Empowerment

Kunst & Feminismen

"We should all be feminists!"

Chimamanda Ngozi Adichie

Über das Projekt

Längst ist der Feminismus in Europa und den USA Teil der Populärkultur geworden. Trotz weltweiter Bewegungen, Demonstrationen und Petitionen, um Gleichberechtigung herzustellen, kann auch im 21. Jahrhundert im Hinblick auf Frauen und LGBTQIA+-Communitys noch immer nicht von einer umfassenden Gleichstellung der Geschlechter gesprochen werden – weder hierzulande noch anderswo. Strukturelle Macht- und Ungleichheitsverhältnisse verhindern vielerorts gleiche Bezahlung oder die Honorierung häuslicher Arbeit und sorgen für Unterdrückung und Ausbeutung bis hin zu körperlicher Gewalt oder sogar Mord: Auf diese unhaltbaren Zustände sowie weitere globale Herausforderungen reagieren weltweit zahlreiche Künstler*innen mit ihren feministisch orientierten Arbeiten.

Vor dem Hintergrund von ökologischen Katastrophen, Krieg, Pandemie, Postkolonialismus und wachsender sozialer Ungleichheit thematisieren sie auch die Überschneidungen verschiedener globaler Konfliktfelder und erweitern den Horizont für planetarische Ansätze, die auch die Natur mit ihren nicht-menschlichen Lebewesen umfassend, inklusiv und zukunftsweisend einbeziehen. Aktivistisch, provokant und direkt, aber auch poetisch, humorvoll und subtil, versuchen sie, für sich, andere marginalisierte Menschen sowie die Gesellschaft insgesamt gleichberechtigte und zukunftsweisende Lebensmöglichkeiten zu erwirken.

Das Kunstmuseum Wolfsburg präsentierte in 2022-23 im Rahmen der Ausstellung Empowerment mit rund 100 künstlerischen Positionen erstmals einen derart umfangreichen globalen Überblick über Kunst und Feminismen des 21. Jahrhunderts – und das aus rund 50 Ländern aus allen Kontinenten. Die Reisetournee von Empowerment bleibt dem internationalen Rahmen der Ausstellung treu. Im Rahmen von sieben Themenfeldern, die sich aus der weltweiten Recherche ergeben haben (Protest & Empowerment, Gender & Identity, Herstories & Other Narratives, Desired & Violated Bodies, Labour of Care, Planetary Challenges, Feminist Futures), werden mit den Kunstwerken u.a. folgende Fragestellungen untersucht: Wie agieren Künstler* innen in der postkolonialen, digitalen Gegenwart aus ihrer jeweiligen Situation heraus? Welches emanzipatorische Verständnis liegt ihrer Kunst zugrunde? Wie weiten sie den Blick auf eine feministisch orientierte Zukunft? Verhandelt werden außerdem Fragen bezüglich sozialer Ungleichheit, Sexismus, Rassismus, Migration, das Verhältnis von Körpern, Technologie sowie ökologische Anliegen. Das alles sind Themen, die jede*n betreffen.

Um diesen global bedeutsamen Perspektiven gerecht zu werden, wurden für Empowerment mehrere internationale Netzwerke aus Wissenschaftler* innen, Kurator* innen und Künstler*innen initiiert. Eigene Recherchen wurden dabei durch künstlerische Vorschläge von weltweit agierenden Regionen-Expert*innen ergänzt. Der kuratorische Blickwinkel wird darüber hinaus durch die fünf eingeladenen Kollektive erweitert, von denen zwei in der aktuellen Ausstellung vertreten sind, nämlich Nacional TROVOA (Brasilien) und Sandbox Collective (Indien). Als Kunstvermittler hat das Sandbox Collective in Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern und Initiativen eine Reihe von multidisziplinären Gesprächen und Performances kuratiert. In Anbetracht der internationalen Reichweite der Ausstellung beinhaltet diese Reisetournee auch ein von Dr. Nishant Shah und Point of View, Mumbai, konzipiertes Vermittlungs- und Engagementprogramm, das sich über die gesamte Dauer der Tournee erstreckt. Das Konzept zielt darauf ab das Publikum zu stimulieren, um sich mit den verschiedenen Praktiken und Kontexten auseinanderzusetzen, die in der Ausstellung zu sehen sind.

Das Ausstellungsprojekt Empowerment wurde von Andreas Beitin, Katharina Koch und Uta Ruhkamp kuratiert und vom Kunstmuseum Wolfsburg und dem Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Mumbai koproduziert.

Foto-Galerie | Ausstellung Pune 2024

Empowerment exhibition | Pune 1 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 2 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 4 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 7 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 8 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 9 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 11 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 12 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 13 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 14 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 15 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 16 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 18 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 19 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 20 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 21 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 22 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 23 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 24 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 25 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 26 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 27 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 28 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 29 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 31 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Pune, Foto: Kunal Sharma

Empowerment exhibition | Pune 32 Foto: Amruta Nemivant

Empowerment exhibition | Pune 33 Foto: Amruta Nemivant

Themenfelder

Als Judy Chicago (*1939) zwischen 1974 und 1979 mit ihrer raumgreifenden Installation The Dinner Party ihr berühmtes Mahnmal der Marginalisierung der Rolle von Frauen konzipierte, spielte sie nicht nur auf das letzte Abendmahl und seine rein männliche Besetzung an, sondern setzte auch ein Zeichen im Hinblick auf die notwendige Korrektur hegemonialer Narrative nationaler und internationaler (Kunst-)Geschichte. So lud sie 39 bedeutende Frauen, darunter auch mythologische Figuren, vom Altertum bis zur Frauenbewegung der 1970er-Jahre an ihren „Dinner Table“. Diesen gelungenen Gegenentwurf zur patriarchalen (Kunst-)Geschichtsschreibung reinszenierte Patricia Kaersenhout (*1966) mit ihrer Arbeit Guess Who’s Coming to Dinner Too? (2017 – 2019, S. 320/321) kritisch, denn nur ein Gedeck an Chicagos Tafel war seinerzeit für eine afroamerikanische Frau reserviert.

In Kaersenhouts postkolonialer Version des Dinners finden bis zu 60 Heldinnen des Widerstandes Platz, deren Leistungen nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch aufgrund ihrer „Rassifizierung“ übergangen wurden. Zwischen den beiden Arbeiten liegen rund 40 Jahre, und damals wie heute ist der Kampf um eine Umschreibung der (Kunst-)Geschichte und eine egalitäre Behandlung männlicher und weiblicher Künstler*innen auf dem Kunstmarkt nicht abgeschlossen. Setzt man die jahrhundertelange Dominanz des männlichen Kunstpatriarchats in Relation zu den fünfzig Jahren konzentrierten Widerstands von Künstlerinnen, kann dieser bedauerliche Zustand nicht überraschen. So kämpfen Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Frauen im Allgemeinen seit dem 19. Jahrhundert weltweit um eine Korrektur entscheidender Narrative, aus denen sie ausgeschlossen wurden, in dem sie versuchen verschüttete Biografien sichtbar zu machen, eine angemessene Vergütung (auf dem Kunstmarkt) zu erhalten und zumindest ihre Präsenz in Galerien und Museen zu erhöhen.

Beteiligte Künstler: Anetta Mona Chișa and Lucia Tkáčová | Mathilde ter Heijne | Mia Yu | Pushpamala N | Tracey Rose

Im Zuge feministischer Bewegungen ab den 1960er-Jahren brachen Künstlerinnen mit der jahrhundertelangen Objektivierung des weiblichen (sexualisierten) Körpers in Kunst und Gesellschaft. Sie machten ihren Körper zum Medium und setzten den patriarchalen Blickregimes selbstbestimmte Gegenentwürfe, Begehrens- und Subjektivierungsformen des weiblichen oder so gelesenen Körpers entgegen.

Feministisch orientierte Werke der vergangenen zwei Dekaden zeigen, dass manche Themen Diversifizierungen erfahren, jedoch weiterhin aktuell sind. Nicht mehr nur weibliche Körper stehen im Fokus, sondern auch die anderer marginalisierter Geschlechter. Autoaggressive Ansätze sind zurückgetreten zugunsten der Fokussierung gesellschaftlicher Missstände, etwa Gewalt gegen Frauen, queere und intersektional betroffene Personen oder die Stigmatisierung von Körpern aufgrund von Krankheit, nicht-normativen Formen oder sogenannter Behinderung. Dabei verweigern sich die künstlerischen Positionen einer Opferrolle. Vielmehr stehen empowernde Inszenierungen im Mittelpunkt, das Konfrontieren von Diskriminierung und Gewalt einerseits mit dem Aufzeigen von Möglichkeiten der Heilung sowie das Formulieren von Erotik jenseits hegemonialer Normierungen andererseits.

Aus der Perspektive kolonialer und rassistischer Erfahrung haben Schwarze Künstlerinnen und PoC-Künstlerinnen immer wieder darauf hingewiesen, dass Traumata auch in Körper eingeschrieben sind. Gleichzeitig haben sie Möglichkeiten körperbasierter Selbstsorge und Heilung erforscht. Von der Subjektwerdung des weiblichen Körpers hin zu Themen, die Körper unter intersektionalen Perspektiven mit ihren soziopolitischen Implikationen fokussieren und sie von dem ihnen zugewiesenen biologischen Geschlecht befreien – deutlich ist: Die feministisch-künstlerische Auseinandersetzung mit dem Körper hat sich in den letzten Jahrzehnten vervielfältigt. Vor dem Hintergrund der planetarischen Herausforderungen, die ein ganzheitliches Denken verlangen, wird sie in Zukunft auch verstärkt nicht-humane Körper einbeziehen.

Beteiligte Künstler: Boryana Rossa | Gabrielle Goliath | Regina José Galindo

Die auf Sexismus gründende Diskriminierung von Frauen wirkt sich ohne Frage auch auf die Arbeitswelt aus. So verdienten Frauen beispielsweise in Deutschland im Jahr 2021 bei vergleichbarer beruflicher Qualifikation und Tätigkeit pro Stun- de durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Von den 27 EU-Ländern weisen nur Lettland (22 Prozent), Estland (21 Prozent) und Österreich (20 Prozent) ein noch größeres geschlechtsspezifisches Lohngefälle auf. Zudem haben sich vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie überkommen geglaubte Rollenbilder von Frauen und Männern in Bezug auf den Familienalltag sogar verhärtet.

Und das, obwohl das deutsche Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz die Diskriminierung aller Geschlechtsidentitäten und Geschlechter in der Arbeitswelt und im Alltag verbietet. Darüber hinaus ist „Gender Equality and Women's Empowerment“ ein erklärtes Ziel der Vereinten Nationen, die sich unter anderem im Rahmen der „17 Sustainable Development Goals“ zur Aufgabe gemacht haben, bis 2030 die Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und das Leben und die Perspektiven aller Menschen weltweit zu verbessern.

Doch bis zur Gleichstellung der Geschlechter ist es noch ein weiter Weg. Vielerorts sind Frauen noch immer von sozialer und struktureller Ausbeutung betroffen, die oft nicht nur darin besteht, die alleinige Verantwortung für alltägliche Betreuungsaufgaben wie Haushaltsführung, zwischenmenschliche Betreuung, Pflege von Kindern und/oder kranken Eltern zu tragen, sondern auch in der Arbeitsleistung. Erschöpfung und Burn-out sind oft die Folge.

Frauen im Allgemeinen sowie Künstlerinnen und Aktivistinnen im Besonderen lehnen sich jedoch zunehmend gegen die systematische, politische und wirtschaftliche Überlastung auf, indem sie sich weiter emanzipieren und gegenseitig befähigen, gegen die allgemeine Verfügbarkeit in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Sexualität und in der Gesellschaft zu kämpfen.

Beteiligte Künstler: Arshi Irshad Ahmedzai | Irena Jukić Pranjić | Kawita Vatanajyankur | Wura-Natasha Ogunji

Es ist kaum zu glauben, dass die Zeit der Unterdrückung, der Ausbeutung und des Ausschlusses von Frauen nach einer mehr als 100-jährigen Geschichte des Widerstands und des Kampfes für die Gleichberechtigung immer noch nicht vorbei ist. Wirtschaftssysteme, Religionen, Traditionen und andere Strukturen, die in unterschiedlicher Intensität unterdrückend wirken können und oft auch wirken, sorgen dafür, dass Frauen noch immer keine vollständige Gleichberechtigung erfahren. Macht- und Privilegiensysteme, die sich in den jeweiligen Gesellschaften herausgebildet haben, sind weitgehend für diese Zustände verantwortlich. In stärkerem Maße betrifft dies auch Menschen in den LGBTQIA+-Communitys, die ebenso wie Frauen schon immer Ausgrenzung und Unterdrückung erfahren mussten.

Heute - nach den verschiedenen Wellen der weltweiten Emanzipationsbewegungen, den fortwährenden Protesten und harten Kämpfen um Gleichstellung, Geschlechtergerechtigkeit, Selbstbestimmung (über den eigenen Körper) und anderes mehr, empowern sich Frauen und Personen anderer marginalisierter Geschlechter heute selbst und setzen verstärkt ihre eigenen Interessen wie auch die gleichgesinnter Gruppen durch. Dabei setzen sie zunehmend ihre eigenen Interessen und die von gleichgesinnten Gruppen durch. Intersektionalität, Rassismus, Sexismus, sexualisierte Gewalt und sexueller Missbrauch sind dementsprechend auch in der Kunst starke (wesentliche?) Themen.

Im Kontext von Empowerment und Selbstermächtigung spielt das Körperliche eine zentrale Rolle. Immer wieder geht es dabei um die Emanzipation von determi- nierten Schönheitsvorstellungen des Globalen Nordens und um heteronormative Erwartungshaltungen. Doch spätestens seit den 1960er-Jahren werden diese unterlaufen, indem der als weiblich gelesene Körper bewusst anders „inszeniert“ wird, um oberflächliche Kategorien wie Schönheit zu hinterfragen und zu dekonstruieren.

Beteiligte Künstler: Colectivo Lastesis | Dean Hutton | Ebtisam Abdulaziz | Lerato Shadi | Newsha Tavakolian | Pussy Riot

Teilnehmende Künstler*Innen

Die Kurator*innen

Dr. Andreas Beitin studierte Kunstgeschichte, Angewandte Kulturwissenschaften sowie Neuere und Neueste Geschichte. Er promovierte 2004 und arbeitete anschließend am ZKM | Museum für Neue Kunst in Karlsruhe. Nachdem er zunächst in verschiedenen wissenschaftlichen und kuratorischen Positionen gewirkt hat, übernahm er im Jahr 2010 die Leitung des Museums. Seitdem hat Beitin als Kurator oder Co-Kurator eine Vielzahl von Ausstellungen konzipiert, die international Beachtung gefunden haben.
Er hat zahlreiche wissenschaftliche Texte im In- und Ausland publiziert und Vorträge gehalten; darüber hinaus trat er als Herausgeber verschiedener Publikationen in Erscheinung. Dr. Andreas Beitin wirkt seit vielen Jahren in zahlreichen Kunstjurys und wissenschaftlichen Gremien mit und wurde für seine kuratorische Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Von 2016 bis 2019 war er Direktor des Ludwig Forums für Internationale Kunst in Aachen, seit 2019 ist Andreas Beitin Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg.
Seit 2012 ist Katharina Koch Künstlerische Leiterin der alpha nova & galerie futura in Berlin. Sie studierte Europäische Ethnologie, Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte hier 2016 am Institut für Europäische Ethnologie. Ihre Tätigkeitsfelder umfassen sowohl kuratorische als auch wissenschaftliche Arbeitsansätze. Sie hat sie zahlreiche Kunstprojekte kuratiert und als Filmemacherin diverse Dokumentarfilme realisiert. Von 2019-23 arbeitete sie als Co-Kuratorin mit Dr. Andreas Beitin und Dr. Uta Ruhkamp für das transnationale Ausstellungs- und Publikationsprojekt Empowerment im Kunstmuseum Wolfsburg und in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung. 2023 war sie zusammen mit Julie August Kuratorin des Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekts HAUT – Hülle, Organ, Archiv im ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst / Zitadelle Spandau, Berlin. Ihre Themenschwerpunkte sind Feminismen, Intersektionalität, zeitgenössische Kunst, Kunst und Aktivismus im öffentlichen Raum.
Uta Ruhkamp ist Senior Curator am Kunstmuseum Wolfsburg. Sie studierte Kunstgeschichte, Romanische Philologie (Französisch/Italienisch) und Ethnologie in Aachen, Florenz und Münster. 2009 erfolgte die Promotion. Parallel war sie als freie Autorin tätig sowie für die Galerie Jablonka Lühn, die Thomas Rehbein Galerie und die Kommunikationsagentur für Kunst und Design Neumann & Luz. Seit 2010 betreute und kuratierte sie am Kunstmuseum Wolfsburg kontinuierlich internationale Themenausstellungen wie This Was Tomorrow (2016/17), Facing India (2018), In aller Munde (2020/21) oder Empowerment (2022/23) sowie monografische Projekte mit Künstler*innen wie Jeppe Hein, Pieter Hugo, Robin Rhode, Kapwani Kiwanga oder Firelei Báez. Ihr Fokus liegt aktuell auf globalen, politischen und weiblichen Positionen. Sie veröffentlichte zahlreiche Texte und Publikationen.

Kunstvermittler | Bildung & Vermittlung

Das Kunstmuseum Wolfsburg ist ein fest etablierter Ort der Kunst. Ein lebendiger Ort für alle, die sich für Kunst interessieren oder sie kennenlernen möchten, die sich von ihr inspirieren lassen oder sich an ihr abarbeiten wollen, die den Blick über den Tellerrand wagen und die Freude am Neuen, am Ungewöhnlichen und manchmal auch am Provokanten haben.
Das Kunstmuseum Wolfsburg stellt im Rahmen von Themen- oder Einzelausstellungen bedeutende künstlerische Positionen vor und untersucht sowohl mit den Ausstellungen als auch mit den begleitenden Publikationen relevante Aspekte der menschlichen Kultur. Darüber hinaus werden immer wieder aus den reichhaltigen Beständen unserer Sammlung Präsentationen konzipiert oder die Werke in größeren Zusammenhängen vorgestellt – von der kleinformatigen Zeichnung oder Fotografie über großformatige Malerei bis hin zu beeindruckenden Rauminstallationen. Der künstlerische Blick in alle Welt gehört von Beginn an dazu; das Aufgreifen von akuten Themen und die in Kunst transformierten kritischen Fragestellungen ebenso.
Zusammen mit innovativen und zeitgemäßen Formen der analogen sowie digitalen Kunstvermittlung, die unsere Besucher*innen in unterschiedlichen und immer wieder überraschenden Formaten an den Ausstellungen aktiv teilhaben lässt, bietet das Kunstmuseum Wolfsburg in seinen einzigartigen Räumen die Möglichkeit, sich mit globaler Kunst auf internationalem Niveau auseinanderzusetzen – oder einfach nur mit der Familie oder Freund*innen Spaß zu haben und die inspirierende Vielfalt der Kunst zu genießen.
Das Kunstmuseum Wolfsburg ist ein offener, inklusiver, vitaler und dynamischer Ortder Kunst – ein Ort für alle.
Das Sandbox Collective wurde 2013 von Nimi Ravindran und Shiva Pathak gegründet. Durch seine Arbeit hat das Kollektiv ständig das Konzept von Identität, Inklusion, Vielfalt und sogar den Zugang zur Kunst hinterfragt. Ihr jährliches Festival Gender Bender ist eine Plattform für die Schaffung sicherer Räume für Kunst, Aktivismus, Debatte und Dialog. Mit seinem besonderen Fokus auf Gender, Gleichberechtigung und Sexualität kuratiert und produziert das Sandbox Collective Performances und Festivals auf nationaler und internationaler Ebene, arbeitet an künstlerischen, forschungsbasierten Projekten und bietet Künstlern sowohl Mentorenschaften als auch Residenzen an. Sie sind Träger der Goethe-Medaille 2022.
Dr. Nishant Shah ist außerordentlicher Professor für globale Medien und Direktor des Digital Narratives Studio an der Chinese University of Hong Kong. Seit er das Centre for Internet & Society in Indien mitbegründet hat, war er in verschiedenen Funktionen als Professor und Direktor der Digital School an der Leuphana Universität in Deutschland, als Vizepräsident an der ArtEZ University of the Arts und als Stiftungsprofessor an der Radboud Universität in den Niederlanden tätig. Außerdem ist er Fakultätsmitglied am Berkman Klein Centre for Internet & Society an der Harvard University in den USA.
Point of View ist eine gemeinnützige Organisation, die 1996 in Mumbai gegründet wurde, als noch nicht absehbar war, dass die digitalen Technologien unser Leben bestimmen und Räume, Körper, Sexualität, Normen und Verletzungen verändern würden. Doch heute leben wir gleichzeitig in physischen und digitalen Räumen. Restriktive Geschlechternormen wirken sich sowohl im Internet als auch in der Öffentlichkeit aus und schränken die Freiheiten von Frauen und geschlechtsspezifischen Minderheiten ein. Während viele Initiativen dem Patriarchat in der Öffentlichkeit entgegenwirken, tun dies nur wenige im Internet. Point of View will sicherstellen, dass marginalisierte Frauen und geschlechtsspezifische Minderheiten vollständig, frei und gleichberechtigt an digitalen Räumen teilhaben können - unabhängig von Kaste, Klasse, Religion, Bildung, Sexualität oder Fähigkeiten. Sie arbeiten mit fünf Kerngruppen zusammen, um geschlechtergerechte digitale Räume zu schaffen: Frauen, Mädchen, LGBTQI-Personen, Sexarbeiterinnen, Frauen mit Behinderungen aus einkommensschwachen Gemeinschaften.

Die Reisetournee

Pune
Mumbai
New Delhi
Kolkata
Colombo

Die Reisetournee

Pune

05.10.2024 - 25.10.2024

Mumbai

2025

New Delhi

2025

Kolkata

2025

Colombo

2025

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Über das Projekt

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Themenfelder

Herstories & Other Narratives

Desired & violated bodies

Feminist Futures

Gender & Identität

Labour of Care

Planetary challenges

Resistance & Protest

Teilnehmende Künstler*Innen

Anetta Mona Chișa and Lucia Tkáčová

Mathilde ter Heijne

Mia Yu

Pushpamala N

Tracey Rose

Boryana Rossa

Gabrielle Goliath

Regina José Galindo

Hyphen-labs

Mithu Sen

Pacific Sisters

Shana Moulton

Yael Bartana

Nilbar Güres

Selma Selman

Zanele Muholi

Arshi Irshad Ahmadzai

Irena Jukić Pranjić

Kawita Vatanajyankur

Wura-Natasha Ogunji

Aline Motta

Nacional TROVOA

Shilpa Gupta

Tabita Rezaire

Tejal Shah

Colectivo Lastesis

Dean Hutton

Ebtisam Abdulaziz

Lerato Shadi

Newsha Tavakolian

Pussy Riot

Die Kurator*innen

Andreas Beitin

Katharina Koch

Uta Ruhkamp

Kunstvermittler | Bildung & Vermittlung

P Partner | Kunstmuseum Wolfsburg

K Kunstvermittler | Sandbox Collective

B Bildung & Öffentlichkeitsarbeit | Dr Nishant Shah

B Bildung & Öffentlichkeitsarbeit | Point of View

Die Reisetournee

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