Deepanwita Roy bangaloREsident-Expanded@WELTKUNSTZIMMER
Deepanwita Roy ist unabhängige zeitgenössische Bewegungskünstlerin, die als Tänzerin, Performerin und Gestalterin arbeitet. Ihre Arbeiten zielen darauf ab, auf der ökologischen, sozialen und persönlichen Ebene etwas zu bewirken und legen den Schwerpunkt auf die Erforschung innerer Bewegungen.
Ausgebildet als Bewegungskünstlerin und als Biotechnologie-Ingenieurin, blickt sie über den Tellerrand ihrer Ausbildung hinaus, um die Grenzen ihres kreativen Potenzials zu testen. Als Risikofreudige und Naturliebhaberin verlässt sie oft ihre Komfortzone und experimentiert mit ihren Ideen, wobei sie ihre Praxis mit sozialen und ökologischen Themen verbindet. Sie glaubt, dass Bewegung der Weg zur Menschlichkeit ist, der Veränderungen in Person und Gesellschaft bringen kann. Sie strebt danach, die indische Bewegungspraxis weiterzuentwickeln und eine eigenständige, zukunftsfähige Struktur zu schaffen, die Kunst und Natur miteinander verbindet.
CONFLICTED (Arbeitstitel)
Mit diesem Werk wird die Isolation des Menschen und seine Loslösung von der natürlichen Umwelt verdeutlicht. Wir sind so sehr von der Natur abgeschnitten, dass wir nur noch Städte mit WLAN, Straßen, Gebäuden, Strom und Fahrzeugen sehen - alles andere als die Natur, um die menschlichen Bedürfnisse zu erfüllen. Wir haben keine Ahnung, woher unsere Lebensmittel oder unser Wasser kommen, wer sie produziert und wie und wie viel wir dafür eigentlich zahlen.
CONFLICTED arbeitet mit Körperhaltungen, Bildern, emotionalen Ausdrücken, räumlichen Beziehungen und Zeit durch Bewegungen, um die Antworten und Reaktionen des menschlichen Körpers in der Stadt und gegenüber natürlichen Elementen (Natur) zu untersuchen.
Die bangaloREsidency-Expanded@Weltkunstzimmer war mein erstes Künstlerresidenzprogramm außerhalb Indiens, das in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Tanzkompanie Freiraum und Goch in Zusammenarbeit mit dem Museum Goch in Deutschland stattfand. Ich hatte die Gelegenheit, mich voll und ganz in die Studie und Praxis des Projekts zu vertiefen und gleichzeitig eine Vielzahl zeitgenössischer Kunstpraktiken in Deutschland kennen zu lernen.
Während der Residency hatte ich rund um die Uhr Zugang zu einem Studio (das mir exklusiv zur Verfügung stand), in dem ich meine Tanzpraxis, Bewegungserforschung und -erzeugung ausüben konnte, und zwar zu jeder Tageszeit und ohne jegliche Einschränkungen. Im Weltkunstzimmer konnte ich mich auch mit der Architektur und den leeren Räumen der Ausstellungshallen auseinandersetzen, was mich zu einer Reihe von Bewegungsmustern in meiner Praxis inspirierte. Außerdem konnte ich während des Aufenthalts zahlreiche Museen, Ausstellungen und Kunstorganisationen in und außerhalb von Düsseldorf und Goch besuchen, Performances sehen, Orte erkunden und mich mit lokalen Kunstschaffenden aus verschiedenen Disziplinen unterhalten. Dies wiederum ermöglichte es mir, die soziokulturelle Umweltpolitik als Außenstehender direkt zu beobachten, was meine aktuelle Forschung maßgeblich beeinflusst hat.
Die kontinuierliche Gentrifizierung in Düsseldorf hat mein Interesse geweckt und mich dazu veranlasst, mich mit der invasiven Natur des Menschen zu beschäftigen. Ich wählte einen bestimmten Ort für die Performance, an dem ich Erde installierte, und experimentierte mit Verschiebungen in meinem Bewegungsansatz, da sich die Bodeneigenschaften während der Proben veränderten. Die recherchierte Arbeit mit dem Arbeitstitel "Erosion Story", die bei der Präsentation der Residency aufgeführt wurde, umfasste Schleifenbewegungen, Spaziergänge in großen und kleinen Kreisen, die in intensives Laufen übergingen, die Kartierung des Geländes mit aktiven Augen und eine sich wiederholende Bewegungssequenz, bei der der Boden betreten und verlassen wurde. Die Beobachtungen während meines Aufenthalts und der Präsentation brachten mich auch dazu, über die konventionelle Struktur der Aufführung an einem bestimmten Schauplatz oder an einem bestimmten Ort nachzudenken und die Reichweite der Kunstwerke für die breite Bevölkerung in Frage zu stellen.