"Refugees Worldwide"
Geschichten geflüchteter Rohingya-Frauen aus Indien

Rohingya-Frauen erzählen
Rohingya Frauen in Flüchtlingslagern teilen Geschichten über Verlust und Hoffnung. | © UN Women/Allison Joyce

Die Rohingya sind laut den Vereinten Nationen „die am meisten verfolgte Minderheit der Welt“. Das staatenlose muslimische Volk macht möglicherweise bis zu 7 Prozent der insgesamt 60 Millionen mehrheitlich buddhistischen Burmesen aus. Die Regierung von Myanmar verweigert den Rohingya nach wie vor jegliche Rechte, mit der Begründung, dass sie „Bengalis“ seien und sich illegal im Land aufhielten. Auch Bangladesch fühlt sich für sie nicht zuständig.

Mit dem Ziel, das Land zu „säubern“, begingen buddhistische Extremisten in den letzten vier Jahren in gewaltigem Ausmaß Vergewaltigungen und Morde, brannten Häuser nieder und besetzten das Land der Rohingya.

Seither kämpfen Hunderttausende von ihnen in Flüchtlingslagern, die Konzentrationslagern gleichen, um ihr Leben. Sie dürfen nicht reisen, nicht heiraten, weder arbeiten noch zur Schule gehen. Mindestens ebenso viele haben sich einem unbekannten Schicksal ausgeliefert. Niemand weiß, wie viele von ihnen ertranken oder in die Hände von Menschenhändlern fielen, um fortan als Sklaven ihr Dasein fristen zu müssen. Einige fanden vorübergehend Zuflucht in Malaysia, Thailand, Bangladesch oder Indien, wo ihnen jedoch jederzeit die erneute Ausweisung droht. Bis jetzt wurden schätzungsweise 140.000 Rohingya aus Myanmar vertrieben.

Verschiedene sozioökonomische Faktoren haben fast 36.000 Rohingya nach Indien getrieben. Der wachsende Hindu-Nationalismus indes führte zu einer tiefen Spaltung zwischen einer Hindu-Mehrheit von rund 84 Prozent und einer muslimischen Minderheit von 13 Prozent. Gegenwärtig sind es Muslime, Indigene und Dalit (die „Unberührbaren“), die von der indischen Gesellschaft am stärksten marginalisiert werden. Seit jeher haben sich konservative indische Politiker auf die Flüchtlingskrise berufen und ihr einen religiösen Anstrich gegeben, um bei Wahlen punkten zu können.

In Jammu, einem Distrikt im Norden Indiens, leben ca. 7.000 Rohingya. Dies sind Geschichten von Rohingya-Frauen, die mit ihrem unerschütterlichen Lebenswillen den verheerenden Folgen der konfessionellen Spaltung in Südasien trotzen.

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