Dreitägiges Dokumentarfilmprogramm zu den deutsch-griechischen Verflechtungen
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds organisieren die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Athen und das Goethe-Institut ein dreitägiges Dokumentarfilmfestival, das die komplexen, teils widersprüchlichen, teils sich ergänzenden deutsch-griechischen Verflechtungen beleuchtet.
Vom 11. bis 13. Oktober 2024 werden im Goethe-Institut fünf Dokumentarfilme in Anwesenheit der Filmemacher*innen gezeigt. Die Werke wurden mit Mitteln des Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds durch das deutsche Außenministerium finanziert. Im Anschluss an die Filmvorführungen findet jeweils eine Diskussion mit dem Publikum statt.
Programm am Samstag, 12. Oktober
Aufbau einer deutsch-griechischen Erinnerungskultur
17:00 Uhr
Zwischen Heimat und Fremde
von Susanne Grütz und Kostas Kipuros, 2024
47 Minuten (auf Deutsch und Griechisch mit entsprechenden griechischen und deutschen Untertiteln). In Anwesenheit des Regisseurs
19:00 Uhr
Mit zwei Koffern
von Kostas Avgeris, 2022
66 Minuten (auf Griechisch mit englischen Untertiteln)
Filmbeschreibungen
Zwischen Heimat und Fremde
„Zwischen Heimat und Fremde“ ist der Titel eines Dokumentarfilms über die Geschichte der politischen Flüchtlinge des griechischen Bürgerkriegs, die zwischen 1949 und 1950 in die DDR flohen. Etwa 1.300 Flüchtlinge, größtenteils Kinder und Jugendliche, fanden dort eine neue Heimat. Viel wurde über diese Menschen und den politischen Hintergrund ihrer Migration geschrieben und gesprochen. Die beiden Filmemacher Susanne Grütz und Kostas Kipuros wollten jedoch nicht nur deren Geschichte erzählen, sondern mit ihnen über ihr Leben zwischen Heimat und Fremde sprechen.
Im Mittelpunkt dieses größtenteils unbekannten Kapitels der deutschen Geschichte steht die persönliche Geschichte dieser Menschen: ihr Leben in der alten Heimat, ihre Erfahrungen im Bürgerkrieg, ihre Ankunft in Deutschland/Sachsen und ihr Leben in der neuen Heimat sowie ihre spätere Rückkehr nach Griechenland. Der Film ist ein bewegendes Dokument sehr persönlicher Erinnerungen der Menschen jener Zeit, die ihre Geschichte in Interviews erzählen. Ergänzt werden die Gespräche durch Fotos, Filmausschnitte und den entsprechenden historischen Kontext. Abgerundet wird das Bild durch die Erinnerungen der Kinder der Bürgerkriegsflüchtlinge.
Mit zwei Koffern
Ein Dokumentarfilm mit Erzählungen von Personen, die ihre persönlichen Erfahrungen über die Wechselwirkung der griechischen und deutschen Kultur in ihrem Leben teilen. Der Dokumentarfilm beleuchtet anhand der Geschichten, Erfahrungen und Lebenswege der Interviewten den Einfluss, den moderne Griechen aus Deutschland und umgekehrt Deutsche von den in Deutschland lebenden Griechen erhalten haben. Diese Geschichten werfen gleichzeitig ein Licht auf verschiedene Aspekte der Geschichte beider Völker, der Migration, der Bildung, der Arbeit und der Sprache. Es sind Geschichten von Freundschaften, Ängsten, Kooperationen, Zusammenleben, Beziehungen, Stereotypen und deren Dekonstruktion.
Viele Griechen haben deutsche Schulen besucht, in Deutschland studiert oder gearbeitet und sind später nach Griechenland zurückgekehrt, um die Erfahrungen und das Wissen weiterzugeben, das sie erworben haben. Andere blieben in Deutschland oder leben und arbeiten heute in beiden Ländern und bereichern die Kulturen beider Nationen. Viele von ihnen haben in ihrem jeweiligen Bereich Herausragendes geleistet, einen persönlichen Eindruck hinterlassen und einen Unterschied gemacht. Dieser persönliche Eindruck beruht größtenteils auf der Koexistenz der beiden Kulturen, auf der Kombination und gegenseitigen Ergänzung von Elementen aus zwei Kulturen und zwei unterschiedlichen Systemen, die im Laufe der Geschichte sowohl negativ als auch positiv aufeinandergetroffen sind.
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