Gespräch Kluft und Liebe: Warum soziale Ungleichheit uns in Liebesbeziehungen trennt und wie wir zueinanderfinden

Hiato e amor Male

Di, 12.11.2024

19:00 Uhr GMT-3

Janela Livraria

Buchvorstellung und Gesprächsrunde

Im November wird in Brasilien die erste ins Portugiesische übersetzte Ausgabe eines Werks von Josephine Apraku erscheinen. "Kluft und Liebe: Warum soziale Ungleichheit uns in Liebesbeziehungen trennt und wie wir zueinanderfinden" (Hiato e e Amor: porque as relações sociais nos separam e como nos re/encontramos, Editora Malê, 2024) bringt dem brasilianischen Publikum eine seltene Perspektive afrodiasporischer Literatur in deutscher Sprache näher.

Das Buch, von Jess Oliveira e Raquel Alves und mit Unterstützung des Goethe-Instituts übersetzt und bei Editora Malê veröffentlicht, wird in Salvador, Rio de Janeiro und São Paulo vorgestellt. Die Veranstaltungen umfassen Gesprächsrunden und Diskussionen über institutionellen Rassismus, soziale Ungleichheit und die Herausforderungen zeitgenössischer Beziehungen. Josephine Apraku wird auch an der FLUP – der Festa Literária das Periferias – teilnehmen.

RIO DE JANEIRO

12.11. um 19 Uhr
Gesprächsrunde mit Josephine Apraku und Renato Noguera
Moderation: Vagner Amaro
Ort: Janela Livraria, Shopping da Gávea (Rua Marquês de São Vicente, 52 - 3. Stock)

Die Veranstaltungen werden mit Konsekutivübersetzung für das brasilianische Publikum durchgeführt, um die Zugänglichkeit des Werks zu erweitern und einen kulturellen Austausch zu ermöglichen.
Die Lesetour, die aus der Verbindung von Josephine Apraku mit dem brasilianischen Publikum und einer Partnerschaft mit dem Goethe-Institut entstanden ist, zielt nicht nur darauf ab, „Hiato e Amor“ zu präsentieren, sondern auch einen Raum für Diskussionen über dringende Fragen im Zusammenhang mit Identität, Rassismus und Subjektivität zu schaffen.

Die Übersetzung von "Kluft und Liebe" fügt sich in einen Kontext des Wachstums schwarzer Literatur in Deutschland ein, wo Werke wie 1000 Serpentinen Angst von Olivia Wenzel, Adas Raum von Sharon Dodua Otoo und Brüder von Jackie Thomae breite Anerkennung gefunden haben. Besonders nach den Protesten von Black Lives Matter im Jahr 2020 rückten diese Werke in den Fokus und regten Diskussionen über strukturellen Rassismus in der deutschen Gesellschaft an. Dennoch hat das brasilianische Publikum bisher wenig Zugang zur afrodeutsche Literatur. Die Veröffentlichung von "Hiato e Amor" stellt einen wichtigen Schritt dar, um diese Lücke zu füllen. 

Teilnehmer*innen
Josephine Apraku ist Afrikawissenschaftler*in und Lehrbeauftragte*r und Trainer*in für intersektionale rassismuskritische Bildungsarbeit. Sie/Er unterrichtet unter anderem an der Alice Salomon Hochschule und der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben ihrer/seiner Tätigkeit als Kolumnist*in für Zeitschriften wie Missy Magazine und den Berliner Tagesspiegel schreibt Apraku darüber, wie sich Unterdrückung und soziale Ausgrenzung auf intime Beziehungen auswirken.

Renato Noguera ist Professor für Philosophie im Fachbereich für Bildung und Gesellschaft und im Postgraduiertenprogramm für Philosophie an der UFRRJ und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Labors für afro-brasilianische und indigene Studien (LEAFRO) und des Labors Práxis Filosófica für die Analyse und Erstellung von didaktischen und paradidaktischen Ressourcen für den Philosophieunterricht an der UFRRJ. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Philosophieunterricht und die obligatorischen Inhalte afrobrasilianischer, afrikanischer und indigener Geschichte und Kultur; Ethik, Politik und Subjektivität, insbesondere die Auseinandersetzung mit Rassismus, Biomacht, Schwarzwerden und Differenz in den Philosophien von Foucault und Deleuze, und Literatur, Musikalisierung und ethnisch-rassische Beziehungen in der frühkindlichen Erziehung und von der 1. bis zur 5. Klasse der Grundschule. Unter anderem hat Renato folgende Bücher geschrieben: „Por que amamos: O que os mitos e a filosofia têm a dizer sobre o amor“, „Mulheres e deusas: Como as divindades e os mitos femininos formaram a mulher atual“, "O Ensino de Filosofia e a Lei 10639" und "Nana e Nilo: que jogo é esse?“.

Vagner Amaro ist Verleger und Schriftsteller. Er absolvierte sein Magisterstudium der Bibliothekswissenschaft an der Universidade Federal do Estado do Rio de Janeiro (UNIRIO) und promovierte in Literatur an der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro (PUC-Rio). Er veröffentlichte „Eles: contos“ (2018), „Mandisa e a vovó Alegria“ (2021) und „Os dias em que não te vi: poesia“ (2022), „Deixe que eu sinta teu corpo: contos“ (2024). Er organisierte mehrere Veröffentlichungen, darunter „Olhos de azeviche: dez escritoras negras que estão renovando a literatura brasileira“ (2019); „Machado de Assis: contos e crônicas“ (2020) und „Do Índico e do Atlântico: contos brasileiros e moçambicanos“ (2021).

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