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Max Mueller Bhavan | Indien

Queer Caravan

Queer Caravan ist eine gemeinsame Initiative des Goethe-Instituts / Max Mueller Bhavan, des Institut Français Indien und des Queer Muslim Project, gefördert durch den Deutsch-Französischen Kulturfonds. Das Residenzprogramm bringt queere Geschichtenerzähler*innen und Künstler*innen aus Frankreich, Deutschland und Indien zusammen, und verleiht so den Stimmen der LGBTQIA+-Community mehr Sichtbarkeit. 

Queer Caravan

Veranstaltungen

Künstler*innen

Deutschland

Kadir Özdemir

Kadir Özdemir ist Autor, Theatermacher und politischer Bildungsreferent. Nach seinem Studium der Neueren Geschichte und Soziologie arbeitet er seit über 20 Jahren in den Bereichen Migration, Partizipation, Intersektionalität und Empowerment. Er ist Gründungsmitglied des Postmig Writers Collective, von Prisma Queer Migrants e.V. und Migrationserb:innen. 2022 war er Writer-in-Residence für die Region Aachen im Ludwig Forum für Internationale Kunst und im Heinrich-Böll-Haus. Im selben Jahr wurde er im Bereich Literatur von der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel ausgewählt. 2023 realisierte er ein literarisches Projekt zur neuen Friedensbewegung in Japan (Hiroshima und Osaka). Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Anthologien veröffentlicht, und er schrieb regelmäßig Kolumnen. Seit 2023 leitet er das collecting:dreams Festival.

Kadir Özdemir © Kadir Özdemir © Kadir Özdemir

Deutschland

Ozan Zakariya Keskinkılıç

Ozan Zakariya Keskinkılıç (*1989) ist Politikwissenschaftler und preisgekrönter Lyriker aus Berlin. Er studierte Sozialwissenschaften in Wien, Berlin und Cambridge und lehrt an Berliner Universitäten. Sein Lyrikdebüt Prinzenbad (2022) wurde für den Clemens Brentano Preis Heidelberg 2024 und den Dresdner Lyrikpreis nominiert; zudem erhielt er den 2. Platz beim Feldkircher Lyrikpreis in Österreich. Keskinkılıçs Werke, die sich mit muslimischer Spiritualität, Erinnerung und queeren Sehnsüchten auseinandersetzen, wurden in mehreren Sprachen veröffentlicht und in Ausstellungen wie dem Grassi Museum Leipzig, der Literaturpassage Wien und der ACUD Galerie Berlin gezeigt. Neben seiner Non-Fiction über Migration und antimuslimischen Rassismus vereint er Kunst und Wissenschaft in einer futuristischen literarischen Reise.

Ozan Zakariya Keskinkılıç © Ozan Zakariya Keskinkılıç © Ozan Zakariya Keskinkılıç

Frankreich

Douce Dibondo

Douce Dibondo ist Essayistin, Dichterin und Performerin. Ihre Arbeiten befassen sich mit Schwarzsein, Queerness, Feminismus, Herkunft und Dekolonialität. Sie hinterfragt westliche Weltbilder und erschafft durch Fiktion, Essays, Poesie und Performance eine multidimensionale, sich ständig wandelnde Gegenwart. Dibondo veröffentlichte zwei Gedichtbände, métacures (2022) und infra/seum (2023), sowie den Essay La Charge Raciale, Vertige d’un silence écrasant (2024). Sie ist Mitbegründerin von Extimité, einem Podcast, der multi-marginalisierten LGBTQ+-Personen eine Plattform bietet, ihre Lebensgeschichten zu teilen.

Douce Dibondo © Douce Dibondo © Douce Dibondo

Frankreich

Jamal Ouazzani

Jamal Ouazzani ist ein französisch-marokkanischer Muslim, „Artivist“, Schriftsteller, Dichter, Filmregisseur und Drehbuchautor. Nach zehn Jahren in der internationalen Werbung und intensiver Beschäftigung mit Geschlecht, Rassismus und Feminismus wurde er Berater für Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) sowie Keynote-Speaker. Mit Abschlüssen von der ESSEC Business School und der Sorbonne setzt er sich für Menschenrechte ein und bekämpft Ungleichheiten und Diskriminierung. Sein Podcast JINS (über 500.000 Streams, 32.000+ Hörer:innen) thematisiert Feminismus, Liebe, Sexualität und Geschlecht für BIPoC und Muslim:innen. Nach einer Residenz bei Villa Albertine veröffentlichte er die dritte Staffel des Podcasts mit einem Fokus auf arabisch-muslimische Repräsentationen in den Medien. Zudem schrieb er LOVE, ein Werk, das die islamisch-arabische Perspektive auf Liebe neu interpretiert.

Jamal Ouazzani © Jamal Ouazzani © Jamal Ouazzani

Indien

Hameeda Syed

Hameeda Syed (she/they) ist eine schiitische Kaschmir-Journalistin mit über fünf Jahren Erfahrung in den Bereichen Schreiben, Berichterstattung und Forschung. Sie konzentriert sich auf Geschlechter- und Gesellschaftsfragen und beleuchtet Gerechtigkeit durch die Perspektiven von Identität, Kultur und Macht. Ihre Beiträge sind unter anderem bei Third Eye Social, Khabar Lahariya und der Thomas Reuters Foundation erschienen. Hameeda hat Programme zu Geschlechtergerechtigkeit für Organisationen wie Dignity in Difference und Girl Up India geleitet und dabei digitale Resilienz in Südasien gefördert. Ausgezeichnet unter anderem mit einem Stipendium von UNESCO-LiiV Center, hat sie ein postgraduales Diplom in Gender Equality Studies von der Universität Island. Sie setzt sich für Empathie und den Aufbau einer geschlechtergerechten Welt ein.

Hameeda Syed © Hameeda Syed © Hameeda Syed

Indien

Poongodi Mathiarasu

Poongodi Mathiarasu ist unabhängige*r Künstler*in und reisende*r Pädagog:in mit einem Abschluss in Journalismus und einem Master in Folklore und Kulturwissenschaften. Seit über fünf Jahren dokumentiert er das Leben von trans Volksschauspieler*innen im ländlichen Tamil Nadu. Poongodi arbeitet mit Volksschauspieler:innen, Kindern und der queeren Gemeinschaft zusammen. Mit Fachwissen in traditionellen Volkstänzen, Puppenspiel und Straßentheater ist er derzeit Teil der Theatergruppe Fluid Space. Poongodi setzt sich leidenschaftlich für „Kunst für alle“ ein und nutzt seine künstlerische Praxis, um Geschlechtergerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit zu fördern.

Poongodi Mathiarasu © Poongodi Mathiarasu © Poongodi Mathiarasu

Über Queer Caravan

In der Geschichte waren Karawanen von großer Bedeutung für Handel, Migration und kulturellen Austausch. Sie legten weite Strecken zurück und verbanden unterschiedliche Gemeinschaften. Dabei trugen sie Geschichten, Wissen und Traditionen über Grenzen hinweg. In ähnlicher Weise zielt Queer Caravan darauf, physische und metaphorische Entfernungen  zu überwinden, grenzüberschreitende Verbindungen herstellen und das Zusammengehörigkeitsgefühl von Autor*innen und Geschichtenerzähler*innen der LGBTQIA+-Community aus Indien, Frankreich und Deutschland zu stärken.

Queer Caravan zielt darauf ab, LGBTQIA+-Autor*innen aus verschiedenen Gemeinschaften neue literarische und kulturelle Landschaften zu erschließen und dabei einen fruchtbaren Austausch zwischen Literaturschaffenden zu fördern. Das Projekt  fördert zudem die Entstehung und Weitergabe neuer Narrative zur Bedeutung des Queer-Seins in marginalisierten Gemeinschaften.

Partner

Institut français India

The Queer Muslim Project