Gespräch Wie funktioniert Macht? Mit Kafka über Macht nachdenken

Do, 06.06.2024

19:30 Uhr

Goethe-Institut Athen

Geoffroy de Lagasnerie im Gespräch mit Athena Athanasiou


Ausgehend von Geoffroy de Lagasneries neuem Buch „Kafka misstrauen“, eine inspirierende Lektüre von Kafkas Texten und eine scharfe Analyse unserer Gegenwart, diskutiert Athena Athanasiou mit dem Autor über Machtstrukturen, Willkür und Gewalt.

Ohne dass er etwas Böses getan hätte, wird Josef K. eines Morgens verhaftet. Mit diesem Anfang des Romans »Der Proceß«, aber auch mit anderen Erzählungen hat Franz Kafka mächtige Bilder für die Willkür einer anonymen und rätselhaften Justiz entwickelt. Bilder, die uns fassungslos nach Sinnhaftigkeit suchen lassen. Aber helfen uns Kafkas Erzählungen beim Verständnis von Macht, Justizapparat und Urteil? 

Geoffroy de Lagasnerie beleuchtet Kafkas Texte innerhalb der philosophischen Diskussion der letzten Jahre und entwickelt von hier aus eine eigene Position, die neben der literarischen Perspektive auch die soziologische berücksichtigt und Parallelen zu heutiger Polizeigewalt und Willkür herstellt.
 

Über Geoffroy de Lagasnerie:

Geoffroy de Lagasnerie zählt zu den wichtigsten Intellektuellen Frankreichs. Er ist Professor für Philosophie und Soziologie an der École nationale supérieure d’arts de Paris-Cergy. Er ist Herausgber der Buchreihen »à venir« (Fayard) und »Nouvel avenir« (Flammarion) und unterhält einen Blog im Nachrichtenportal »Mediapart«.
Seine Bücher, hauptsächlich zur politischen, Sozial- und Rechtsphilosophie, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter in Deutsch »Die Kunst der Revolte« (2016), »Verurteilen« (2017), »Denken in einer schlechten Welt« (2019) und zuletzt »3 – Ein Leben außerhalb« (2023). 2016 erhielt er den Prix de l’Écrit Social. Geoffroy de Lagasnerie lebt in Paris.
 

Über Athena Athanasiou:

Athena Athanasiou ist Professorin für Sozialanthropologie und Geschlechtertheorie an der Panteion-Universität für Sozial- und Politikwissenschaften (Athen, Griechenland). Zu ihren Veröffentlichungen gehören die Bücher: Agonistic Mourning: Political Dissidence and the Women in Black (Edinburgh University Press, 2017); Dispossession: The Performative in the Political (mit Judith Butler, Polity Press, 2013); Crisis as a 'State of Exception' (Athen, 2012); Life at the Limit: Essays on Gender, Body and Biopolitics (Athen, 2007); Rewriting Difference: Luce Irigaray and 'the Greeks' (zusammen mit Elena Tzelepis, SUNY Press, 2010). Sie war Stipendiatin am Pembroke Center for Teaching and Research on Women an der Brown University und am Center for the Study of Social Difference an der Columbia University. Sie ist/war Mitglied des Redaktionsbeirats der Zeitschriften Critical Times, Feminist Formations, Philosophy and Society, feministiqά, The Greek Review of Social Research, Journal of Modern Greek Studies und Journal of Greek Media and Culture.

Von Geoffroy de Lagasnerie ist folgendes Buch auf Griechisch bei Plethron Books erschienen:
„Denken in einer schlechten Welt“
Η σκέψη μέσα σε έναν κακό κόσμο | Plethron Books

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