#Klartexte

Zuerst ging die Nachricht über seine Ermordung um die Welt, am Tag darauf stand erschien er quicklebendig auf einer Pressekonferenz des ukrainischen Geheimdienstes. Der Fall von Arkadi Babtschenko markiert ein neues Level in der Instrumentalisierung von Fake news, und das ist weder für JournalistInnen noch für uns KonsumentInnen eine gute Nachricht.

Es ist höchste Zeit, dass die Behörden gegen böswillige Desinformation vorgehen. Doch was schützt uns davor, dass damit nicht nur oppositionellen Stimmen mundtot gemacht werden sollen? Und reichen für den Kampf gegen Fake news nicht bereits die bestehenden Gesetze?

Flüchtling oder Migrant – ist doch egal? Wozu die Wortklauberei? Dass die Benennung einer Gruppe aber keine bloße Frage von formaler Höflichkeit ist, bekommt man spätestens dann zu spüren, wenn man selbst gebrandmarkt wird.

Fake-News ist das, worauf immer nur die anderen hereinfallen, wir selbst natürlich nie. Oder doch? Fake-News werden mittlerweile sogar im Journalismus und in der Großpolitik als Instrument eingesetzt, und niemand von uns kann mit Sicherheit behaupten, in ausreichendem Maße gegen sie gefeit zu sein.

„Ich bin kein Gauner”, erklärte Präsident Nixon. Und sofort wusste jeder: Er ist es doch. Man kann unmöglich über etwas sprechen, ohne es mit anderen Dingen in einen Kontext zu setzten – nicht einmal mittels Verneinung. Dieses Phänomen nennt sich Framing. Und es ist alles andere als harmlos.

Wir wissen alle, was Pride ist: eine weltweit jährlich veranstaltete Parade der sexuellen Minderheiten. Doch bedeutet „Pride” in den 1970er Jahren in Amerika dasselbe wie in den 2010er Jahren in Ungarn? Und wovon hängt die Bedeutung überhaupt ab?

Klicken Sie sofort, wenn Sie erfahren wollen, warum wir immer wieder auf Klickköder-Überschriften hereinfallen!!! – Wie funktioniert Clickbaiting? Und welche Titelgebung würden sich Online-Journalistinnen und Journalisten wünschen?

#MeToo schrieben kürzlich Zehntausende Frauen in ihren Social-Media-Posts und teilten unter diesem Hashtag schmerzvolle Geschichten über ihnen widerfahrene sexuelle Belästigungen. Was kann diese nie dagewesene Flut des Schweigen-Brechens bedeuten und was kann in der Zukunft daraus entstehen?

Der Staatssozialismus gehört der Vergangenheit an – würde man meinen. In Ungarn jedoch ist in den vergangenen Jahren die Nostalgie nach der Ära Kádár immer weiter angestiegen, und der den heutigen politischen Diskurs in Ungarn wie auch anderenorts kennzeichnende Populismus weist verwandte Züge mit der Logik von Diktaturen auf.

Was haben Migranten in unseren Schlafzimmern zu suchen? Beileibe nichts. Und dennoch wird in der populistischen Rhetorik, die Bevölkerungsrückgang mit anderen aktuellen Ängsten verknüpft, gerne auf ebensolche Weise die Wahrheit verdreht, und zwar nicht nur unbedingt zu dem Zweck, die Bereitschaft zum Kinderkriegen zu steigern.

Der Begriff Fake News erlebte im Jahr 2016 eine steile Karriere, als Donald Trump die Präsidentschaftswahlen in den USA gewann und die Bürger Großbritanniens sich mehrheitlich für den Austritt aus der EU entschieden.

Das menschliche Bewusstsein ist voller Fallstricke, die unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit vereinfachen und verfälschen: Welche Wahrnehmungsfehler es zu vermeiden gilt, wenn man nicht auf Fake News hereinfallen will.

Nachrichtennutzer können oft nicht zwischen journalistischen und nicht-journalistischen Beiträgen unterscheiden – trotz Kennzeichnungspflicht in vielen Ländern. Native Advertising lässt Werbetreibende wie Medien von fehlender Medienkompetenz profitieren.

Clickbait, also Überschriften, die etwas versprechen, was der Inhalt des Beitrags dann nicht einlösen kann, gehören zu den Schattenseiten des Onlinejournalismus. Sie nutzen die niedrigsten Impulse der Leser und hängen ihre Köder aus.

Die Angst vor Flüchtlingen schürt man in Tschechien auch durch einen Blick zu den Nachbarn. Die Berichte über die Ausschreitungen in Sachsen im Spätsommer 2018 führten dies erneut vor. Ein Kommentar.

Journalisten in der Vorstellung tschechischer Mittelschüler: gebildet, aber manchmal bestechlich und dem Boulevard nahe. Oder so wie der bizarre TV-Heimwerker Láďa Hruška.

Verschwörungstheoretische Artikel gehören zu den meistgeteilten tschechischsprachigen Texten im Internet. Das ist jedoch nicht ohne Risiko, wie die Masern belegen.

Der Angst der Tschechen vor dem Islam kann man auch mit Methoden der Populisten begegnen, so die Autorinnen und Autoren der internationalen Studie Counter-Islamophobia Kit.

Wie Donald Trump mit seiner Sprache manipuliert – und warum ihm das Buch „Fire and Fury“ nützt. Elisabeth Wehling erforscht an der Universität Berkeley, wie Worte Weltbilder prägen. Ein Gespräch.

Der Linguist Anatol Stefanowitsch forscht zu politisch korrekter Sprache und verteidigt sie vehement. Warum? Und wie kann man Rassismus sprachlich vorbeugen?

Studenten und Studentinnen, Studierende, Studentx - in den vergangenen Jahrzehnten sind zahlreiche Versuche unternommen worden, die deutsche Sprache so zu verändern, dass sich alle Menschen gleichermaßen von ihr angesprochen fühlen. Doch die Debatte ist noch längst nicht zu Ende.

Ja, denn sie stellt sicher, dass Diskussionen frei von Diskriminierung bleiben, sagt Max Tholl. Nein, findet Alexander Grau. Denn eigentlich meine sie das „moralisch“ Korrekte und sei deshalb totalitär.