Seit Einführungsphase der bangaloREsidency- Expanded in 2017 sind bereits sechs junge, indische Kunstschaffende zurück von einer bereichernden Zeit in Deutschland. Als Teil der bangaloREsidency- Expanded Initiative waren sie Artists-in-Residence in vier verschiedenen Kunst- und Kulturräumen unserer deutschen Partnerorganisationen.
"For the first couple of weeks, I felt Berlin was an island. I couldn’t find its roots or an anchor; it felt like a floating city, content on its own, shaping the people in it, and in a way, being shaped by it. I was constantly staring, and being stared at. I was thrown completely out of my comfort zone. My project was exploring my own identity through the identity of Berlin, as it is today and the people in it. The little world, called Berlin."
- Anjali Gopan
Anjali Gopan graduierte in Fotografie am National Institute of Design und arbeitete in den vergangenen fünf Jahren als Fotografin. Mit ihrer Fotografie widmet sie sich seitdem unter anderem mit leidenschaftlichem Interesse unterschiedlichsten Konzepten von Identität und Menschsein.
Indu Antony
bangaloREsidentExpanded@ZK/U
Während ihres Projektes bei ZK/U widmete sich Indu Antony verschiedenen Menschen in Berlin, die ihre Erinnerungen mit ihr teilten. Indu beschreibt ihre Zeit in Berlin als ein Schwelgen in der Stadt als Ganzes; eine kurze Periode von Freiheit, in der Indu versuchte, so viel wie möglich von dem, was sich ihr aufbot, in sich aufzunehmen.
Indu Antony ist eine visuelle Künstlerin, deren aktuelles Interesse in der Politik der "Einheit" liegt. Sie arbeitete unter anderem mit Carl Jung's Theorie unbewusster Erinnerungen und mit der Frage, wie diese in eine öffentliche Sprache verflochten werden können.
"In Dresden I’m 7,322 km away from my hometown Mavelikara/India in this ever-rolling planet earth. As an artist-in-residence in Zentralwerk, I get more peace both from the deep old historical buildings and the unexpected laughing talk of children in the yard."
- Kunjikuttan Narayanan
" Es war uns eine große Freude Kunjikuttan Narayanan im Zentralwerk in Dresden zu Gast zu haben! Im Austausch mit den Musikern, Performern und Bildenden Künstlern bei uns auf dem Gelände war er ein sehr interessierter und interessanter Gesprächs- und Kooperationspartner. In der Ausstellung "Wuthering Shanti" in unserem Ausstellungsraum "Kabinett" erhielten die vielen Besucher einen profunden Einblick in seine Arbeitsweise. Ebenso konnte Kunhikuttan während unseres jährlichen Festivals "Sichtbetonung" und bei anderen Veranstaltungen einen Überblick über das aktuelle kulturelle Geschehen im Zentralwerk gewinnen. Die Klänge seiner Flöte haben so manchen bezaubert und fehlen uns schon jetzt!"
(Anja Kempe, Zentralwerk Dresden)
I often find myself lost in a crowd, shy, introverted and envious of people who can strike up a conversation with strangers. I would believe that the world belongs to them. I often would stand in the corner and observe this hectic social space.The urban space changed me, it challenged me to communicate and connect with a new world of artists and art spaces. I had to move out of my comfort zone and be open to strangers who became acquaintances, friends or lovers. The opportunity to travel on a residency project to Germany changed my notion about the world and the human relationships. It changed my perception about relationships, family and being single."
- Sandeep T.K.
Während seiner Zeit in Deutschland beschäftigt sich Sandeep T.K. mit der Idee des "Alleinseins" im öffentlichen Raum; mit Männern und Frauen, die im Umfeld der Stadt allein unterwegs sind. Mit "Singles", die in großen Apartments wohnen, mit geschiedenen Ehepaaren oder dem Konzept, mehrere Beziehungen zu unterschiedlichen Menschen gleichzeitig zu führen. Mit "Singularity" erschuf Sandeep T.K. eine Photoserie von "single" Frauen und Männern im städtischen Raum, welche seine eigenen Wahrnehmungen von Beziehungen, Familie und dem Alleinsein in Frage stellt.
Sridhar Gangolli
bangaloREsidentExpanded@whiteBOX
One can consume food, how much can one, one can consume water, how much can one, one can sleep, in how much space can one. One can consume according to the size of his body, all these are very much essential for our daily life. If we consume more food, water it can be a cause for unhealthy living. Likewise having more space or place than one really needs can lead to unhealthy atmosphere around us.
- Sridhar Gangolli
Während seiner Residenz bei WhiteBOX, München erschuf Sridhar Gangolli eine Performenz, die versucht, die Gier des nieendenden Konsums auszudrücken, der alles Notwendige überschreitet.
Seit den frühen Kindertagen liegt Sridhar Gangolli's Interesse im Malen und Zeichnen und führte ihn schließlich zum Studium traditoneller Skulptur, gefolgt von der Beschäftigung mit britischer Kunstgeschichte und -theorie. Realisierend, dass das Medium der Kunst nicht ausreicht, um seine Gedanken und Gefühle zu Aspekten wie der herrschenden sozialen Ungleichheit, dem politischen System und den Lebensumständen auszudrücken, wandte sich Sridhar der Performenzkunst zu. Seit 2012 hat Gangolli rund zwei Dutzend Performances im öffentlichen Raum, Installationen und Ausstellungen in Bangalore und Delhi realisiert. seine Arbeiten waren unter anderen Teil der Students' Kochi-Muziris Biennale 2014/2015 und des Kolkata International Performance Festival 2013.
Suresh Kumar G.
bangaloREsidentExpanded@whiteBOX
Genau wie Sridhar Gangolli besuchte auch Suresh Kumar von Februar bis März 2017 als Künstler in Residenz whiteBOX. Beide Künstler beschäftigen sich in ihren hieraus entstehenden Arbeiten mit dem öffentlichen Raum. Ihr künstlerisches Schaffen zeichnet sich durch einen performativen Ansatz aus, der häufig zu kollaborativen und selbstorganisierten Projekten führt
Suresh Kumar lebt und arbeitet als Bildender und Performance Künstler, Kurator und Mentor für die junge Kunstszene in Bangalore. Er studierte Kunst am College of Fine Arts Bangalore (1997) und Bildhauerei am College of Art, New Delhi (2000). In jüngeren Jahren spezialisierte er sich auf großformatige skulpturale Installationen und ortsbezogene Arbeiten, in denen er sich vorrangig mit sozialen und ökologischen Themen der ländlichen Regionen im Umbruch zwischen traditionellen Strukturen und den in der Region Bangalore rasant fortschreitenden Urbanisierungsprozessen beschäftigte. Seit 2002 wandte sich Kumar mehr der Performancekunst, dem kuratorischen Arbeiten und Lehrtätigkeiten zu und engagierte sich zunehmend als Aktivist in der lokalen Kunstszene der Stadt. Seitdem arbeitet er vorrangig in öffentlichen und kollektiven Kunstprojekten und –initiativen. Seinen künstlerischen Ansatz bezeichnet er als interdisziplinär und experimentell. In seiner Tätigkeit hinterfragt er die bestehenden Strukturen und Mechanismen der Kunstproduktion und –rezeption und sucht nach neuen Formen jenseits von Marktorientierung.
"Sridhar Gangolli und Suresh Kumar waren unsere ersten internationalen Residenten bei whiteBOX, die sich im Mai 2016 neu gegründet hat. Sie blieben für zwei Monate in unserem Gästestudio und erwiesen sich als wundervolle Bereicherung für unser Studiohaus und Kunstprojekt, indem sie das Haus mti Leben, inspirierenden Diskussionen und Begegnungen, sowie indischem Essen, füllten. Wir sind sehr stolz, Partner des "Double Road" Projekts gewesen zu sein und hoffen, die Kooperation mit der bangaloResidency auch in Zukunft fortzuführen."