Filmscreening Kameradschaft von G.W.Pabst

Comradeship_Pabst_Geman Cinema in Focus Design: Shivani © Nero-Film AG

Sa, 02.12.2023

16:30 Uhr

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore

German Cinema in Focus

Wir laden Sie ein zu Kameradschaft  (1931), unter der Regie von G.W. Pabst. Dies ist die 11. Vorführung in unserer fortlaufenden Filmreihe German Cinema in Focus, kuratiert von Shivani. Kameradschaft ist der dritte von vier Filmen in der Teilreihe Directors Special, in der G.W. Pabst, einer der Meister des frühen deutschen Films, im Mittelpunkt steht.
 
Der Film basiert auf einem der verheerendsten industriellen Unfälle der Geschichte nämlich dem Grubenunglück von Courrières im Jahr 1906 in Frankreich und schildert die Herausforderungen bei den Rettungsarbeiten nach einer Kohlenstaubexplosion. Die Handlung spielt in einem Bergwerk in der Region Lothringen-Saar an der deutsch-französischen Grenze, das durch den Vertrag von Versailles zwischen Frankreich und Deutschland aufgeteilt wurde. Sie schildert eine Bergwerkskatastrophe, bei der deutsche Bergleute inmitten eines unterirdischen Brandes und einer Explosion die heldenhafte Rettung von Franzosen übernehmen. Arbeiter aus beiden Nationen arbeiten zusammen und setzen sich über Vorurteile und Kriegsängste hinweg, um eine gemeinsame Sache zu machen.

Zusammen mit Westfront 1918 ist dieser äußerst realistische Film ein weiteres überzeugendes Plädoyer für den Pazifismus in den letzten Jahren der Weimarer Republik.

Kameradschaft
von Georg Wilhelm Pabst
1931 | schwarz&weiß | 93 Min.| Deutsch mit englischen Untertiteln

Pabst_Profil © CINEMA-AUSTRIACO Georg Wilhelm Pabst war ein österreichischer Filmregisseur, der zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Filmemacher wurde. Seine filmischen Werke zeichnen sich durch eine tiefgreifende Erforschung der menschlichen Psyche und die Darstellung von Menschen, die sich mit gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Herausforderungen auseinandersetzen. Bemerkenswert ist auch seine Kompetenz im Bereich des Filmschnitts, wo er Pionierarbeit leistete, etwa beim Continuity Editing, bei der Verwendung von motivierten Point-of-View-Shots wie dem Eyeline Match und der Shot-Reverse-Shot-Technik zur Konstruktion von Dialogen. Außerdem entwickelte er die Kunst des Schnitts bei dynamischen Bewegungsabläufen weiter.

In seinen Filmen aus den späten 1920er und 1930er Jahren liegt der Schwerpunkt auf der Wechselbeziehung zwischen den gesellschaftlichen Verhältnissen und dem Individuum. Er zeigt, wie normale Menschen mit den politischen Turbulenzen, den Wirtschaftskrisen und dem ethischen Verfall zurechtkommen, die gemeinsam zur Destabilisierung der Weimarer Republik beitrugen. Einige seiner ikonischen Filme sind Joyless Street (1925), Secrets of a Soul (1926), Pandora's Box (1929), Diary of a Lost Girl (1929).

In den frühen 1930er Jahren wandte er sich der Produktion politisch linksgerichteter Filme zu, darunter bemerkenswerte Werke wie Westfront 1918 (1930), Die Dreigroschenoper (1931) und Kameradschaft (1931). Diese Phase war jedoch nur von kurzer Dauer, da er gezwungen war, bei der Produktion von Propagandafilmen mit dem Dritten Reich zusammenzuarbeiten, was sich negativ auf seine Karriere auswirkte. Nach Kriegsende siedelte Pabst nach Wien über und drehte Filme, die den Antisemitismus scharf verurteilten, was ihm half, seinen Ruf wiederherzustellen. Er starb im Jahr 1967.
 

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