Was tut ein Zeichner wie Mawil, wenn er im Auftrag des Goethe-Instituts nach Mexiko-Stadt reist, und keine actiongeladene Story erzählen, sondern stattdessen Alltagseindrücke zu Papier bringen will? Er entfaltet auf den Skizzen eigene, subjektive Bilder der Metropole, die zu entdecken er drei Wochen Zeit hat.
Wenn Mawil zeichnet, dann ist er nur halb ansprechbar bzw. vollkommen angekommen. Auf Reisefotos – im Gegensatz zur Zeichnung – bekommt er nie alles drauf, was ihm in diesem Moment gerade wichtig ist. Die Leute, die Stimmung, das Panorama, die Musik im Hintergrund, die Insider- oder Running Gags der Reise.
Dramatisch, akrobatisch und ein bisschen wild: Eine Lucha Libre-Show ist ein Genuss und gehört unbedingt auf das Sightseeing-Programm in Mexiko-Stadt. In der Arena México finden an mehreren Abenden in der Woche Shows statt. Lucha Libre ist Mexikanisches Wrestling. Im Unterschied zu anderen Wrestling-Typen, tragen die Luchadores (Wrestler) häufig Masken und vollführen hochfliegende akrobatische Bewegungen.
Der Tod als Tabu: in Mexiko nur schwer vorstellbar. In dem lateinamerikanischen Land gehört er zum Leben. Einmal im Jahr kehren die Toten zurück, um ihre Verwandten zu besuchen, bevor sie von diesen wieder ins Jenseits verabschiedet werden. Dafür laden die Mexikaner immer Anfang November zur Party auf dem Friedhof. Bei Picknick am Grab, eingängiger Volksmusik und schaurig-süßen Schädeln aus Zuckerguss wird auf den Tod angestoßen.
Jonas Engelmann über „Alltagseindrücke aus Mexico City“
Die Hitze ist zwischen den Blau- und Grüntönen förmlich spürbar, die Palmen werfen nur spärliche Schatten, kein Mensch ist auf der Straße zu sehen – eine unerwartete Perspektive auf eine der größten Städte der Welt."