Filmscreening Westfront 1918 von G.W.Pabst

Westfront 1918_Pabst Quelle: DFM, DIF

Sa, 11.11.2023

16:30 Uhr

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore

German Cinema in Focus

Als nächstes zeigen wir in unserer fortlaufenden Filmreihe German Cinema in Focus, kuratiert von Shivani den Film Westfront 1918, unter der Regie von G.W. Pabst. Dies ist der zweite von vier Filmen in der Teilreihe Directors Special, in der G.W. Pabst, einer der Meister des frühen deutschen Films, im Mittelpunkt steht.
 
Nach dem Roman Vier von der Infanterie von Ernst Johannsen schildert Westfront 1918 die letzten Monate des Ersten Weltkriegs. Eine Gruppe von vier deutschen Fußsoldaten durchlebt die harte Existenz des Grabenkriegs in Frankreich. Sie versuchen erfolglos, in einem nahe gelegenen Dorf einen kurzen Trost zu finden, können sich aber der Angst nicht entziehen, die alle erfüllt, während der Krieg weitergeht. Einer der Soldaten, Karl, der auf Urlaub nach Hause zurückkehrt, wird mit der bitteren Realität der Kriegsarmut und den verheerenden Auswirkungen auf seine Familie konfrontiert. Schließlich muss er zurückkehren, um an der Westfront weiterzukämpfen, gerade noch rechtzeitig, um den Angriffen der französischen Panzer zu begegnen.

''Pabst inszenierte diesen Film mit dem Vorsatz, das Kriegsgeschehen so realistisch und nüchtern wie nur irgend möglich zu zeigen. So hat er seine Geschichte der Dramaturgie einer Chronik unterworfen, in der es keine großen Spannungsbögen, sondern eher ein fast brutales Nacheinander in der Abfolge der Ereignisse gibt.'' (Jerzy Toeplitz, Geschichte des Films)

Westfront 1918
von Georg Wilhelm Pabst
1930 | 97 Min.|  s&w | Deutsch mit englischen Untertitlen

Pabst_Profil © CINEMA-AUSTRIACO Georg Wilhelm Pabst war ein österreichischer Filmregisseur, der zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Filmemacher wurde. Seine filmischen Werke zeichnen sich durch eine tiefgreifende Erforschung der menschlichen Psyche und die Darstellung von Menschen, die sich mit gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Herausforderungen auseinandersetzen. Bemerkenswert ist auch seine Kompetenz im Bereich des Filmschnitts, wo er Pionierarbeit leistete, etwa beim Continuity Editing, bei der Verwendung von motivierten Point-of-View-Shots wie dem Eyeline Match und der Shot-Reverse-Shot-Technik zur Konstruktion von Dialogen. Außerdem entwickelte er die Kunst des Schnitts bei dynamischen Bewegungsabläufen weiter.

In seinen Filmen aus den späten 1920er und 1930er Jahren liegt der Schwerpunkt auf der Wechselbeziehung zwischen den gesellschaftlichen Verhältnissen und dem Individuum. Er zeigt, wie normale Menschen mit den politischen Turbulenzen, den Wirtschaftskrisen und dem ethischen Verfall zurechtkommen, die gemeinsam zur Destabilisierung der Weimarer Republik beitrugen. Einige seiner ikonischen Filme sind Joyless Street (1925), Secrets of a Soul (1926), Pandora's Box (1929), Diary of a Lost Girl (1929).

In den frühen 1930er Jahren wandte er sich der Produktion politisch linksgerichteter Filme zu, darunter bemerkenswerte Werke wie Westfront 1918 (1930), Die Dreigroschenoper (1931) und Kameradschaft (1931). Diese Phase war jedoch nur von kurzer Dauer, da er gezwungen war, bei der Produktion von Propagandafilmen mit dem Dritten Reich zusammenzuarbeiten, was sich negativ auf seine Karriere auswirkte. Nach Kriegsende siedelte Pabst nach Wien über und drehte Filme, die den Antisemitismus scharf verurteilten, was ihm half, seinen Ruf wiederherzustellen. Er starb im Jahr 1967.

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