Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Wiedereinführung der Demokratie
Der griechische Komponistenverein organisiert in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Athen eine Diskussion und ein Konzert anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Wiederheinführung der Demokratie.
Im Juli 2024 jähren sich fünfzig Jahre seit dem Ende der siebenjährigen Militärdiktatur – fünfzig Jahre kontinuierlicher Demokratie in der Geschichte des modernen Griechenlands.
Für die heutige Generation mag ein demokratisches Regierungssystem selbstverständlich erscheinen, doch ältere Generationen werden nie vergessen, dass es eine Zeit gab – gar nicht so lange her –, in der Bürger*innen keinerlei Widerspruch gegen die Entscheidungen der Herrschenden äußern konnten. Widerspruch hatte schwerwiegende Konsequenzen: Gefängnisstrafen, Folter und Exil.
Die Unterdrückung beschränkte sich jedoch nicht nur auf die öffentliche Meinungsäußerung. Die Zensur des Militärregimes prägte eine ganze siebenjährige Epoche. Es gab verbotene historische und wissenschaftliche Bücher, verbotene Gedichte, verbotene Literatur, verbotene Theaterstücke und verbotene Musik. Ein totalitäres Regime, das die Menschlichkeit erstickte und die freie Gedankenwelt sowie die Kreativität unterdrückte.
Diese freie Kreativität, ohne Verbote und Zensur, möchte der griechische Komponistenverband würdigen und gleichzeitig daran appellieren, dass dieses Jubiläum auch eine Gelegenheit zur Reflexion sein sollte.
Programm
17:30 Runder Tisch
Mit dem Thema: Die Beziehung zwischen Musik und Zensur im griechischen und internationalen musikalischen Kontext.
Redner: Minas I. Alexiadis, Anastasia Georgaki, Vasilis Kitsos, Iakovos Konitopoulos, Iosif Papadatos, Markos Tsetsos, Alexandros Charkiolakis
20:30 Konzert
Alekos Xenos: Fantasie (1989)
Angelika Papanikolaou, Klavier
Hans Werner Henze: Fünf Nachtstücke für Violine und Klavier (1990)
Tania Sikelianou, Violine / Angelika Papanikolaou, Klavier
Thodoros Antoniou: Stichomythia Nr. II (1976)
Giannis Petridis, Gitarre
Argyris Kounadis: Fünf Gedichte von K. P. Kavafis (1961)
Giorgos Iatrou, Bariton / Angelika Papanikolaou, Klavier
Pause
Leoš Janáček: 1. X. 1905 „Sonate“ (1905)
Angelika Papanikolaou, Klavier
Iannis Xenakis: Mikka (1971), Mikka „S“ (1976)
Tania Sikelianou, Violine
Sofia Gubaidulina: In Croce (1992)
Kostis Theos, Violoncello / Panagiotis Andreoglou, Bayan
Der griechische Komponistenverband wurde 1931 mit dem Ziel gegründet, das griechische musikalische Schaffen zu schützen und zu fördern, die Solidarität unter den griechischen Komponisten zu stärken und ihre ideellen sowie materiellen Interessen zu wahren.
Er gilt als der älteste künstlerische und musikalische Verband des Landes.
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