Johann Wolfgang von Goethe war nicht nur ein erfolgreicher Schriftsteller, sondern ein allgemein sehr interessierter Mann. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich auch für wissenschaftliche Fragestellungen begeistern ließ. So forschte er auch in der Botanik, der Mineralogie, der Anatomie und Physik.
Um seinem Interesse an dem menschlichen Körper nachzugehen, besuchte er medizinische Seminare und nahm an Sezierkursen teil, obwohl er eigentlich für Jura eingeschrieben war. Doch die Begeisterung für Anatomie ließ ihn nicht mehr los, sodass er auch Jahre nach seiner Studienzeit forschte und eine besondere Entdeckung machte: Er fand den Zwischenkieferknochen im menschlichen Körper, den man schon bei anderen Säugetieren hatte finden können. Auch wenn dieser Knochen schon vorher mehrfach von anderen Wissenschaftlern beschrieben wurde, war dies ein großer wissenschaftlicher Erfolg für Goethe.
Goethe hatte auch ein Talent für Zeichnen und Malen, was ihn außerdem dazu bewegte, ich mit Farben, Licht und Schatten zu beschäftigen. So unternahm er beispielsweise verschiedene Versuche, um die Zusammensetzung des weißen Lichtes zu ergründen. Alle Ergebnisse veröffentlichte er umfassend, auch wenn sie heute teilweise umstritten sind.
Auch Forschungen in der Meteorologie wurden von dem deutschen Schriftsteller durchgeführt. Er untersuchte den Wind und den Luftdruck, um das Wetter zu erklären. Neben dem Wetter war Goethe auch an der Pflanzenwelt interessiert. Seine Untersuchungen in der Botanik fanden sogar Einzug in seine Poesie. So schrieb er ein wunderschönes Gedicht über das Blatt des Ginkgo-Baumes.