Podiumsdiskussion Alternative Futures: Bürger oder Subjekte?

Alternative Futures © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan

Fr, 05.07.2024

18:30 Uhr

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan New Delhi

Das Individuum im Zeitalter von digitalen Plattformen und KI

Datum: Freitag, 05.07.2024
Zeit: 18.30 Uhr
Ort: Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan, New Delhi

Wie lässt sich Datensouveränität in einer von digitalen Plattformen und KI bestimmten Welt gewährleisten? Wie können bestehende Machtungleichgewichte zwischen Staaten, Unternehmen und Bürgern ausgeglichen werden?

Im Zeitalter der Plattformisierung und künstlichen Intelligenz erzeugen auch kleine Interaktionen große Datenmengen, die von Unternehmen und Staaten gesammelt und ausgewertet werden. Die Forscher Nick Couldry und Ulises Mejias bezeichnen dieses Phänomen als Datenkolonialismus. Damit stellen sie eine Verbindung her zwischen der Praxis des Sammelns von Daten in der Gegenwart und historischen kolonialen Praktiken, und verweisen auf die zunehmende Einschränkung der Autonomie des Einzelnen und die Vertiefung von bestehenden sozioökonomischen und technologischen Ungleichheiten.

Öffentliche Aufgaben organisieren Staaten ebenfalls zunehmend über digitale Plattformen - von der Abwicklung von Sozialleistungen bis zur Polizeiarbeit. Digitale Plattformen werden hier mit KI-Technologien verbunden, neue Public-Private Partnerships etabliert und staatliche Kontrolle transformiert.

In der Veranstaltung diskutieren die Teilnehmenden, wie digitale Infrastrukturen und neue Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz die Beziehungen zwischen Bürgern, Wirtschaft und Staat verändern.

Podiumsteilnehmer*innen

Uthara Ganesh © Uthara Ganesh Uthara Ganesh
Uthara ist Head of Public Policy, Indien und Südasien bei Snap Inc. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung der Beziehungen von Snap zu wichtigen Regierungsbehörden in Südasien und auf die Gestaltung von Regulierungsergebnissen in Bereichen wie Inhaltsregulierung, Datenschutz und Privatsphäre, Regulierung neuer Technologien und Wettbewerb. Zuvor leitete Uthara die politischen Bemühungen von Amazon Web Services (AWS) und Amazon und unterstützte die Interessenvertretung in den Bereichen Inhaltsregulierung, Besteuerung, Data Governance und Wettbewerb in den Geschäftsbereichen Prime Video, Kindle, Alexa und Cloud. Von 2014 bis 2017 war sie außerdem als Public Policy Lead für Rajeev Chandrasekhar tätig und arbeitete für das Centre for Policy Research, UNAIDS und die GIZ. Uthara war von 2010 bis 2011 ein LAMP Fellow.

Shivangi Narayan © Shivangi Narayan Dr Shivangi Narayan
Shivangi ist die Autorin von „Predictive Policing and the Construction of the Criminal: An Ethnographic Study of Delhi Police”, das im August 2023 bei Palgrave Macmillan erscheint. Sie ist ehemalige Forscherin des Projekts Algorithmic Governance and Cultures of Policing - A comparative perspective from Norway, Russia, Brazil, India and South Africa (AGOPOL), das von der Oslo Metropolitan University und dem Norwegischen Forschungsrat finanziert wurde. Sie ist eine der drei Preisträgerinnen des Surveillance and Society Network (SSN) Early Career Researcher Awards für ihre Arbeit „CCTV and the Criminal City“, die im Januar 2024 in der Zeitschrift SSN veröffentlicht wurde. Narayan erhielt ihren Doktortitel in Soziologie vom Centre for Study of Social Systems, Jawaharlal Nehru University, New Delhi, im Jahr 2021.

Shashank Mohan © Shashank Mohan Shashank Mohan
Shashank ist Programmmanager am Centre for Communication Governance an der National Law University Delhi. Er ist Jurist und Politikexperte und beschäftigt sich seit über sechs Jahren mit dem Studium und der Beobachtung von Technologiegesetzen und -politiken in Indien und der ganzen Welt. Shashank hat sich intensiv mit Themen wie Data Governance, Plattformdesign und -regulierung, Auswirkungen von KI-Technologien auf gefährdete Gruppen, Medienfreiheit, Entscheidungsfreiheit, Geschlechtervielfalt, Solidarität im globalen Süden und Gemeinschaftsbildung in der Zivilgesellschaft beschäftigt. Shashank glaubt an den offenen Zugang zu Wissen, Datengerechtigkeit, Geschlechtervielfalt und die Identität des Globalen Südens. Wenn er nicht arbeitet, liest er gerne Krimis.

Moderatorin

Disha Verma © Disha Verma Disha Verma
Disha Verma ist Associate Policy Counsel bei der Internet Freedom Foundation. Disha Verma ist ausgebildete Juristin und arbeitete in der Gesundheitspolitik mit Fachkenntnissen in den Bereichen kommunale Gesundheit und Krankheitsbekämpfung, bevor sie in die Technologiepolitik wechselte. Bei der IFF befasst sie sich mit dem Einsatz von Technologien und der Digitalisierung im öffentlichen Sektor mit Schwerpunkt auf Wohlfahrtsverteilung und sozialer Sicherheit, digitaler öffentlicher Infrastruktur, KI in der Verwaltung, Überwachung, Polizeiarbeit und digitaler Transparenz.

ÜBER ALTERNATIVE FUTURES - DISKUSSIONSREIHE ZU DIGITALISIERUNG UND GESELLSCHAFT

Alternative Futures ist eine Initiative, die darauf abzielt, Netzwerke zwischen zivilgesellschaftlichen Institutionen in Südasien und Deutschland zu knüpfen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Organisationen, die digitale Medien zur Förderung demokratischer Praktiken und Strukturen einsetzen. Die Initiative bietet eine Plattform für Aktivist*innen, Forscher*innen und Expert*innen zivilgesellschaftlicher Institutionen, um Konzepte, Strategien und Erkenntnisse auszutauschen. Die Diskussionsreihe erweitert diese Gespräche auf ein breiteres Publikum und bringt zivilgesellschaftliche Institutionen mit Aktivist*innen, Expert*innen und allen an diesen Themen Interessierten zusammen.

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