Das Kunstmuseum Wolfsburg präsentierte in 2022-23 im Rahmen der Ausstellung Empowerment mit rund 100 künstlerischen Positionen erstmals einen derart umfangreichen globalen Überblick über Kunst und Feminismen des 21. Jahrhunderts – und das aus rund 50 Ländern aus allen Kontinenten. Die Reisetournee von Empowerment bleibt dem internationalen Rahmen der Ausstellung treu. Im Rahmen von sieben Themenfeldern, die sich aus der weltweiten Recherche ergeben haben (Protest & Empowerment, Gender & Identity, Herstories & Other Narratives, Desired & Violated Bodies, Labour of Care, Planetary Challenges, Feminist Futures), werden mit den Kunstwerken u.a. folgende Fragestellungen untersucht: Wie agieren Künstler* innen in der postkolonialen, digitalen Gegenwart aus ihrer jeweiligen Situation heraus? Welches emanzipatorische Verständnis liegt ihrer Kunst zugrunde? Wie weiten sie den Blick auf eine feministisch orientierte Zukunft? Verhandelt werden außerdem Fragen bezüglich sozialer Ungleichheit, Sexismus, Rassismus, Migration, das Verhältnis von Körpern, Technologie sowie ökologische Anliegen. Das alles sind Themen, die jede*n betreffen.
Um diesen global bedeutsamen Perspektiven gerecht zu werden, wurden für Empowerment mehrere internationale Netzwerke aus Wissenschaftler* innen, Kurator* innen und Künstler*innen initiiert. Eigene Recherchen wurden dabei durch künstlerische Vorschläge von weltweit agierenden Regionen-Expert*innen ergänzt. Der kuratorische Blickwinkel wird darüber hinaus durch die fünf eingeladenen Kollektive erweitert, von denen zwei in der aktuellen Ausstellung vertreten sind, nämlich Nacional TROVOA (Brasilien) und Sandbox Collective (Indien). Als Kunstvermittler hat das Sandbox Collective in Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern und Initiativen eine Reihe von multidisziplinären Gesprächen und Performances kuratiert. In Anbetracht der internationalen Reichweite der Ausstellung beinhaltet diese Reisetournee auch ein von Dr. Nishant Shah und Point of View, Mumbai, konzipiertes Vermittlungs- und Engagementprogramm, das sich über die gesamte Dauer der Tournee erstreckt. Das Konzept zielt darauf ab das Publikum zu stimulieren, um sich mit den verschiedenen Praktiken und Kontexten auseinanderzusetzen, die in der Ausstellung zu sehen sind.
Das Ausstellungsprojekt Empowerment wurde von Andreas Beitin, Katharina Koch und Uta Ruhkamp kuratiert und vom Kunstmuseum Wolfsburg und dem Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Mumbai koproduziert.