Eine Frau flieht aus ihrer Heimat in ein fernes Land. Zwei Armeen stehen sich als Feinde an einem Zaun gegenüber. Das Weltgericht verurteilt einen Kriegsverbrecher. In der Wüste entsteht ein neuer Staat. Die Ureinwohner begehren auf. Ein Volk stürzt seinen Diktator. Und in einem Hinterhof stirbt jemand an einer Überdosis Heroin.
Die gemeinsame Ausstellung der 18 OSTKREUZ Fotografen thematisiert Geschichten über Grenzen. Die Fotografen erforschen die Bedeutung von Grenzen und wie Menschen, die an Grenzen leben, damit umgehen und ihr Leben dementsprechend gestalten.
Eine Grenze ist erst einmal nicht mehr als eine gedachte Linie, gezogen, um einen Unterschied zu markieren. Hier hört das eine auf, dort fängt das andere an. Ein anderes Land, ein anderes Volk, eine andere Sprache, ein anderer Glaube, eine andere Hautfarbe. Der Übergang verläuft meist fließend, doch ist die Grenze einmal errichtet, kennt sie einen Übergang nur noch als Grenzübergang. Stattdessen betont sie den Unterschied in Zäunen, Mauern, Gesten.
Es mag ein natürliches Bedürfnis des Menschen sein, sich abzugrenzen. Es ist aber auch sein Bedürfnis, sich zu öffnen. Wann immer ein Mensch einem anderen gegenübertritt, steht er wieder vor der Frage, welchem er nachgeben will. Von diesem Ringen erzählt die Ausstellung „Über Grenzen“.
OSTKREUZ
Die Agentur OSTKREUZ wurde 1990 von sieben Fotografen aus der DDR gegründet, als mit der Berliner Mauer die wahrscheinlich wichtigste Grenze in der Geschichte der Menschheit fiel. Unter dem Zusammenschluss namhafter ostdeutscher Fotografen waren auch Sibylle Bergemann, Harald Hauswald und Werner und Ute Mahler. OSTKREUZ ist der Name eines Berliner Bahnhofes, der in seiner Form an eine Windrose erinnert, weil sich in ihm die Linien aller Himmelsrichtungen treffen. Er bezeichneten damit einen Punkt, das Kreuz, von dem aus man in jede Richtung aufbrechen kann. 20 Jahre später haben sich die mittlerweile 18 Mitglieder auf die Suche gemacht nach den Grenzen, die heute eine Rolle spielen. Sie haben sie in Berlin, auf der ganzen Welt und am eigenen Körper gefunden.
Vorschau:
Abend der Kunst, Donnerstag 12. März 2015
18:30 - 21:30 Uhr
Dr. Martin Wälde eröffnet die Vorschau. Anschliesend folgt eine Podiumsdiscussion mit Rahaab Allana, zum Thema Photography Frontiers: The South Asian Terrain. Beginn: 18:30 Uhr.
