Rachel Lee, bangaloREsident@MOD, arbeitet an der Habitat Unit der TU Berlin an der Schnittstelle zwischen Architektur- und Stadtforschung, Lehre, Kuratieren und Kunstpraxis. Seit dem Jahr 1998, als sie das Chemrey Kloster in Ladakh mit einer Kommilitonin vermessen hat, beschäftigt sie sich mit Indiens gebauter Umwelt. Während es schon immer ein wichtiger Punkt ihrer Arbeit war, hat sie in der letzten Zeit einen besonderen Fokus auf urbanes Kulturerbe gelegt.
Aktuelle Projekte untersuchen die Möglichkeiten urbanes Kulturerbe ‘von unten‘ in verschiedene kulturelle
Kontexte, einschließlich Berlin und Dar es Salam, Tansania, zu kuratieren und zu kommunizieren.
Gemeinsam mit lokalen Akteuren und Aktivisten in Bangalore wird sie während ihrer Residency an einer Augmented Reality-App für urbanes Kulturerbe arbeiten. Diese App wird alte Fotos von Bangalore nutzen, um Menschen durch die Stadt zu führen. Dabei werden historische Einsichten und Anekdoten geliefert. Hierdurch wird dem Nutzer auf eine innovative Art angeboten, sich mit der Vergangenheit der Gartenstadt zu beschäftigen.
Abschlussbericht
Während der Residency war ich in einer sehr zentral gelegen und einfach, aber komfortabel ausgestattete Wohnung untergebracht, und von den Hosts Naresh Narasimhan und Anne-Katrin Fenk von MOD Institute unterstützt. Sowie die Bereitstellung von Unterkunft, Naresh gab mir auch einen Arbeitsplatz in seinem Architekturbüro.
Meine 5-wöchigen Aufenthalt in Bangalore verbrachte ich mit der Entwicklung einer erweiterten Realität städtischen Erbe-App—Timescape Bangalore— zusammen mit Partner*innen von der University of Liverpool, Centre for Public History at Srishti Institute of Art, Design and Technology, und Mitglieder von Bygone Bangalore. Gemeinsam haben wir Inhalte für die App erstellt und ihre Funktionalität verbessert.
Obwohl die Arbeit zeitweise schwierig war, vor allem aufgrund der zeitlichen Zwänge der Residency und der vollen Terminkalender aller Partner*innen, ist es uns gelungen, eine sehr brauchbare Betaversion von Timescape Bangalore zu schaffen. Diese haben wir am Max Mueller Bhavan vorgestellt.
Photo: Rachel Lee
Photo: Rachel Lee
Photo: Rachel Lee
Die Residency ermöglichte mir, auf bestehende Kontakte in Bangalore aufzubauen, die ich während meiner Doktorarbeit in der Stadt gegründet hatte und die in kollaborative Partnerschaften zu verwandeln. Obwohl mein Aufenthalt zu kurz war, um eine startfähige Version der App abzuschließen, gab es genug Zeit, um ein starkes Team lokaler Partner zu bilden, das für die nächste Phase des Projekts entscheidend sein wird.
Im Jahr 2017 planen wir, die erforderlichen Mittel für die Erweiterung des Projekts zu schaffen und es Vollzeitarbeit zu widmen. Neben meinem Projekt habe ich die anderen Möglichkeiten des Goethe-Instituts sehr genossen und geschätzt. Dazu gehörten das Kennenlernen der anderen Residents und die Teilnahme an den vom Goethe Institut organisierten Veranstaltungen, wie Kris Merkens bewegende Theateraufführung mit Kirtana Kumar und Konarak Reddy. Ein weiterer Höhepunkt war die Fahrt nach Kochi zur Besichtigung der Biennale mit Führungen einiger Ausstellungsorte und einem Treffen mit den Kuratoren.