Georg Trakl: Sebastian Dreaming. Book Two of our Trakl

in der Übersetzung von James Reidel

Sebastian Dreaming, der zweite Band in Seagulls ambitionierter Ausgabe der Werke von Georg Trakl war die zweite – und letzte – Gedichtsammlung, die Trakl selbst für die Veröffentlichung vorbereitete. Tatsächlich publiziert wurde sie nach seinem Tod und sie stand dazu möglicherweise in engem Zusammenhang. Aus dem Militärkrankenhaus heraus, in das er wegen des durch seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg verursachten Traumas zwangsweise eingewiesen worden war, hatte der österreichische Dichter seinen Verleger darum gebeten, ihm die Korrekturfahnen des Buches zu schicken. Er wartete eine Woche lang ab und nahm dann eine Überdosis Kokain.
 
Ein Jahrhundert später erscheint das Buch zum ersten Mal in englischer Sprache. Mehrere der darin enthaltenen Gedichte wurden zwar in andere Sammelbände aufgenommen, der Übersetzer James Reidel vertritt aber die Auffassung, dass dieses Buch, ganz wie von Trakl beabsichtigt, für sich stehen und als ein Ganzes gelesen werden muss. Nur so beginnen wir zu verstehen, dass Trakl ein für seine Zeit und sein Umfeld früher Vertreter moderner Lyrik war. Und während wir unerforschtes Neuland durchschreiten, ergreifen uns seine Worte auf machtvolle Weise.