Die Erinnerung der Zukunft_Die Stimmen der Abuelas

Las voces de las abuelas © Matías Gutiérrez y Natalia Marcantoni

Das multimediale Performanceprojekt Die Erinnerung der Zukunft_Die Stimmen der Abuelas macht das Material des Biografischen Familienarchivs der Organisation Abuelas de Plaza de Mayo öffentlich zugänglich. Dieses künstlerische Projekt der Abuelas de Plaza de Mayo ist eine Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Buenos Aires gefördert durch den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts.

Durch eine Reihe von Rundgängen, die 2023 durch Orte im öffentlichen Raum in Buenos Aires und Berlin starteten, rekonstruiert die Performance Lebensgeschichten, die durch die staatliche Gewalt während der letzten Militärdiktatur in Argentinien zerrissen wurden. Geschichten von Frauen, die sich seitdem auf die unaufhörliche Suche nach ihren Enkelkindern begeben haben. Die Premiere fand am 21. September im Parque de la Memoria am Río de la Plata und am 28. Oktober am Ballhaus Ost in Berlin statt.  Im März und April 2024 lief das Stück im Rahmen des Programms von Paraíso Club im Parque de la Memoria. Demnächst werden weitere Vorstellungen im Rahmen des internationalen Theaterfestivals von Buenos Aires (FIBA) hinzukommen und es wird ein weiterer Aufführungsort in der Stadt Córdoba aufgenommen werden.

Dieses Projekt wird produziert von Abuelas de Plaza de Mayo, ROSA Studio, dem Goethe-Institut Buenos Aires, mit der Unterstützung des Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts und der Förderung des Programms für Kulturförderung des Kulturministeriums der Stadt Buenos Aires, sowie mit der Unterstützung des Centro Cultural de la Cooperación Floreal Gorini. Außerdem wird es durch das Programa de Cultura Argentina al Mundo der Leitung für kulturelle Angelegenheiten des Außenhandels- und Kultusministeriums der Republik Argentinien unterstützt.

Das Projekt

Die Erinnerung der Zukunft_Die Stimmen der Abuelas wurde auf der Grundlage von Dokumentationsmaterial aus dem Biografischen Familienarchiv der Abuelas de Plaza de Mayo entwickelt. In kleinen Gruppen begleitet das Publikum jeweils zwei Schauspielerinnen, die auf der Basis von Interviews aus dem Archiv der Abuelas eine Lebensgeschichte in der ersten Person erzählen, auf einem Rundgang. Im Jahr des Gedenkens an 40 Jahre ununterbrochene Demokratie in Argentinien, hinterließen die Spaziergänge durch den Parque de la Memoria ihre Spuren auf dem Gelände. Teil der Performances bedeuteten auch Momente der Stille, um den Fluss zu betrachten und eine Weile in diesen Geschichten zu verweilen. Auf diese Weise ließen die vier Routen ihre Spuren in Form von sich entfasernden Stoffstreifen, die sich auf dem Boden entfalteten und sich mit Objekten, Fotos und Audios überschnitten, zurück. Am Ende fanden sich die Geschichten an einem gemeinsamen Punkt zusammen, an dem sich Darsteller*innen und Teilnehmer*innen als Wandergemeinschaft um ein neues Netzwerk von "Erinnerungsobjekten" versammelten.

Diese künstlerische Arbeit wurde von Abuelas de Plaza de Mayo in Auftrag gegeben und inszeniert von Luciana Mastromauro, die zusammen mit Eugenia Pérez Tomas auch für die Dramaturgie verantwortlich war. Sie waren dabei im sehr engen Austausch mit dem deutschen Dramaturgen Aljoscha Begrich und den Mitgliedern des Biografischen Familienarchivs Marisa Salton und Daniela Drucaroff. Die künstlerische Produktion lag in den Händen von Cecilia Kuska. Möglich wurde das Projekt durch die Unterstützung durch den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts und das Programm Mecenazgo Cultural de la Ciudad de Buenos Aires. Die Schauspielerinnen Florencia Bergallo, Gaby Ferrero, Karina Frau, Juliana Muras, Andrea Nussembaum, Susana Pampín, María Inés Sancerni und Frida Jazmín Vigliecca werden diese Lebensgeschichten in Buenos Aires erzählen, während Gabriela Turano und Judith Seither dies in Berlin tun werden.
Die Aufführung am Ballhaus Ost, Spielstätte für freies Theater, fand in deutscher und spanischer Sprache statt. 

Foto La memoria futura © Matías Gutiérrez

Diese künstlerische Arbeit wurde von Abuelas de Plaza de Mayo in Auftrag gegeben und inszeniert von Luciana Mastromauro, die zusammen mit Eugenia Pérez Tomas auch für die Dramaturgie verantwortlich ist. Sie waren dabei im sehr engen Austausch mit dem deutschen Dramaturgen Aljoscha Begrich und den Mitgliedern des Biografischen Familienarchivs Marisa Salton und Daniela Drucaroff. Die künstlerische Produktion lag in den Händen von Cecilia Kuska. Möglich wurde das Projekt durch die Unterstützung durch den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts und das Programm Mecenazgo Cultural de la Ciudad de Buenos Aires. Die Schauspielerinnen Florencia Bergallo, Gaby Ferrero, Karina Frau, Juliana Muras, Andrea Nussembaum, Susana Pampín, María Inés Sancerni und Frida Jazmín Vigliecca werden diese Lebensgeschichten in Buenos Aires erzählen, während Gabriela Turano und Judith Seither dies in Berlin tun werden.  
Die Aufführung am Ballhaus Ost, Spielstätte für freies Theater, findet in deutscher und spanischer Sprache statt.

DAS BIOGRAFISCHE FAMILIENARCHIV DER ABUELAS DE PLAZA DE MAYO


Abuelas de Plaza de Mayo ist eine Zivilgesellschaft, die 1977 in Argentinien von den Müttern der Verschwundenen gegründet wurde. Ziel der Organisation war und ist, alle während der letzten argentinischen Diktatur verschwundenen Kinder ausfindig zu machen und an ihre rechtmäßigen Familien zurückzugeben. 

Im Jahr 1998 gründeten dieselben Mütter und Großmütter das Biografische Familienarchiv, in dem sie ihre eigenen Stimmen aufnahmen, um den Enkeln, die noch nicht herausgefunden hatten, wer ihre Mütter und Väter gewesen waren, von ihnen zu erzählen.  

Heute ist dieses Material zu einem der größten mündlichen Archive Lateinamerikas geworden, das aus Dokumenten (Fotos, Schriften, Briefen) und mehr als 2200 Interviews besteht, von denen 144 den Großmüttern gehören, die ihr Zeugnis hinterlassen haben, damit die Weitergabe über Generationen hinweg nicht unterbrochen wird.
 

VORHER UND NACHHER DES PROJEKTVORSCHLAGS


Im Jahr 2020 lud Abuelas de Plaza de Mayo Künstler*innen und Forscher*innen, die im Archiv gearbeitet hatten, dazu ein, einen Weg zu finden, dieses Material zu erschließen.  Die Erinnerung der Zunkunft_Die Stimmen der Abuelas ist eine Arbeit, die aus diesem ersten Aufruf und dank des Dialogs zwischen lokalen und deutschen Künstler*innen entstanden ist, die einen durch das Goethe-Institut geförderten Austausch initiierten.  
 
Als letzte Instanz der Arbeit ist die Entwicklung eines "digitalen Denkmals" durch Künstler*innen vorgesehen, bei dem die in der Performance verwendeten Materialien auf einer Webseite zugänglich und die Stimmen und Dokumente sichtbar gemacht werden. Für immer. Als eine Form der Erinnerung für die Zukunft.

 © Matías Gutiérrez

Biografien

Luciana Mastromauro

Schauspielerin und Regisseurin. Sie studierte in Buenos Aires Literatur und Schauspiel. Sie hat in mehr als zwanzig Theaterstücken mitgewirkt und war Teil der Bühnenkollektive Compañía Vilma Diamante und Colectivo Escalada. Im Jahr 2022 wurde sie für den Trinidad Guevara Preis in der Kategorie Regie nominiert. Sie war Mitwirkende beim Familienarchiv der Abuelas de Plaza de Mayo. Seit einigen Jahren arbeitet sie im Bereich des Dokumentartheaters an der Schnittstelle zwischen Archiv und darstellender Kunst. 

Aljoscha Begrich

Dramaturg und Kurator. Er realisierte viele internationale Projekte z.B. in Chile oder Iran, vor allem mit Rimini Protokoll, mit denen er seit 2010 zusammenarbeitet. Zwischen 2014 und 2020 am Gorki Theater Berlin u. a. verantwortlich für das interdisziplinären Festivals Berliner Herbstsalon. Seit 2020 arbeitet Aljoscha Begrich an interdisziplinären und site-specific Projekten bei der Ruhrtriennale und gründete das Festival OSTEN.

Cecilia Kuska

Kuratorin und kreative Produzentin. Ihr Interesse gilt der Überschneidung von Disziplinen aus einer feministischen und kooperativen Perspektive. Sie hat in Kulturprojekten auf der ganzen Welt gearbeitet und teilgenommen. Seit 2019 ist sie Co-Kuratorin und kreative Produzentin bei CASA - London's Festival of Latin American Arts und NEXT-Festival am Royal Flemish Theatre Brussels - KVS. Außerdem arbeitet sie bei Something Great Berlin als Kuratorin und für internationale Beziehungen. Sie ist Gründungsmitglied des ROSA Studios

Mariana Tirantte

Bühnen- und Kostümbildnerin. Im Rahmen ihrer Arbeit mit Grupo Marea (einem mit Mariano Pensotti gegründeten künstlerischen Ensemble) hat sie Bühnenbilder und Kostüme für verschiedene Theaterproduktionen, ortsspezifische Stücke und Installationen in Argentinien und in vielen Ländern der Welt entworfen. Außerdem hat sie mit zahlreichen argentinischen Regisseuren zusammengearbeitet, darunter Lola Arias, Pablo Messiez und Ariel Farace. 

Projektpartner











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