Guan Eden – für eine nachhaltige Zukunft
Das Projekt Guan Eden startete 2020, um auf die dringenden Umweltprobleme im Irak aufmerksam zu machen. Unter dem Leitthema Nachhaltigkeit fanden 2024 in den Städten Ranya, Babel, Niniveh, Bagdad, Halabja, Mosul, Khalifan, Soran und Rwanduz acht Kampagnen statt, die zuvor eine Jury auswählte.
© Goethe-Institut - Kairo
–Shnyar Yadgar, Kampagnenmanagerin in Halabja
Im Rahmen der Kampagne "Colourful Ranya" sensibilisierten Künstler*innen und Ehrenamtliche in Ranya und umliegenden Dörfern Kinder und Jugendliche für Tierwohl und Artensterben. In einem Kulturzentrum boten sie zu dem Thema wöchentlich eine Ausstellung an.
In Bagdad fand das Projekt „Bibon“ statt. Dort bastelten Schüler*innen Instrumente aus recyceltem Material, schrieben Lieder zum Klimawandel und führten Konzerte an öffentlichen Orten auf.
„Die Teilnahme am Projekt war eine einzigartige Gelegenheit, mit lokalen und internationalen Expert*innen aus den Bereichen Entwicklung und Umwelt in Kontakt zu treten und mein Netzwerk zu erweitern. Die Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, einer renommierten, weltweit tätigen Institution, bereicherte sowohl meine persönliche als auch meine berufliche Entwicklung und eröffnete mir neue Möglichkeiten auf lokaler und internationaler Ebene.“
–Marwah Taha, Kampagnenmanagerin von Environmental Art in Baghdad
In Mosul und Umgebung lief die Kampagne „Green Iraq“ ab. Dabei setzten sich Kinder mit lokalen Umweltproblemen auseinander und erstellten Geschichten zu Themen wie Dürren und Wüstenbildung, die sie in einem Wettbewerb vorstellten. Im zweiten Teil der Kampagne produzierten sie Inhalte und Videos zu Nachhaltigkeitsthemen, um über soziale Medien ein großes Publikum auf Umweltfragen aufmerksam zu machen.
Die Kampagne „Our future in the past“ umfasste acht Workshops, an denen insgesamt 100 Kinder teilnahmen. In Bezug zu historischen Lebensweisen im Irak erstellten die Kinder Werke aus Ton, die sie abschließend in einer Ausstellung präsentierten.
Die Kampagne „Niniveh acts“ zielte darauf ab, das Bewusstsein für bedrohte Lebensräume in Niniveh zu stärken. Theater und Musik regten Kinder an, sich mit Umweltthemen auseinanderzusetzen und ihre Gedanken kreativ auszudrücken. In zehn Workshops entwickelten sie Theaterstücke und Lieder, die Veränderungen in ihren Lebensräumen thematisierten. Dabei sprachen sie mit Eltern und Großeltern über deren Kindheit, um die Unterschiede zu ihrer eigenen zu thematisieren. Nach intensiver Probenphase führten sie die vorbereiteten Lieder und Theaterstücke an öffentlichen Orten in Niniveh auf.
In der Kampagne "Mrdawaji" fanden an fünf Schulen und einem Kinderkrankenhaus in Halabja Workshops zu Nachhaltigkeit, Klimawandel und Gesundheit statt. Schulklassen gingen auf Exkursionen zu lokalen Sehenswürdigkeiten und führten Müllsammelaktionen durch. Aus dem gesammelten Plastik modellierten Kinder Vasen, die anschließend Awarnesskampagnen zur Begrünung urbaner Räume wie das Kinderkrankenhaus nutzten.
Im Rahmen der Kampagne „My Green School“ lernten Kinder an drei Schulen in Soran, Khalifan und Rwanduz, wie Urbanisierung und Klimawandel miteinander verbunden sind. Dazu konnten sie einen kleinen Teil des Schulhofs nutzen, um dort über drei Monate einen Garten anzulegen und zu pflegen. Neben der Gartenarbeit nahmen die Kinder an künstlerischen Workshops teil und erhielten wertvolle Informationen zu nachhaltigem Handeln im Alltag. So konnten sie den Wert der Natur in ihrem täglichen Leben entdecken und ein Bewusstsein für ökologische Verantwortung entwickeln.
Am Ende jedes Projektjahres fand eine zweitägige Abschlussveranstaltung statt, die aus einem Umweltkarneval und einer Ausstellung bestand. Der Umweltkarneval war ein öffentliches Straßenfest, auf dem die Besucher*innen die vielfältigen Kampagnen kennenlernen konnten. Sie fanden in Soran, Bexal, Hamdaniye, Ranya und Baghdad statt. Die Ausstellung hingegen war eine geschlossene Veranstaltung, die sich vor allem an Ministerien richtete, um sie auf die Projekte aufmerksam zu machen und ihnen ihre Bedeutung für die Regionen zu vermitteln.
© Goethe-Institut Irak
Marwah ist Ingenieurin im Umweltbereich und spezialisiert sich auf Themen rund um den Klimawandel.
„Guan Eden hat mein Verständnis für nachhaltige Praktiken und deren Bedeutung für den Umweltschutz vertieft. Durch die Mitarbeit an verschiedenen Aktivitäten wie der Organisation von Veranstaltungen, der Durchführung von Workshops und der Zusammenarbeit mit der Gemeinde konnte ich meine Führungsfähigkeiten, Teamarbeit und kreativen Problemlösungsfähigkeiten weiterentwickeln. Zudem habe ich ein tieferes Verständnis für die Verbindung zwischen ökologischer Gesundheit und dem Wohlbefinden der Gemeinschaft gewonnen.“
Shnyar Yadgar (26), Kampagnenmanagerin in Halabja
Shnyar ist Elektrotechnikerin und leitet derzeit das Recyclingzentrum in Halabja. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Organisation und Durchführung von Seminaren für Kinder verschiedener Altersgruppen sowie für Universitätsstudierende. In den Workshops vermittelt sie Wissen über Umweltschutz, insbesondere über die schädlichen Auswirkungen von Plastik, und zeigt Wege auf, wie man die Umwelt retten kann. Ihre Arbeit hat sie dazu inspiriert, sich für Floating Forward zu bewerben.