Der Garten der spekulativen Gestaltung
© Sijya Gupta
Wie entstehen Räume der Nicht-Zugehörigkeit in der Gesellschaft? Betrachten wir die Möglichkeiten. In einer Übung mit dem Titel „Spekulative Gestaltung“ gab der Programmleiter von OUaT, Dr. Nishant Shah, unseren Expert:innen der Erzählkunst Anweisungen. Zwei Gruppen von Expert:innen entwarfen jeweils ein eigenes Szenario.
Prompt:
„Ein lebensveränderndes Ereignis findet an einem öffentlichen Ort statt. Doch es darf nicht jedem zugänglich sein, denn mit jedem Teilnehmer schwindet seine Wirkkraft. Ihre Aufgabe ist es, einen unwirtlichen Raum zu schaffen, einen Raum, in dem nicht jeder willkommen ist. Es ist ein öffentlicher Ort, also darf er nicht gewaltsam abgeschottet werden. Entwerfen Sie Schilder, Symbole, Zeichen und Praktiken, die 'jedermann' den Zutritt verwehren. Es ist eine Übung im Weltenbau, in der wir uns überlegen, wer dieser 'Jedermann' ist und auf unsere eigenen Erfahrungen zurückgreifen, um die unausgesprochenen Hindernisse explizit zu machen, die uns oft im Wege stehen.“Zwei Gruppen von Expert:innen entwarfen jeweils ein eigenes Szenario.
Gruppe 1
Das erste bot den Menschen die Möglichkeit, eines Lebenselixiers habhaft zu werden, eines Wunderserums, das wie ein Jungbrunnen wirkt. Doch dem potentiellen Publikum wurden die folgenden Bedingungen auferlegt:
Die Veranstaltung findet an einem abgelegenen, unsicheren Ort wie einem baufälligen Gebäude statt.
Informationen zur Veranstaltung sind nur über die neueste Technologie und teure Geräte verfügbar.
Kartenverkauf und Einlass sind so unkomfortabel wie möglich.
Der Veranstaltungsort hat entweder zu viele Türen, was Verwirrung stiftet, oder zu wenige, was zu Frustration führt.
Die Zugangswege sind dunkel und voller übler Gerüche und furchteinflößender Geräusche.
Missverständliche Schilder sorgen für Verzögerungen.
Es gibt Symbole, die nahelegen, dass nicht alle Kasten, Glaubensrichtungen oder Religionen willkommen sind.
Die Umweltbedingungen sind unzumutbar: Es ist entweder zu heiß oder zu kalt.
Es fehlt an Toiletten, Nahrung und Wasser und es gibt kein Mobilfunknetz.
Ein Spiegelkabinett verwirrt die Wahrnehmung und es gibt Bereiche, in denen das Gleichgewicht von Mensch und Objekt gestört wird.
Wer den Ort des Geschehens erreicht, dem bleibt nur eine extrem beschränkte Zeitspanne.
Das erste bot den Menschen die Möglichkeit, eines Lebenselixiers habhaft zu werden, eines Wunderserums, das wie ein Jungbrunnen wirkt. Doch dem potentiellen Publikum wurden die folgenden Bedingungen auferlegt:
Die Veranstaltung findet an einem abgelegenen, unsicheren Ort wie einem baufälligen Gebäude statt.
Informationen zur Veranstaltung sind nur über die neueste Technologie und teure Geräte verfügbar.
Kartenverkauf und Einlass sind so unkomfortabel wie möglich.
Der Veranstaltungsort hat entweder zu viele Türen, was Verwirrung stiftet, oder zu wenige, was zu Frustration führt.
Die Zugangswege sind dunkel und voller übler Gerüche und furchteinflößender Geräusche.
Missverständliche Schilder sorgen für Verzögerungen.
Es gibt Symbole, die nahelegen, dass nicht alle Kasten, Glaubensrichtungen oder Religionen willkommen sind.
Die Umweltbedingungen sind unzumutbar: Es ist entweder zu heiß oder zu kalt.
Es fehlt an Toiletten, Nahrung und Wasser und es gibt kein Mobilfunknetz.
Ein Spiegelkabinett verwirrt die Wahrnehmung und es gibt Bereiche, in denen das Gleichgewicht von Mensch und Objekt gestört wird.
Wer den Ort des Geschehens erreicht, dem bleibt nur eine extrem beschränkte Zeitspanne.
Gruppe 2
Die zweite Gruppe ersann eine Veranstaltung, so exklusiv, dass sie wie nicht von dieser Welt scheint.
Die Eklavya-Weltraum-Reisegesellschaft bietet einen 20-minütigen Ausflug ins All an, jedoch ausschließlich auf persönliche Einladung. Die Tickets stehen nicht öffentlich zum Verkauf.
Die Rakete wird vom Dharavi-Slum in Mumbai aus abheben.
Interessenten müssen eine sichtbare Behinderung vorweisen.
Sie dürfen nie an einer Flugreise teilgenommen haben.
Sie dürfen nie Schokolade gegessen haben.
Wer so weit gekommen ist, muss ein Formular in einer nicht-englischen Sprache ausfüllen.
Zugang wird nur denen gewährt, die offizielle Dokumente bisher stets mit ihrem Daumenabdruck signiert haben.
Der letzte Schritt: Die Teilnehmenden müssen freiwillig einen ihrer Daumen opfern, um die Rakete besteigen zu dürfen.
Die zweite Gruppe ersann eine Veranstaltung, so exklusiv, dass sie wie nicht von dieser Welt scheint.
Die Eklavya-Weltraum-Reisegesellschaft bietet einen 20-minütigen Ausflug ins All an, jedoch ausschließlich auf persönliche Einladung. Die Tickets stehen nicht öffentlich zum Verkauf.
Die Rakete wird vom Dharavi-Slum in Mumbai aus abheben.
Interessenten müssen eine sichtbare Behinderung vorweisen.
Sie dürfen nie an einer Flugreise teilgenommen haben.
Sie dürfen nie Schokolade gegessen haben.
Wer so weit gekommen ist, muss ein Formular in einer nicht-englischen Sprache ausfüllen.
Zugang wird nur denen gewährt, die offizielle Dokumente bisher stets mit ihrem Daumenabdruck signiert haben.
Der letzte Schritt: Die Teilnehmenden müssen freiwillig einen ihrer Daumen opfern, um die Rakete besteigen zu dürfen.