Stolpersteine
Mahnmale für die Opfer des Nationalsozialismus
Stolpersteine
Stolpersteine gibt es außer in Deutschland heute in weiteren 21 Ländern. Die Idee dazu hatte ein Künstler aus Köln, Gunter Demnig: Steine auf Gehwegen und Plätzen, über die man stolpern soll. Sie sind als Objekte gegen das Vergessen gedacht. Auf ihnen kann man die Namen und Lebensdaten von Menschen lesen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Man verlegt die Stolpersteine vor Häusern, in denen diese Menschen zuletzt wohnten. Oder auch vor öffentlichen Gebäuden, versehen mit historischen Zitaten aus dieser Zeit. Bis heute hat man etwa 50.000 Stolpersteine verlegt. In Spanien wurden am 9. April 2015 erstmals fünf Stolpersteine im katalanischen Navàs, in der Nähe von Barcelona, verlegt. Im Juli 2015 folgte Pamplona und 2018 wurden in Palma de Mallorca die ersten Stolpersteine gesetzt. Seit Oktober 2020 liegt direkt vor dem Palau de la Generalitat auf dem Sant-Jaume-PLatz ein Stolperstein für Lluis Companys. 2021 folgten weitere Steine in Madrid.Die Stolpersteine gelten als größtes dezentrales Mahnmal der Welt.
GEDENKSTEIN IM CERVANTES PARK
Ein Stolperstein wurde im Jahr 2018 in Els Guiamets bei Tarragona der Widerstandskämpferin Neus Català gewidmet. Sie kämpfte gegen den Faschismus und gegen den Nationalsozialismus, erst in Spanien, dann in Frankreich. 1944 wurde sie ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und überlebte es nur knapp. Nach dem Krieg lebte sie in Frankreich. Sie gründete 2005 den Amical de Ravensbrück: Die getöteten Frauen sollen nicht vergessen werden und die Geschichte soll sich niemals wiederholen. Mit 103 Jahren starb sie im April 2019 in Els Guiamets bei Tarragona. Mit ihr starb die letzte spanische Überlebende.Insgesamt waren etwa 132.000 Frauen aus 40 Nationen im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück interniert, darunter auch 200 spanische Widerstandskämpferinnen. An sie alle erinnert im Cervantes Park ein Gedenkstein mit der Aufschrift “En memòria de les dones deportades als camps nazis (1939-1945)”.
Das Konzentrationslager befand sich 90km nördlich von Berlin. Seit 1959 ist es eine Gedenkstätte.
DENKMAL IM CIUTADELLA-PARK
Im Ciutadella-Park erinnert uns ein weiteres Denkmal an die dunkle Seite der deutschen Geschichte.
Im Jahr 1987 nahmen 40 Künstler aus Spanien, Kanada, Großbritannien und den USA am Projekt "Triangle Barcelona" teil. Im Rahmen des Projekts schuf der kanadische Bildhauer André Fautex ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aus Barcelona, die in einem Konzentrationslager ermordet wurden. Die Skulptur steht im Ciutadella-Park, in der Nähe des Gazebos. Von weitem fällt zunächst der große eiserne Ring auf. Die Bedeutung des gesamten Kunstwerks erschließt sich jedoch erst, wenn man die in Stein gemeißelte Inschrift liest: "Als Barcelonins morts als camps d'exterminació nazi".
MAHNMAL AUF DEM MONTJUÏC
Auf dem Montjuïc befindet sich die größte Gedenkstätte Barcelonas für die Opfer des Holocaust, das "In Memoriam". Es wurde 1995 zum 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs eingeweiht. Der amerikanische Architekt Leonard Glaser hat dafür 10 unterschiedlich große Monolithe kreisförmig nebeneinander gestellt. Die Steinstelen symbolisieren die zehn Konzentrationslager Bergen-Belsen, Buchenwald, Belzec, Sobibor, Dachau, Auschwitz, Treblinka, Majdanek und Mauthausen . Aber vor allem erinnern sie uns an die Menschen, die dort getötet wurden. Auf den Stelen liegen kleine Steine, so wie auf den Grabsteinen der jüdischen Friedhöfe.
GEGEN DAS VERGESSEN
Steinplatten erinnern uns auf Hebräisch, Englisch, Spanisch und Katalanisch daran, dass Intoleranz, Rassismus, Fremdenhass und Antisemitismus Ursache für den Krieg und die Verbrechen der Nazis waren und mahnen uns, das niemals zu vergessen und der Opfer zu gedenken:"On the 50th anniversary of the end of World War II, and the liberation of the extermination camps in Europe, and in the memory of all the victims of nazi barbarism, as a consequence of intolerance, racism, xenophobia and antisemitism. We shall not forget.
"A 50 años del fin de la II Guerra Mundial, y de la liberación de los campos de exterminio en Europa, y en recuerdo a todas las víctimas de la barbarie nazi, consecuencia de la intolerancia, el racismo, la xenofobia y el antisemitismo. No olvidemos."
"Als 50 anys de l'acabament de la II Guerra Mundial i de l'alliberament del camps d'extermini a Europa, i en record de totes les víctimas de la barberie nazi, conseqüencia de la intolèrancia, el racisme, la xenofobia i de l'antisemitisme. No oblidem."
Quellen:
Stolpersteine: Wikipedia, el nacional
Denkmal im Ciutadell-Park: Wikipedia, Barcelona Triangle
Ravensbrück: Amical Ravensbrück
Fossar de la Pedrera: Wikipedia, endrets
© Text: Annette Gutmann