Calle Claus

Calle Claus ©   Calle Claus
Calle Claus, geboren 1971 in Braunschweig, studierte Germanistik in Hannover und Illustration und Kommunikations-Design an der HAW Hamburg. Seit 1999 ist er freiberuflich als Illustrator, Autor, Texter und Übersetzer tätig, vornehmlich in den Bereichen Comic, Kinder- und Jugendliteratur. Er veröffentlichte zahlreiche Comics bei diversen Verlagen, u.a. die Graphic Novels „White Line“ (Verlag Edition 52). und „Dorle“ (Zwerchfell Verlag). Seit 1998 arbeitet er an diversen Universitäten und Kunstschulen als Dozent für Zeichnen, Character Design und „Storytelling“. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg.

... antwortet

Der Unterschied zwischen Reisefotos und Reisezeichnungen ist für mich... 
"... Reisefotos, auch solche, die mit dem speziellen „Blick“ des Fotografen aufgenommen sind, zeigen trotzdem immer ein objektives, faktisches Bild. Reisezeichnungen dagegen sind Bilder, die zuerst durchs Auge des Zeichners, dann durch seine Hirnwindungen und von dort in die Hand gezogen werden, die wiederum den Stift hält, durch den sie auf’s Papier fließen. Das ist auch eine lange „Reise“, die das ursprünglich aufgenommene Bild natürlich ziemlich verwandelt. Man sieht es jetzt radikal durch den Blickwinkel des Zeichners. „Objektiv“ ist jetzt, zumindest bei meinen Zeichnungen, gar nichts mehr."

Wenn ich zeichne, dann... 
"... verdaue ich meine Eindrücke, indem ich sie filtere und dann in die Form einer kleinen Story gieße. Fiktionale Überhöhung ist dabei (in Maßen!) erlaubt."

Inspiriert haben mich auf meinen „Reisen“ vor allem...
"Glühendes Vorbild für den Malstil mit farbigen Tuschen, den ich für meine Reise-Bilder im Rahmen des „Comic Transfer“ entwickelt habe, war das großartige Buch „De Liefhebbers“ des belgischen Comic-Künstlers Brecht Evens. Ich bilde mir aber nicht ein, an dessen Qualität herangekommen zu sein."

Ich möchte gern noch... 
"Ich war noch nie in Asien, da möchte ich unbedingt mal hin! Generell interessieren mich aber alle Orte, an denen sich interessante Menschen tummeln. Die sind sowieso immer das Interessanteste, Sehenswürdigkeiten und Landschaften sind bestenfalls dekorativer Hintergrund."

Auf meinem nächsten Trip gehört in meine Reiselektüre... 
"Ich hatte auf meinen „Comic Transfer“-Trips jeweils einen Roman mit, der in der Stadt spielte, die ich besuchte. Das schien mir passend und (wie ich hoffte) inspirierend als Reiselektüre. Gelesen habe ich in den Büchern dann aber nie auch nur ein Sterbenswörtchen. Während der Hinreise war ich viel zu aufgeregt, während des Aufenthalts viel zu beschäftigt und auf der Rückreise viel zu euphorisch und erschöpft. Allesamt keine guten Voraussetzungen, um sich auf Literatur zu konzentrieren. Aber der gute Vorsatz zählt..."

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