Alexander Kluge: Drilling through Hard Boards

in der Übersetzung von Wieland Hoban
 

Max Weber beschreibt Politik bekanntermaßen als „ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich“. Davon inspiriert, beschert Alexander Kluge seinen Lesern ein weiteres literarisches Meisterwerk. Drilling through Hard Boards betrachtet die Werkzeuge, derer sich diejenigen bedienen, die um die Macht kämpfen, wie durch ein Kaleidoskop. Webers Metapher vom Bohren steht natürlich für intelligente Beharrlichkeit als Voraussetzung für politischen Wandel. Kluge stellt aber die Frage, was in der Politik ein Hammerschlag ist, und was subtile Annährung. Letzten Endes kommt er zu dem Schluss, dass alle politischen Fragestellungen auf das Gleiche hinauslaufen: Was bedeutet politisch überhaupt?
 
In diesem Band spult Kluge mehr als einhundert kurze Texte ab, die zeigen, dass das Politische nahezu immer etwas Persönliches ist. Politik ist in unserem Alltag omnipräsent. Daher finden sich neben den Geschichten über wichtige Persönlichkeiten des politischen Lebens auch solche über die kleinen, unbekannten Leute: Elfriede Eilers neben Perikles, chilenische Minenarbeiter neben Napoleon, ein drei Monate alter Säugling neben Alexander dem Großen. Drilling through Hard Boards ist nicht nur Kluges neuestes literarisches Werk, sondern gleichzeitig ein Meisterwerk politischer Analyse.
 
Die deutsche Originalausgabe ist 2011 beim Suhrkamp Verlag, Berlin, unter dem Titel Das Bohren harter Bretter erschienen.