Belletristik | Roman
I
Wolfgang Hilbig
„Ich“ stellt uns W. vor, einen einfachen Trittbrettfahrer in Ost-Berlins postmoderner, literarischer Untergrundszene. Allerdings ist nicht alles, wie es scheint. So ist W. in Wirklichkeit ein Stasi-Informant, der dem launenhaften, wie David Bowie aussehenden Major Feuerbach Bericht erstattet. Aber sind politische Geheimnisse wirklich alles, was W. im Labyrinth des Berliner Untergrunds sucht? Was er tatsächlich begehrt, sind seine eigenen verlorenen Erinnerungen, das eigene, von der Spitzelarbeit zerstörte Ich.
Eine schwarze Komödie über die Macht des Staates und über die korrumpierende Wirkung von Bespitzelung, deren entlarvender Blick heute, in unserer Welt voller Kameras in jedem Zug, jedem Bus und an jeder Ecke, relevanter denn je erscheint.
Deutscher Originaltitel
Frankfurt am Main, S. Fischer Verlage 1993
400 Seiten