Wie verträgt sich das Gedicht mit den Herausforderungen turbulenter Zeiten? – Yevgeniy Breyger und Wilhelm Bartsch stellen sich gemeinsam diese(r) Frage
Teilnahme für EU-Bedienstete und Ministerialbeamt*innen aus den Ständigen Vertretungen der EU-Mitgliedstaaten und Interessierte
„Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch.“ Und auch wenn dieser vielzitierte Satz Theodor W. Adornos immer schon kontrovers diskutiert wurde, scheint es doch unmöglich, angesichts sprachlos machender Brutalität poetische Worte zu finden. Doch genau dies hat Yevgeniy Breyger getan, als er vom Angriff Russlands auf die Ukraine erfuhr, und auch Wilhelm Bartsch führt seine poetische Weltreise zuweilen an bedrückende Orte. Warum sie dieses Wagnis eingegangen sind, welchen Stellenwert das Gedicht in der heutigen Zeit einnimmt und warum sie dieses Genre gewählt haben – darum und vieles mehr wird es in dem moderierten Gespräch gehen.
Im Anschluss laden wir zu einem Empfang ein, der die Möglichkeit bietet, die beiden Autoren persönlich kennenzulernen, die prämierten Gedichtbände zu erwerben und signieren zu lassen.
Programm |
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18:00 Uhr |
Einlass |
18:30 Uhr |
Grußworte |
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Dr. Julia Sattler, Leiterin Goethe-Institut Brüssel
Tanja Baerman, Leiterin der Vertretung der Freien Hansestadt Bremen bei der EU
Dr. Henrike Franz, Leiterin der Abteilung „Internationale Zusammenarbeit, EU-Angelegenheiten, Protokoll, Medienpolitik“ der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt |
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Gespräch und Lesung Wilhelm Bartsch aus „Hohe See und niemands Land“
Gespräch und Lesung Yevgeniy Breyger aus „Frieden ohne Krieg“.
Gespräch der Autoren und Fragen aus dem Publikum |
20:00 Uhr |
Stehempfang |
21:00 Uhr |
Ende der Veranstaltung |
Moderation:
Katrin Schmidt, Beauftragte Europanetzwerk Deutsch, Goethe-Institut Brüssel
Wilhelm Bartsch, geboren 1950 in Eberswalde, studierte Philosophie in Leipzig und lehrte am dortigen Literaturinstitut. 2025 wurde er mit dem Bremer Literaturpreis für seinen im Wallstein Verlag erschienen Gedichtband
Hohe See und niemands Land ausgezeichnet.
In der Vergangenheit erhielt er diverse Arbeits- und Aufenthaltsstipendien im In- und Ausland und unter anderem den Brüder-Grimm-Preis, den Wilhelm-Müller-Preis und im Jahr 2024 den Rainer-Malkowski-Preis. Er schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, zuletzt u. a. Frankensteinmonstrum, Gotische Knoten und Neun Irrfahrten zu Hilbig. Wilhelm Bartsch lebt seit 1976 in Halle (Saale).
Den
Bremer Literaturpreis 2025 erhielt Wilhelm Bartsch für seinen Gedichtband
Hohe See und niemands Land.
In der Begründung der Jury heißt es: „Der Bremer Literaturpreis 2025 geht an Wilhelm Bartsch für seinen Gedichtband „Hohe See und niemands Land“, der im lebendigen Dialog mit der europäischen Tradition Bilder einer Nordlandfahrt mit Abgesängen auf die verschwindende Natur verknüpft. Im großen Formenspektrum seines literarischen Kosmos ist die Liebeslyrik Shakespeares ebenso gut aufgehoben wie die historische Erfahrung Ostdeutschlands zwischen DDR und Gegenwart.“
Der Bremer Literaturpreis wird seit 1954 von der freien Hansestadt Bremen vergeben und ist damit einer der ältesten Preise für deutschsprachige Literatur. Der Preis wird alljährlich im Rahmen der Literarischen Woche Bremen vergeben.
Yevgeniy Breyger veröffentlichte mehrere Gedichtbände, zuletzt
Frieden ohne Krieg bei kookbooks, 2023. Für seine Arbeit erhielt er u.a. den Lyrikpreis München, den Leonce-und-Lena-Preis, den manuskripte-Preis des Landes Steiermark, den Mondseer Lyrikpreis, den Christine-Lavant-Preis und den Klopstock-Preis. Breyger lebt in Wien und lehrt Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Dieses Jahr erscheint sein erster Roman im Suhrkamp Verlag.
Yevgeniy Breyger wurde für seinen Gedichtband
Frieden ohne Krieg mit dem
Klopstock-Preis für neue Literatur des Landes Sachsen-Anhalt 2024 ausgezeichnet. Die Jury würdigt
Frieden ohne Krieg, das den Bogen von Babyn Jar und dem deutschen Angriff auf Charkiw zum russischen Angriff auf Charkiw und zum gegenwärtigen Krieg "in MIR – im Ich, im Frieden, in der Welt" spannt. Es ist ein Versuch eine Sprache zu schaffen, die vor diesem Krieg nicht kapituliert, ihm standhält und ihn nicht verleugnet. Breygers Sprache „zerspringt in mehrere Sprachen, die nicht bis ins Letzte übersetzbar sind und weder Wut, noch Schmerz, noch Ohnmacht oder Scham verleugnen“, so die Begründung der Jury für seine Auszeichnung.
Der Klopstock Preis für Literatur ist der höchste Literaturpreis des Landes Sachsen-Anhalt und wird seit 2015 für herausragende literarische Leistungen jährlich verliehen.
Anmeldungen sind bis zum 4. April möglich.
Für
Alumni des Europanetzwerk Deutsch gibt es die Möglichkeit, an einer
Online-Vorbereitungssitzung am Dienstag, 08. Apri von 17:00 - 18:30 Uhr teilzunehmen. Bei Interesse an einer Teilnahme können Sie diese Option im Anmeldeformular angeben.
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