Die Ausstellung von Analogbildern aus dem Fotoarchiv von Sooni Taraporevala setzt sich mit dem Thema Erinnerung auseinander. Zur Sammlung gehören auch Bilder, die während Taraporevala's vielen Reisen in Indien und im Ausland, in den unterschiedlichsten Situationen und über eine große Zeitspanne hinweg, entstanden sind. Taraporevala's Werk erfasst das Alltägliche und Außergewöhnliche und bietet so einen Einblick in verschiedene soziale und gesellschaftliche Situationen.
Sooni Taraporevala, ist eine preisgekrönter Drehbuchautorin, Filmemacherin und Fotografin. Neben den vielen Einzelausstellungen, nahm sie auch an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen teil, an der Harvard University in Cambridge USA, Sert Gallery und an der National Gallery of Modern Art in Delhi. Ihre Arbeit ist Teil der ständigen Sammlung des NGMA in New Delhi und dem Metropolitan Museum of Art, USA. Im Jahr 2014 erhielt sie den Padma Shri Preis der indischen Regierung.
Anmerkung der KünstlerIN
Ich fotografiere seit 1976 in Schwarz-Weiß, als ich als Studentin in Amerika meine erste "richtige" Kamera kaufte - eine Nikkormat - und mir das Geld von meiner Mitbewohnerin Cathy Dement lieh.
Die Fotos in dieser Ausstellung sind Abzüge, die ich einst gemacht habe und die in Schränken und unter meinem Bett überlebt haben. Die großen Fotografien sind Reproduktionen meiner Abzüge, die mit der heutigen Digitaltechnik hergestellt wurden.
Abgesehen von meiner Arbeit an Filmsets wurden die Schwarz-Weiß-Fotos in dieser Ausstellung nicht für ein Projekt oder mit einem anderen Ziel als der Freude am Fotografieren gemacht.
Die Diashow in Farbe ist Teil meines PARSIS-Projekts, und viele von ihnen wurden schon früher als Abzüge gezeigt, aber nie in ihrer ursprünglichen Form als projizierte Dias.
Ich wollte eine Dunkelkammer simulieren, denn die glücklichsten Stunden verbrachte ich damit, die ganze Nacht im Gästezimmer eines Nachbarn aufzubleiben, um Abzüge zu machen. Die Fenster waren mit Holzbrettern abgedeckt, die das Licht und die Luft abhielten, und ich atmete tief die Dämpfe der Chemikalien ein, während ich zu Musik tanzte.
Der abgebildete Vergrößerer gehört nicht mir. Mitter Bedi, der letzte Überlebende der analogen Welt, hat ihn uns für die Ausstellung geliehen. Sie haben letztes Jahr die Verarbeitung von Filmen eingestellt.
Ich bin 2004 auf die digitale Technik umgestiegen und habe nie wieder auf Film zurückgegriffen, weder aus Nostalgie noch aus anderen Gründen. Erst jetzt, 13 Jahre später, erinnere ich mich an die Tage der stinkenden Chemikalien und der langen dunklen Nächte und vermisse sie.
Sooni Taraporevala
