PASCH-Chorkonzert
Lasst uns singen!

Alle Teilnehmenden sind mit ihrer Leistung mehr als zufrieden
Alle Teilnehmenden sind mit ihrer Leistung mehr als zufrieden | ©Goethe-Institut Kairo / Ihab Shabana.

Das alljährlich wiederkehrende PASCH-Chorkonzert wurde dieses Jahr um weitere Komponenten erweitert und blieb sich doch treu.

Am 12. Mai 2018 erklang das Theater der Egypt British International School mit ungewohnten Tönen. Hatte das neu renovierte Theater schon einige Aufführungen hinter sich gebracht, so war der Auftritt des PASCH-Chores doch eine Neuheit. Deutsche und arabische Lieder wurden in Kombination gesungen, nicht nur, um zu zeigen, wie viel Reichtum der beiden Kulturkreise in deren Musik liegt, sondern auch, um Begegnungen und Fusion zu ermöglichen. Abgerundet wurde das Programm durch zwei PASCH-Bands, die stets den richtigen Ton fanden.
 
Das Publikum ist begeistert von dem vielfältigen Repertoire des Chores. Das Publikum ist begeistert von dem vielfältigen Repertoire des Chores. | © Goethe-Institut Kairo/ Ihab Shabana Das Projekt wurde 2013 ins Leben gerufen, um ebendiese interkulturelle Komponente zu stärken. Hierbei lernen die Schülerinnen und Schüler die europäisch-deutsche Musikkultur kennen, vertiefen aber auch ihr eigenes Verhältnis zur arabisch-ägyptischen. Dies blieb, im Vergleich zu den letzten Jahren, nicht nur auf klassische Lieder beschränkt, sondern wurde dieses Jahr auch auf kontemporäre Lieder ausgeweitet. Deutsche Lieder aus den siebziger und achtziger Jahren, wie das gesellschaftskritische „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens oder das fetzige, auf der Neuen Deutschen Welle reitende „99 Luftballons“ der Band Nena reihten sich neben deutschen Klassikern wie dem Volkslied „Geh aus mein Herz“ von Paul Gerhardt aus dem 17. Jahrhundert und den spritzigen Liedern der Comedian Harmonists aus den dynamischen 1920ern ein. Die ägyptischen Lieder umfassten eine ebenfalls große Spannweite, von diversen Liedern Sayed Darwishs wie das den Alltag beschreibende „El Helwa De“ oder dem revolutionären „Aho Da Elly Sar“ hin zu groovigen, kontemporären Tönen der Band Cairokee in „Efred Genahak“, die das Publikum im Takt mitschwingen ließen. Die zwei Bands, die sowohl Filmmusik als auch moderne deutsche Lieder der 2000er aufführten, rundeten das Programm ab. Und jede Note saß!

Die Schülerinnen und Schüler von insgesamt sieben, mit PASCH assoziierten, Schulen, sangen deutsche und arabische Lieder Die Schülerinnen und Schüler von insgesamt sieben, mit PASCH assoziierten, Schulen, sangen deutsche und arabische Lieder | © Goethe-Institut Kairo/ Ihab Shabana Einst sagte Gustav Mahler: „Das Beste steht nicht in den Noten!“ und genau das wurde am letzten Samstag klar. Alles, was um die Lieder herum geschah, war mindestens genauso wertvoll. Die deutsche Sprache durch Musik zu vermitteln, ein Gefühl für Aussprache und Sprachmelodie durch Rhythmus und Melodie zu bekommen, waren die schönen Nebeneffekte. Auch trug das Konzert der verschiedenen PASCH-Chöre dazu bei, dass sich Schulen vernetzten. Schülerinnen und Schüler, die ja nun zu Sängerinnen und Sängern wurden, lernten sich besser kennen, was nicht nur durch das Konzert, sondern vorher auch schon in den Proben geschehen war. Die Musik- und Deutschlehrer/-innen tauschten ihre Expertisen und Erfahrungen aus.
 
Der Zuspruch und Erfolg des Projekts sind klar erkennbar. Jedes Jahr nehmen mehr Schulen teil, dieses Jahr auch eine PASCH-Schule aus Alexandria, und die Schulen begrenzen sich nicht nur mehr auf die PASCH-Schulen. Insgesamt standen rund 200 Musizierende, seien es Chor- oder Band-Mitglieder, auf der Bühne und rund 20 Lehrende waren an dem Projekt beteiligt. Viel Freizeit wurde für den Erfolg des Projekts investiert, sei es bei der gemeinsamen Koordination, der eigenen Weiterbildung in Workshops oder den Generalproben. Doch schlussendlich hat sich der Fleiß bezahlt gemacht und wir durften den diversen sanften, fetzigen und groovigen Tönen voller Freude lauschen.