Christa Wolf: August

in der Übersetzung von Katy Derbyshire

August ist Christa Wolfs letzte Erzählung. Sie hat sie an einem Stück niedergeschrieben und ihrem Ehemann zum Geschenk gemacht. Darin wird der Aufenthalt der Autorin in einer Lungenheilstätte im Winter 1946/ 47 thematisiert und eine Szene, aus ihrem bereits 1976 erschienenen Roman Kindheitsmuster herausgegriffen, jedoch perspektivisch neu angeordnet und erweitert. Der Erzähler ist der achtjährige Patient August, der seine Eltern im Krieg verloren hat und auf der Station Lilo kennenlernt. Er verehrt Lilo, denn sie ist eine rebellische Jugendliche, die alles im Griff hat. Mehr als sechzig Jahre später denkt August an diese Zeit zurück und erinnert sich an das, was Lilo ihn lehrte.

Lakonisch, aber mit großer Emphathie geschrieben, eröffnet August einen neuen Einblick auf Christa Wolfs Werk und liefert „nebenbei“ ihren ersten und einzigen männlichen Protagonisten. Dieser schmale Band ist mehr als ein literarisches Kunstwerk, es ist die perfekt aufgebaute Geschichte eines ruhigen, erfüllten Lebens. Die Vergangenheit lebt – für August wie auch für Christa Wolf.

Das deutsche Original erschien 2012 beim Suhrkamp Verlag, Berlin, unter dem Titel August.