Konferenz ÜBERSETZEN/VERGLEICHEN: DENKBILDER ZWEIER KULTURELLER PRAKTIKEN

Übersetzen/Vergleichen

Fr, 15.11.2024 –
Sa, 16.11.2024

Bibliothek Goethe-Institut Thessaloniki

Konferenz zum Thema Übersetzen und Vergleichen in der Bibliothek des Goethe-Instituts Thessaloniki

Die Veranstaltung zum Thema "Vergleichen" ist eine Kooperation der Abteilung für deutsche Sprache und Philologie der Aristoteles Universität Thessaloniki, der Komparatistik der Universität zu Köln und des Goethe-Instituts Thessaloniki und bildet den zweiten Teil der Tagung "Übersetzen/Vergleichen: Denkbilder zweier kultureller Praktiken", deren erstes Segment ("Übersetzen") im Dezember 2023 an der Universität zu Köln stattfand.

Die Beiträge beschäftigen sich aus unterschiedlicher Perspektive mit zwei zentralen kulturellen Praktiken, dem Vergleichen und Übersetzen, und zielen insbesondere darauf, die Denkbilder, Metaphern, Narrative, Mythen und Motive zu untersuchen, durch die sich unsere Kultur das Übersetzen und Vergleichen vorstellt und zu erklären sucht. Während es sich bei diesen beiden Verfahren um grundlegende Weisen der Welterschließung und daher um epistemologische Werkzeuge handelt, die eine wichtige Stellung etwa in der Wissenschaftsgeschichte wie auch in den Kultur-, Sprach- und Rechtswissenschaften einnehmen, geht es zugleich um ihre sinnliche Verfertigung, ihre Figurationen und affektiven Inszenierungen: Wie werden das Übersetzen und Vergleichen literarisch, medial, philosophisch oder auch kulturtheoretisch "imaginiert"?

Für das ÜBERSETZEN haben sich etwa Fragen nach theologischen Bildern (der Turmbau zu Babel) gestellt, nach biologischen Motiven (Pfropfung oder Transplantation) oder solchen, die vom un/menschlichen Körper hergeleitet sind (Bluttransfusion, Vampirismus, Kannibalismus). Im Falle des VERGLEICHENS steht derweil die Frage der "Balance" und des "Ausgleichs" zwischen Verschiedenem zur Debatte, das erotische und intellektuelle "Begehren" nach dem Anderen, die Vielsprachigkeit oder auch das "Anordnen", Strukturieren und Hierarchisieren des Fremden und des Eigenen (zwischen globalem Süden und Norden, ihren Sprachen, Ökonomien und politischen (Ohn-)Machtverhältnissen): Die Vorträge spannen den Bogen von der Platonischen Philosophie und der Frühen Neuzeit über die romantische Theoriegeschichte das 19. Jahrhundert, der die Vergleichung als "Herrscherin in der Wissenschaft" galt, bis zu gegenwärtigen Debatten über Migration und Algorithmus.

Dabei geht es diesem zweiten Teil der Doppelkonferenz in Thessaloniki nicht um eine erschöpfende Aufzählung möglicher Denkbilder des Vergleichens, sondern um eine Art brüchiger "Typologie", die die historisch äußerst wandelbaren Bilder, ihre verzweigten Genealogien und Traditionen nachzeichnen soll.

Das vollständige Programm der Konferenz finden Sie hier:
Organisiert von:
Prof. Dr. Maria Oikonomou & Prof. Dr. Joachim Harst

Mit der finanziellen Unterstützung von:
Research Committee, Aristotle University of Thessaloniki
Abteilung für deutsche Sprache und Philologie der Aristoteles Universität Thessaloniki  
Griechische Gesellschaft für Germanistische Studien (GGGS)   

Vortragende:
Prof. Dr. Joachim Harst (Universität Saarland)
PD Dr. Andreas Keller (Universität Potsdam)
Prof. Dr. Ulrich Meurer (Central European University CEU, Wien)
Prof. Dr. Maria Oikonomou (Aristoteles Universität Thessaloniki)
Akis Parafelas, M.A. (Übersetzer und Autor)
Prof. Dr. Alexandra Rassidakis (Aristoteles Universität Thessaloniki)
Prof. Dr. Georg Sagriotis (Universität Patras)
Prof. Dr. Caroline Sauter (J. W. Goethe Universität Frankfurt)
Dr. Melanie Strasser (Universität Wien)
Sebastian Tsifis (Performer)
 

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