#entreLíneas2020
Online-Residenz

EntreLíneas 2020

entreLíneas wurde in der dritten Version inhaltlich weiterentwickelt und auf insgesamt sechs Teilnehmende erweitert:  Jonas Linnebank (Deutschland), Sarah Claire Wray (Deutschland), Cansev Duru (Deutschland), Matias Eneas (Chile), Isabel Fonseca (Chile) und Ashle Ozuljevic (Chile). Ab Anfang Juni 2020 traten die Resident*innen in einen intensiven literarischen Austausch und arbeiteten gemeinsam im Rahmen einer in einer virtuellen Autor*innenwerkstatt an bisher unveröffentlichte Texten.

Thematisch standen bei entreLíneas2020 vor allem zwei Themen im Mittelpunkt der gemeinsamen Diskussion und Schreibprozesse. Zum einen beschäftigten sich die Teilnehmenden eingehend mit der politischen Dimension von Sprache in Zeiten neuer sozialer Bewegungen und emotional aufgeladenen öffentlichen Diskursen. Zum anderen thematisierten sie die Rolle von Sprache im interkulturellen Austausch. Für ihre eigene Textproduktion übersetzen die Autor*innen darüber hinaus ausgewählte Gedichte von Nelly Sachs und Pablo de Rokha.

Mit ihrem virtuellen Format ist die Online-Residenz entreLíneas den Auswirkungen und Bedingungen der im Jahr 2020 einsetzen Pandemie zuvorgekommen. Was maßgeblich als nachhaltiges und ressourcenschonendes Projekt gestartet ist, wird zunehmend zur Normalität. Wie antwortet Literatur auf diese Zustände? Welche Möglichkeiten der kollektiven Kreation entstehen? Die ausgewählten Autor*innen haben sich in dieses Experiment gewagt.

Autor*innen

Cansev Duru Foto: Privat

Cansev Duru

1993 in der deutschen Diaspora geboren. Grund genug für sie, politische Lyrik zu schreiben, gerne auch mit türkischen Wörtern im Gepäck und dem Tespik um den Hals. Sie ist Mitglied des deutsch-syrischen Autorenblogs Literally Peace und tretet seit 2017 deutschlandweit als Spoken-Word Künstlerin auf. Ihre Gedichte erschienen in Anthologien und Magazinen wie Haymatlos (2018) und Literarische Diverse (2019).
Sie studierte Soziologie und Politikwissenschaft, arbeitet als Referentin in der politischen Bildun und hat sich in diesem Rahmen auf Empowerment-Trainings für Muslim*innen spezialisiert. 


 


Matías Eneas Foto: Privat

Matías Eneas

30 Jahre alt. Aus Puerto Montt stammend und zur Zeit in Frankreich lebend. Er absolvierte einen Master in Hispanischer Literatur und verfasste in diesem Rahmen eine Arbeit zu Figuren des Lyrischen Subjektes in der chilenischen Poesie der Diktaturzeit. Sein literarisches Werk befindet sich in anhaltender Entwicklung.
 


Isabel Fonseca Alomar Foto: Privat

Isabel Fonseca Alomar

1986 in Santiago geboren, ist heute Schauspielerin, Regisseurin und Dramaturgin und hat bisher vier Theaterstücke geschrieben und inszeniert. Ihr Stücke setzen sich mit ausgewählten realen Orten und deren Geschichte auseinander und werden als site specific präsentiert, unter anderem zählen hierzu "E.A.O. Ocupación“ (2015) und "No sé cómo lo hacían en la época de Jane Austen“(2014). Die Dramaturgie ihrer Stücke erwächst in der Regel aus Erzählungen und Berichten ehemaliger oder aktueller Bewohner*innen dieser Orte bzw. von Zeitzeug*innen. Im Jahr 2018 hat sie an dem internationalen Fortbildungsprogramm für junge Theaterregisseur*innen (PDE) des Goethe-Institut Chile teilgenommen. Sie hat an der Universidad Mayor Theater studiert und anschließend verschiedene Workshops zu Dramaturgie und Szenischem Schreiben absolviert, wie bspw. Proyecto Dínamo von Interdam.


Jonas Linnebank Foto: Privat

Jonas Linnebank

Geboren 1989 in Werl, lebt aktuell in Köln, wo er auch  Germanistik und Anglistik studierte. Er schreibt vor allem Kurzgeschichten und Gedichte. Seit Mai 2018 ist er eine der Mitstreiter*innen und Mitherausgeber*innen der Kölner Literaturzeitschrift (KLiteratur), die im August 2020 ihre 5. Ausgabe veröffentlichte. Gemeinsam mit weiteren Mitorganisator*innen veransteltet er das Europäische Literaturfestival Köln Kalk, das vom 4. bis 6. September stattfindet.


Ashle Ozuljevic Subaique Foto: Privat

Ashle Ozuljevic Subaique

Ist in Chile geboren. Sie hat Literatur in Santiago und Yoga in Buenos Aires studiert. Zu ihren Veröffentlichungen gehören die Erzählungen Vidas robadas (2011), der experimentelle Roman Anteojos de sal, der Essay El silencio final: Representación y gesto en Dario de muerte* (2015)] sowie der Gedichtband Tres (2016). Zur Zeit bereitet sie die Bücher Cartografía und eine Wiederauflage von Tres vor. Für ihre Erzählungen Las verdes ideas incoloras duermen furiosamente erhielt sie in 2015 ein Stipendium für Literarische Kreation sowie für die poetische Serienpublikation Botánica (2017). Zur Zeit lebt sie in Barcelona, wo sie die Technik des kintsugi und das Umpflanzen von Efeu erlernt.

*Diario de muerte ist eine Anthologie mit Gedichten des chilenischen Poeten Enrique Lihn aus dem Jahr 1989.


Sarah Claire Wray Foto: Privat

Sarah Claire Wray

Wurde 1993 in eine deutsch-karibische Familie in Köln geboren. Sie hat Architektur studiert und nach zwei Semestern abgebrochen, um unter anderem am Schauspiel Frankfurt, Thalia Theater Hamburg und auf Kampnagel Hamburg als Regieassistentin zu arbeiten.
Seit 2017 studiert sie Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Ihre Stücke wurden im TiK Berlin, bat Berlin und in der Volksbühne Berlin gezeigt. Sie veröffentlichte Gedichte im Wetter Magazin für Kunst und Kultur und im „freiVERS“ der Mosaik Zeitschrift für Literatur und Kultur. Sie ist Stipendiatin der Roger Willemsen Stiftung Hamburg sowie der Stiftung Sparkassen Holstein.


Jury

Adrian Kasnitz Foto: Dirk Skiba

Adrian Kasnitz

Geboren an der Ostsee, aufgewachsen in den westfälischen Bergen, lebt als Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer in Köln. Er veröffentlichte über zehn Gedichtbände, zuletzt Glückliche Niederlagen (Sprungturm, 2016) sowie Kalendarium #1 bis #6 (parasitenpresse 2015-2020), und zwei Romane, zuletzt Bessermann (Launenweber 2017). Er ist Herausgeber des Verlags parasitenpresse und Gastgeber der Lesereihe Literaturklub in Köln. www.adriankasnitz.de
 


Veronika Reinertshofer Foto: Privat

Verónica Zondek

Geboren in Santiago, Dichterin, Übersetzerin und Kulturmanagerin. Zu ihren fast zwanzig Gedichtbüchern gehören Entrecielo y entrelínea, El hueso de la memoria, Vagido, El libro de los valles, Por gracia de hombre, La ciudad que habito, Nomeolvides und die Anthologie Ojo de agua. Sie hat ebenfalls das Kinderbuch La misión de Katalia veröffentlicht und ist Mitherausgeberin des Bandes zu chilenischer Poesie Cartas al azar. Ihre Forschungsarbeiten umfassen die Korrespondenz und die gesammelten Werke von Gabriela Mistral. Zu ihren Übersetzungen zählen Bücher von Derek Walcott, June Jordan, Gottfried Benn, Anne Sexton, Anne Carson, Gertrude Stein und, in Zusammenarbeit, Emily Dickinson.


 


Übersetzer*innen

Johanna Malcher Foto: Privat

Johanna Malcher

Johanna Malcher ist Diplom-Literaturübersetzerin und lebt seit mittlerweile sieben Jahren in Mexiko-Stadt, wo sie als freie Übersetzerin und Lektorin tätig ist. Diesen Sommer verbrachte sie dank eines Residenzstipendiums im Banff International Literary Translation Centre in Kanada. Ihre Übersetzungen erschienen u. a. bei Ediciones Paidós, Fondo de Cultura Económica, El Colegio de México, UNAM, beim Goethe-Institut Mexiko und in verschiedenen Zeitschriften.

Johanna Malcher übersetzt die Arbeiten von Sarah Claire Wray und von Matías Eneas.


Veronika Reinertshofer Foto: Marta Sobocińska

Veronika Reinertshofer

Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium der Theaterwissenschaften, Philosophie und Spanisch an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), arbeitete Veronika Reinertshofer zunächst zwei Jahre in Barcelona und absolvierte im Anschluss daran den weiterbildenden Master Literarisches Übersetzen mit der Schwerpunktsprache Spanisch an der LMU. Derzeit widmet sie sich dem Bibliotheks- und Informationsmanagement. 

Veronika Reinertshofer übersetzt die Arbeiten von Ashle Ozuljevic und Isabel Fonseca.


Patricio Hergott Foto: Privat

Patricio Hergott

Geboren in Buenos Aires, Argentinien, diplomierter Englischübersetzer, Dolmetscher und selbstständiger Anwalt. Er studierte im Master Politikwissenschaft an der LMU München sowie deutsche und französische juristische Übersetzung an der Universidad de Buenos Aires. Zudem nahm er an einem Masterseminar in Literarischer Übersetzung an der LMU München teil. Als Stipendiat vielfältiger akademischer Institutionen interessiert sich Patricio Hergott für Klassiker der deutschen und lateinamerikanischen Literatur und nimmt an unterschiedlichen internationalen Übersetzungs- und Forschungsprojekten teil.

Patricio Hergott übersetzt die Arbeiten von Cansev Duru und Jonas Linnebank.


entreLíneas 2020 | Literarischer Dialog

Koordination

Maia Traine
entreLineas@goethe.de

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