Utopie in meiner Stadt
Modul 5

3 Stunden //
Mindmap // Moodboard // Gesellschaft // Gemeinschaft // Aktive Bürgerschaft // Gestaltung // Geist der Utopie // Der Neue Mensch // Bauhaus in meiner Stadt

Benötigt werdeN:
Utopie in meiner Stadt
Silke Wittig | CC BY-NC-SA 4.0

  • Haftnotizen oder runde Moderationskarten in verschiedenen Farben und Größen
  • Flipchart-Papier
  • Marker
  • DIN-A3-Papier
  • Stifte
  • Klebestifte
  • Stoffreste und Papiere in verschiedenen Farben und Strukturen
  • Zeitschriften zum Zerschneiden
  • gesammelte Gräser und Blätter

Anleitung

In diesem Modul setzen sich die Teilnehmer*innen mit den gesellschaftspolitischen Aspekten des Bauhauses und dem Geist der Utopie auseinander. Was beinhaltete die Idee vom „Neuen Menschen“? Wie manifestierten sich die Utopie, Lebensvorgänge und somit die Gesellschaft insgesamt ästhetisch gestalten zu wollen? Nach einer zeitgeschichtlichen Einordnung werden einzelne Beispiele von umgesetzten Wohn- und Siedlungsprojekten kritisch untersucht. Welche Ziele, Vorstellungen und Utopien konnten in die Realität umgesetzt werden? Welche Utopien blieben Utopien und sind in der Umsetzung gescheitert? Nach der Einführung in die Thematik werden die Teilnehmer*innen angeleitet, die Ideen von optimiertem Wohn- und Lebensraum in den heutigen Alltag und in die eigene Stadt zu übertragen. Was möchte ich in meiner Stadt, in meinem Umfeld verändern? Was kann ich selbst mit der Gestaltung meiner Umwelt verändern? Wie wirken Farben, Form und Material? Was erzeugen sie für Stimmungen?

Schritt 1: Die Teilnehmer*innen bekommen zunächst eine Einführung in die Gründung des Bauhauses, eine zeitgeschichtliche Einordnung, die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs sowie in die Ansprüche von Walter Gropius an die Ausbildung.

Schritt 2: Im Folgenden wird der Begriff des „Neuen Menschen“ kritisch beleuchtet, die Ziele und Prinzipien der experimentellen Ausbildung am Bauhaus erörtert und konkrete Beispiele untersucht (Sitzmöbel von Marcel Breuer, Wohnsiedlungen von Walter Gropius). Erfüllen die Objekte und Bauten den Gedanken der Utopie vom Neuen Menschen?

Schritt 3: Die Teilnehmer*innen werden aufgefordert, in kleinen Gruppen ihr alltägliches Umfeld näher zu untersuchen und konkrete Orte oder Räume zu ermitteln, die sie anders gestalten würden, um ihre Vorstellung von idealem Leben umzusetzen. Das kann ein öffentlicher Platz sein, der Schulhof, ein Ort in der Nachbarschaft, ein gemeinsam genutzter Hof im Wohnhaus, ein Sportplatz, ein Spielplatz, oder auch ein konkreter Wohnraum oder das Klassenzimmer.

Schritt 4: Wenn ein Beispiel gefunden wurde, wird eine Mindmap erstellt. Hierfür nimmt sich jede Gruppe ein großes Flipchart-Papier und ein paar runde farbige Karten oder Haftnotizen, um eine Mindmap zu erstellen. Zunächst gilt es, dem Ort einen Namen zu geben. Der Name wird auf eine bunte Karte geschrieben und in die Mitte geklebt.

Schritt 5: Nun werden auf den kleineren Karten oder Haftnotizen Aspekte notiert, die wichtig wären und den Idealzustand beschreiben. Es können einzelne Begriffe und Schlagwörter oder ausformulierte Beschreibungen sein. Hierbei sollen zunächst völlig frei und ohne Grenzen jegliche Ideen und Traumvorstellungen notiert werden, die dieser Ort im Idealfall aufweisen kann. Aspekte von Gesellschaft, Gemeinschaft, Ökologie sollen genauso berücksichtigt werden wie ganz persönliche Interessen. Es spielt erst einmal keine Rolle, ob die Ideen Utopien bleiben oder eine Chance haben, in die Realität umgesetzt zu werden. Die Karten werden kreisförmig um den Namen des Ortes geklebt und mit Linien zu ihm verbunden.

Schritt 6: Die Teilnehmer*innen betrachten nun gemeinsam ihre Mindmap. Welche Gefühle verbinden sie mit ihrem utopischen Ort? Welche Farben und Bilder assoziieren sie damit? Wie wollen sie ihn gestalten?

Schritt 7: Um ihren Ideen Ausdruck zu verleihen erstellen die Teilnehmer*innen im nächsten Schritt ein eigenes Moodboard. Hierfür können sie auf verschiedenen Materialien und Farben zurückgreifen, die sie zusammen mit Zeichnungen, Schlagwörtern oder ausgeschnittenen Bildern und Details aus Zeitschriften zu einer Collage zusammenfügen. Die Materialien sollen gefühlt und ertastet und auf ihre Wirkung untersucht werden, bevor sie ausgewählt und mit den Farben kombiniert werden.

Schritt 8: Die fertigen Mindmaps und Moodboards werden in der Klasse bzw. im Workshopraum aufgehängt und die Teilnehmer*innen stellen sich ihre Ideen gegenseitig vor. Was vermitteln die Farben, Materialien, Bilder und Beschreibungen?

Optional: Schritt 9: In einem weiteren Schritt könnten die Ideen auf ihre Umsetzung untersucht werden. Welche Aspekte könnten tatsächlich in die Realität umgesetzt werden? Was müsste dafür konkret getan werden? Was sind mögliche Probleme? Wie kann ich sie lösen? Was braucht es für ein Regelwerk, damit der Ort auch im Alltag funktioniert? Was wäre der nächste konkrete Schritt, an wen kann ich mich wenden um meine Ideen einzubringen?

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