Im Jahr 2023 wurde Griechenland von einer Reihe verheerender Naturkatastrophen erschüttert. Waldbrände und Überschwemmungen forderten zahlreiche Menschenleben, zerstörten Häuser und verwüsteten ganze Landschaften. Zurück blieben Gemeinden, die mit Verlust und Unsicherheit kämpfen mussten.
Um zu verstehen, was geschieht, wenn das mediale Interesse nachlässt, reisten der Dokumentarfotograf
Ilir Tsouko und die Journalistin
Anja Troelenberg Monate nach den Katastrophen in die betroffenen Gebiete. Ihre Reise führte sie nach Rhodos, Thessalien und Evros, Regionen, in denen die Umwelt unwiderruflich verändert wurde. In dieser transformierten Landschaft hielten sie die vielfältigen menschlichen Reaktionen fest – Momente von Dunkelheit und Verzweiflung, aber auch von Hoffnung und Erneuerung. Ihre Arbeit beleuchtet die Herausforderungen derjenigen, die vor der Aufgabe stehen, ihr Leben und ihre Gemeinschaften wieder aufzubauen, und zeigt zugleich die bemerkenswerte Widerstandskraft der Betroffenen.
Das Ergebnis dieser Feldforschung wird nun in einer Ausstellung im
Goethe-Institut Athen präsentiert. Gezeigt werden Fotografien, Videos und Geschichten, die den Menschen vor Ort eine Stimme verleihen und ihre komplexen Erfahrungen und widersprüchlichen Emotionen einfangen. Die Ausstellung verdeutlicht, dass Katastrophen nicht nur zerstören, sondern auch offenbaren: Sie zwingen uns, uns mit den grundlegenden Realitäten unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen – wie wir scheitern oder zusammenwachsen, wenn wir mit dem Unvorstellbaren konfrontiert werden.
Ilir Tsouko
Ilir Tsouko wurde 1990 in Albanien geboren und ist in Athen aufgewachsen, mit Sitz in Berlin, Athen und Tirana. Seine Arbeit als visueller Geschichtenerzähler konzentriert sich auf langfristige Projekte, die die Wahrnehmung und Schaffung von Identität erforschen, mit besonderem Schwerpunkt auf Migration, sozialen Themen, politischen Ereignissen und Klimawandel. Ilirs Fotografie und visuelle Erzählungen wurden in renommierten Publikationen wie The New York Times, The Washington Post, Die Zeit, ARTE und der ONASSIS STEGI veröffentlicht.
Anja Troelenberg
Anja Troelenberg, geboren 1993, ist eine deutsche Autorin. Ab 2017 arbeitete sie für die Heinrich-Böll-Stiftung, zunächst in Sarajevo, ab 2019 in Tirana. Seit 2022 berichtet sie aus ihrer Wahlheimat Albanien und der weiteren Region Südosteuropa. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Umwelt- und Sozialthemen und sie schreibt für öffentlich-rechtliche Sender wie ARTE, Deutschlandfunk und MDR.
Organisiert von der
Heinrich-Böll-Stiftung, mit der Unterstützung des Goethe-Instituts.
Öffnungszeiten
Mo - Do 8:00-22:00
Fr 8:00-17:00
Sa - So geschlossen
Geschlossen: 21.12.2024 – 6.1.2025
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