Das Goethe-Institut Chile ruft in Chile lebende "muralistas“ auf, Vorschläge für Projekte zur Gestaltung zweier Wände im Institut in der Av. Holanda einzureichen.
Auch das 70-jährige Jubiläum des Goethe-Instituts Chile findet mitten in einem Prozess des nationalen und globalen Wandels statt. Eine Zeit, in der wir uns fragen, wie wir neue Verbindungen aufbauen können, die Räume, Kontexte und Interessen und Zuneigungen teilen, um auf eine nachhaltige Weise zusammenzuleben. Diese Reflexion über die Gegenwart wirft auch die Frage nach der Zukunft auf, die wir projizieren, die wir fürchten, die wir uns wünschen oder gar verwerfen, und nach den Welten, nach denen wir uns sehnen.
Mit diesem Aufruf laden wir ein, sich die Zukunft als eine mögliche Welt vorzustellen, für die wir uns von der Gegenwart inspirieren lassen wollen, z. B. durch Erfahrungen, Beziehungen und Praktiken einer solidarischen Gemeinschaft, als offene, pluralistische, nachhaltige und/oder feministische Gesellschaft. Wir möchten Utopien neu denken, zum einen als eine Übung der Vorstellungskraft, aber auch um der Beobachtung und Realisierung lebenswerter(er) Welten Raum zu geben, die bereits in anderen Zusammenhängen in die Praxis umgesetzt werden.
Der Aufruf richtet sich an in Chile lebende „muralistas“, Kreative und Künstler*innen mit Erfahrung in der Wandmalerei/-gestaltung, die Interesse haben, eine „mural“in einem der beiden Räume des Goethe-Instituts Chile zu gestalten.
Bewerbungen von Einzelpersonen, Duos oder Gruppen sind willkommen. Es ist jedoch zu beachten, dass sowohl das Produktionsbudget als auch das Honorar für alle drei Konstellationen gleich sind.
Wichtig: Mindestens einer der Preise ist für Frauen oder Geschlechterdifferenzen reserviert.
„Murales“
Zwei Vorschläge für Wandbilder werden für zwei Innenräume ausgewählt: die zentrale Halle und die Bibliothek des Goethe-Instituts Chile.
Das Projekt muss speziell für die Innenräume des Goethe-Instituts Chile konzipiert sein, wobei die für die einzelnen Räume vorgeschlagenen Themen zu berücksichtigen sind. Technische Details zu den Räumen finden Sie unter dem Reiter „Technische Details".
I. Eingangsbereich: zentrale Halle (vor der Cafetería)
Für dieses Wandbild wird der thematische Schwerpunkt des Zusammenlebens und der pluralistischen Gesellschaften vorgeschlagen. Einige damit verbundene Konzepte können sein:
- Diversität und Pluralität
- Intersektionalität
- Gemeinschaft und Gebiet
- Ökologie und Nachhaltigkeit
- Feministische Stadt
II. Bibliotheksraum: Außen- und Innenwand
Für dieses Wandbild wird der thematische Schwerpunkt der Schaffung und Vermittlung von Wissen vorgeschlagen. Einige damit verbundene Konzepte können sein:
- Codes und Medien
- Informations- und Kommunikationstechnologien
- Ökologie des Wissens
- Multimedialität und Multikulturalität
- Konnektivität und Verbreitung von Wissen
- Digitale Kultur
Verpflichtungen des Programms
Das Goethe-Institut Chile verpflichtet sich zur Bereitstellung:
- Honorar (800 € pro Projekt)
- Produktion (bis zu 700 € pro ausgewähltem Projekt), auf Anfrage und nach Bedarf der für das Projekt verantwortlichen Person oder Gruppe. Wichtig: Eine Liste und ein Budget für alle für die Produktion benötigten Gegenstände wie Farben, Werkzeuge, Pinsel, Sprühfarbe, Gerüste usw. muss vorgelegt werden. Zusätzlich angefordertes Material wird nicht übernommen, wenn es nicht im ursprünglichen Budget enthalten ist.
Für Bewerber*innen, die nicht in der Stadt Santiago wohnen, bieten wir zusätzlich an:
- National Hin- und Rücktransport, in der Economy-Klasse und mit öffentlichen Verkehrsmitteln (max. 100 €).
- Unterkunft für eine Person für einen Zeitraum von maximal einem Monat, wenn keine Unterkunft verfügbar ist.
- Unterstützung pro Tag für eine Person.
- Unterstützung bei der Produktion, die für Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Erstellung des „mural“ erforderlich ist, vorbehaltlich der Koordinierung, einschließlich des Transports für den Kauf von Materialien oder anderer Aufgaben.
Anforderungen
Das Projekt muss an die thematischen Schwerpunkte der einzelnen „murales“ angepasst werden, die als Ausgangspunkt für die künstlerische Gestaltung zu verstehen sind.
Antragsteller*innen müssen nachweisen, dass das Projekt in die angebotenen Räume passt, wobei der Zustand der Räume, die zumeist funktional sind, zu berücksichtigen ist.
Antragsteller*innen müssen in den Produktionsphasen auch die Vorbereitung der Wand, die Ausführung der Wandmalerei und die Endbearbeitung (Abdichtung oder andere Schutzanstriche) berücksichtigen.
- Die verwendeten Materialien müssen von guter Qualität sein, so dass ihre Langlebigkeit gewährleistet ist. Die Verwendung nachhaltiger Materialien ist zu begrüßen, soweit dies möglich ist.
- Bei Duos oder Kollektiven wird verlangt, dass sie individuelle Erfahrungen bei der Entwicklung ihrer künstlerischen Vorschläge nachweisen. Sie müssen auch das Gesamtbudget für die Gruppe der Teilnehmer*innen berücksichtigen.
- Antragsteller*innen verpflichten sich, eine Aktivität zur Verbreitung des künstlerischen Vorschlags durchzuführen, bei der es sich um eine Diskussion, eine Eröffnung eines kollektiven Werks oder eine andere Veranstaltung handeln kann, die für den Vorschlag sinnvoll ist. Für diese Aktivität sind keine zusätzlichen Mittel vorgesehen.
- Antragsteller*innen, die nicht in Santiago wohnen, müssen einen Arbeitsplan und eine begrenzte Verfügbarkeit von bis zu zwei Wochen für die Durchführung des Projekts vorlegen. Wenn sie ausgewählt werden, erhalten sie eine finanzielle Unterstützung für Unterkunft, Inlandsreisen und Tagegeld.
Bewerbungsunterlagen
Die Anträge müssen mit diesem Formular gestellt werden. Künstler*innen, die sich für die beiden Wandbilder bewerben möchten, müssen für jedes Wandbild ein Formular ausfüllen.
Die erforderlichen Dokumente sind:
- Portfolio mit maximal zehn aktuellen Arbeiten (im PDF-Format, mit einer maximalen Größe von 10 MB). Falls gewünscht, kann ein Lebenslauf am Ende des Dokuments beigefügt werden. Bei einer Bewerbung als Kollektiv ist ein einziges Dokument einzureichen, in dem das gemeinsame Werk (sofern vorhanden) oder das individuelle Werk der Mitglieder des Kollektivs zusammengefasst ist.
- Projektvorschlag (im PDF-Format, mit einer maximalen Größe von 10 MB), der den Ansatz, mit dem der Vorschlag arbeiten wird (maximal 1.500 Wörter), das Budget (mit Kalkulation und Angaben zu den zu verwendenden Materialien) und den Arbeitsplan beschreibt.
- Wahlweise können diesem Projektvorschlag auch einfache Skizzen und/oder Referenzen beigefügt werden, die das vollständige Verständnis des Vorschlags ermöglichen. Dies ist in dieser Phase nicht zwingend erforderlich.
Allgemeine Planung
Das Programm hat die folgende Planung festgelegt, die unter Berücksichtigung der nationalen Einschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie ohne Gewähr zu verstehen ist:
21.04. – 05.06.
Ausschreibung
14./15.06.
Auswahlgespräche mit vorausgewählten Kandidat*innen
16.06. – 30.06.
Ausführung von Skizzen (weitere Ausarbeitung des Vorschlags)
11.08.
Veröffentlichung der Ergebnisse
20.08. – 20.09.
Ausführung der Wandmalereien (Zeitplan ist mit den ausgewählten Projekten zu vereinbaren)
Bewertung
Erste Phase der Bewertung und Vorauswahl der Vorschläge:
Diese Bewertung wird vom Programmplanungsteam des Goethe-Instituts Chile durchgeführt. Die Bewertungskriterien orientieren sich an den vorgeschlagenen Themen und der zentralen Idee des Aufrufs, an der Erfahrung der Antragsteller*innen sowie der Stimmigkeit zwischen dem vorgelegten Budget und der Entwicklung des Projekts.
Diejenigen, die in die Vorauswahl kommen, werden zu einem Gespräch eingeladen.
Zweite Phase der Bewertung und Auswahl der Vorschläge:
Nach den Gesprächen werden zwei Projekte pro Wandbild ausgewählt, die neben den Einzelheiten der technischen Spezifikationen und der Materialberechnung auch einen ausgearbeiteten visuellen Vorschlag vorlegen.
Für die Entwicklung des visuellen Vorschlags wird ein Budget von 100 € (brutto) zur Verfügung gestellt.
Die endgültige Auswahl der Vorschläge für jedes Wandbild wird durch eine Abstimmung aller Mitarbeiter*innen des Goethe-Instituts Chile getroffen.
Die Ergebnisse werden in unseren sozialen Medien und auf unserer Website veröffentlicht.