Carte Blanche Middle East
Spring Sessions Amman
Das Residenz- und Bildungsprojekt „Spring Sessions“ für Kreative aus Amman organisierte von Januar bis März 2017 im Rahmen von Carte Blache Middle East eine Reihe von Kurzresidenzen im Goethe-Institut Prag. Das einmalige institutionelle Experiment ermöglicht eine Übertragung des Mittleren Ostens nach Europa: Zugang zur Stadt Amman und dem arabischen Kulturraum, ihren Stimmen, Diskursen und Ideen am Moldauufer.
Die eigeladenen Künstler des Residenzprojekts kamen mit unvoreingenommenem Blick zur Stadterkundung. Im Rahmen der Einladungen wurde zugleich ein bestehendes Netzwerk aktiviert, als auch künstlerische Kooperationen im neuen Kontext angeregt. Die Arbeiten und Interventionen der KünstlerInnen wurden im Themenraum des Prager Instituts gezeigt und durch ein tschechisch-jordanischer Kooperationsprogramm begleitet. Dabei wurde sich Themen gewidmet, die einen Einblick in die jeweiligen Lebensrealitäten erlauben und in beiden Städten Resonanz erzeugen: Recht auf Stadt, LGBTI, kulturelle Produktionsbedingungen und freie Meinungsäußerung.
Innerhalb des Themenraums lud die Teppichinstallation „PrayWay“ von Slavs und Tatars die BesucherInnen des Themenraums zum Verweilen und zum Gespräch ein. Eine Videobrücke ermöglichte eine direkte Verbindung mit dem beliebten Kultur-Treffpunkt Books Café in Amman und eine interaktive Karte erlaubte direkte Erkundungen der Stadt Amman im Zentrum Prags. Darüber hinaus sorgte eine thematische eigene Bibliothek zum Projekt dafür, dass sich die Stadt auch erlesen ließ.
In der zweiten Runde haben Melika Quteishat und Soraya Ghezelbash an der Residenz teilgenommen. Melika beschäftigt sich als bildende Künstlerin und Designerin aus Amman mit den Verbindungen von Natur, Stoffen und Illustrationen. Soraya, eine französisch-iranische Architektin, die derzeit in Beirut lebt, untersucht in ihren Arbeiten die Zusammenhänge von Migration und botanischer Geschichte im mediterranen Raum. Für Spring Sessions 2016 arbeiteten Soraya und Melika gemeinsam an Diversity of Death, einer Installation aus verschiedenen Materialien, die nach den Grenzen des menschlichen Eingriffs in die Natur fragt.