Helle Köpfe im Schuljahr 2014/2015
Im Schuljahr 2014/2015 fand der Wettbewerb Deutsch für helle Köpfe zum fünften Mal statt. Und auch in diesem Jahr bewarben sich zahlreiche talentierte junge Wissenschaftler/-innen aus Tschechien, Litauen und Lettland mit ihren eigenen Forschungsprojekten. Aus den 30 Finalistinnen und Finalisten wählte die Fachjury im jeweiligen Land die acht Besten aus, die den Hauptpreis erhielten: einen zweiwöchigen Sprachkurs und ein interessantes Begleitprogramm rund um die Themen Wissenschaft und Forschung am Goethe-Institut Göttingen in Deutschland.
Hauptpreis: zwei Wochen in Göttingen
In Göttingen besuchten die „hellen Köpfe“ u. A. das X-Lab, wo sie selber Aspirin herstellten, oder auch das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Deutsch lernen konnten die Teilnehmer/-innen nicht nur im Unterricht am Goethe-Institut, sondern während ihres ganzen Aufenthalts - sei es während der Spaziergänge durch Göttingen, beim Grillen oder bei Ausflügen in andere deutsche Städte. Die Teilnehmer/-innen verbrachten z.B. einen Tag in Kassel und in Wolfsburg, wo sie die Phaeno und die Autostadt besuchten.Und was sagen die Teilnehmer/-innen über ihren Aufenthalt in Göttingen? Wir haben den tschechischen Gewinnern Karolína Fiedlerová, Radek Prokop, Roman Hladík und František Novák jeweils fünf Fragen dazu gestellt:
Der Hauptpreis im Wettbewerb, den ihr bekommen habt, waren zwei Wochen in Göttingen. Waren es zwei lange oder zwei kurze Wochen für euch?
KF: Ich dachte, dass zwei Wochen eine ziemlich lange Zeit sind. Durch das volle Programm und die tollen Menschen ging die Zeit aber leider viel zu schnell vorbei. Ich wollte gar nicht wieder nach Hause fahren.
RP: Zwei Wochen waren auf jeden Fall zu kurz. Kaum hatte man den Koffer ausgepackt, schon musste man ihn langsam wieder einpacken.
RH: Für mich waren die zwei Wochen kurz, es war schrecklich schnell vorbei, aber wir haben viel erlebt. Am liebsten würde ich nach Deutschland zurückfahren.
FN: Sie waren kurz. ;)
Welcher Teil des Programmangebots hat euch am besten gefallen?
KF: Da ich gern im Labor arbeite, habe ich mich auf den Besuch des X-LABs gefreut. Und der hat mich natürlich nicht enttäuscht. Wir haben die Möglichkeit bekommen Aspirin selbst herzustellen. Ich habe neue Geräte und die Ausrüstung des Labors kennengelernt. Ich weiß sehr zu schätzen, dass die Erklärungen im Labor und auch an anderen Stellen auf Deutsch waren. In der Phaeno konnten wir verschiedene Experimente aus vielen Bereichen ausprobieren, was uns viel Spaß gemacht hat. Der Deutschunterricht war entspannt und gleichzeitig haben wir ständig unsere Sprachkenntnisse verbessert. Dank der Gruppenarbeit konnten wir uns gegenseitig besser kennenlernen. Und die Begleitaktivitäten, z.B. verschiedene Spiele, Grillen, Bootsfahrten, haben dazu beigetragen, dass das Kollektiv super war. Dank der tollen Betreuer war alles gut organisiert, wir hatten auch genug Freizeit, also für genügend Spaß war immer gesorgt.
RP: Am meisten hat mir der Besuch des DLR_School_Labs und der Phaeno gefallen, wo wir viele Experimente machen konnten.
RH: Mir hat der Unterricht am besten gefallen, in dem ich viel Deutsch gelernt habe und ich habe auch das Gefühl, dass sich meine Deutschkenntnisse dadurch wirklich verbessert haben.
FN: Wahrscheinlich das X-LAB und das DLR_School_Lab.
Wurde in Göttingen nur Deutsch gesprochen?
KF: Der Unterricht war überwiegend auf Deutsch. Wenn jemand etwas wirklich nicht verstanden hat, hat er die Antworten noch einmal auf Englisch bekommen. Außerhalb des Unterrichts konnten wir uns meistens für Erklärungen auf Deutsch oder Englisch entscheiden. Ich habe auch ein paar Worte in der Muttersprache der anderen Teilnehmer/-innen aus Litauen und Lettland gelernt.
RP: Es wurde meistens Deutsch gesprochen, aber man konnte oft auch Englisch hören. Englisch haben wir manchmal gesprochen, wenn wir etwas kompliziertere Sachen besprechen wollten.
RH: In Göttingen haben wir sowohl Deutsch, als auch Englisch gesprochen, weil es auf Deutsch manchmal schwer war.
FN: Nein. Auch Englisch und Tschechisch. :)
Könnt ihr euch vorstellen für eine längere Zeit nach Deutschland zu fahren, z.B. für ein halbes oder ganzes Jahr während des Studiums?
KF: Ja, das kann ich. Man lernt eine Sprache eben am besten im jeweiligen Land. Sicherlich werde ich jede Gelegenheit nutzen, um wieder nach Deutschland zu fahren. Falls ich es schaffe, mein Deutsch noch weiter zu verbessern, würde ich gern versuchen wenigstens einen Ferienjob in Deutschland zu finden. Ich muss noch viel an meinem Deutsch arbeiten, aber wenn man etwas will, ist man seinem Ziel schon einen Schritt näher.
RP: Ich kann es mir auf jeden Fall vorstellen. Deutschland ist ein schönes Land und die Deutschen sind wirklich nette Menschen.
RH: Ich würde mich unglaublich freuen, wenn ich noch einmal die Gelegenheit bekäme in Deutschland zu leben. Denn für mich war der Aufenthalt in Göttingen eine sehr gute Erfahrung und ich glaube, dass ich, wenn ich noch länger in Deutschland bleiben könnte, meine Deutschkenntnisse auf ein ganz anständiges Level bringen würde.
FN: Ja ;)
Bald beginnt die nächste Ausschreibung des Wettbewerbs Helle Köpfe. Was würdet ihr den Schülerinnen und Schülern empfehlen, die überlegen am Wettbewerb teilzunehmen?
KF: Falls ihr euch nur ein bisschen für Deutsch interessiert, zögert nicht und macht mit. Habt auf jeden Fall keine Angst davor, dass euer Forschungsprojekt nicht gut genug ist. Das Wichtigste ist, Selbstvertrauen zu haben, nicht schüchtern zu sein und sich für das eigene Projekt nicht zu schämen. Und vor allem es den anderen so zu präsentieren, dass ihr Interesse geweckt wird. Es geht nicht darum, wessen Tisch am vollsten ist, sondern darum, was ihr im Kopf habt und ob ihr es verkaufen könnt. Seid natürlich und glaubt daran, dass gerade ihr mit eurem Forschungsprojekt überzeugen könnt!
RP: Ich würde den Teilnehmer/-innen des Wettbewerbs empfehlen, keine Angst vorm Sprechen zu haben, das ist das Wichtigste. Und sie sollten auch keine Angst vor der Jury und der deutschen Sprache haben.
RH: Ich würde ihnen empfehlen, keine Angst vor der deutschen Sprache zu haben, ihr Forschungsprojekt so gut wie möglich zu präsentieren und keine Angst vor der Jury zu haben.
FN: Mut zu haben und einen guten Menschen, der ihnen gern hilft.