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Erlebnisbericht der PASCH-Stipendiatin Serena Volpicella, Sommer 2022 
Jugendkurs „Deutsch & Berufspraktikum“

PASCH-Stipendiat*innen auf dem Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung
PASCH-Stipendiat*innen auf dem Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung | © Goethe-Institut

Eine Pilotinitiative der Dieter Schwarz Stiftung in Kooperation mit dem Goethe-Institut Schwäbisch Hall hat 31 Jugendliche aus aller Welt im Juli 2022 auf den Bildungscampus nach Heilbronn geführt. Serena Volpicella, PASCH-Schülerin aus Bari, war für Italien dabei. Begeistert berichtet sie von ihrem Sprachkurs und dem angeschlossenen einwöchigen Berufspraktikum.

Von Klaus Dorwarth

Sprachkurs plus Berufspraktikum

„Ich würde gerne in der Schwarz-Gruppe arbeiten, vor allem im Bereich Marketing, weil mir dieses Aufgabengebiet gefällt und eine Arbeit für dieses Unternehmen wirklich ein Traum für mich wäre.“ Serena (17) gehört zu den Jugendlichen, für die die Dieter Schwarz Stiftung im Sommer 2022 eine beachtliche Investition getätigt hat: In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut wurde ein Programm aufgelegt, das 31 ausgewählten Schülerinnen und Schüler aus aller Welt die Chance bot, im Raum Heilbronn einen zweiwöchigen Sprachkurs mit einem angeschlossenen einwöchigen Betriebspraktikum zu absolvieren.

Die Kombination aus gesteuertem Spracherwerb und persönlichen Erfahrungen im Berufsalltag ist eine Formel, die beide Organisationen als besonders gewinnbringend erachten. Christian Rieck, Ansprechpartner bei der Dieter Schwarz Stiftung, möchte mit dem Kooperationsprojekt die regionale Wirtschaft mit der internationalen Bildungskooperation Deutsch verknüpfen – ein Ziel, dem auch das Goethe-Institut seit Jahren unterschiedlichste Projekte und Aktivitäten widmet.

Im vormittäglichen Sprachkurs erhielten die Stipendiat*innen eine erste sprachliche Vorbereitung auf ihren Einsatz im Betrieb. Nach dem Unterricht lernten die Stipendiat*innen wichtige Einrichtungen in der Region kennen: die Hochschule Heilbronn, die Außenstelle der Technischen Uni München (TUM), die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und eine Coding School (Heilbronn42). Außerdem erhielten die Jugendlichen die Gelegenheit, Mitmachangebote in den Laboren der Experimenta Heilbronn zu nutzen und dort Gummibärchen und Naturkosmetik herzustellen. Auf dem Programm standen schließlich auch das Naturkundemuseum, das  Mercedes-Benz-Museum sowie der Besuch von Schloss Ludwigsburg.
Die PASCH-Stipendiat*innen bei ihrem Besuch der Hochschule Heilbronn Die PASCH-Stipendiat*innen bei ihrem Besuch der Hochschule Heilbronn | © Goethe-Institut

Die aufregendste Woche

Der aufregendste Teil ihres Deutschlandaufenthaltes war für die Stipendiat*innen die dritte und letzte Woche. Nach dem 14-tägigen Sprachunterricht und dem dazugehörigen Freizeitprogramm gingen die Jugendlichen allein oder in Gruppen in die verschiedenen Unternehmen in Heilbronn und der Region. Durch eine vorherige Abfrage waren die persönlichen Interessen der Schüler*innen ermittelt worden, so dass sie ihre ersten beruflichen Erfahrungen in einem für sie passenden Bereich sammeln konnten.
Serena Volpicella von der Handelsoberschule „Marco Polo“ im süditalienischen Bari absolvierte ihre Praktikumswoche bei der Schwarz-Gruppe. Der deutsche Handelskonzern umfasst die Lidl Stiftung & Co. KG, die Kaufland Stiftung & Co. KG, die Schwarz Produktion GmbH & Co. KG sowie den Umweltdienstleister PreZero Stiftung & Co. KG. Ihre Eindrücke und Erfahrungen im Laufe des dreiwöchigen Aufenthalts berichtet sie hier:       

Serena Volpicella – Testimonial aus Italien

„Meine Erfahrung in Deutschland hat alle meine Erwartungen übertroffen. Am Anfang war es nicht einfach: Die Vorstellung, dort als einzige Italienerin anzukommen und niemanden zu kennen, machte mir in bisschen Angst, auch weil meine Deutschkenntnisse nicht sehr gut waren. Aber nach den ersten Tagen war alles ein einziges Crescendo: Ich habe Freundschaft geschlossen mit besonderen Jugendlichen aus der ganzen Welt, habe ihre Kulturen kennen gelernt und wir haben viel zusammen unternommen und unsere schönsten Erinnerungen miteinander geteilt.        
Serena Volpicella (2.v.li.) mit ihren neugewonnenen Freundinnen und einem Betreuer des Goethe-Instituts Serena Volpicella (2.v.li.) mit ihren neugewonnenen Freundinnen und einem Betreuer des Goethe-Instituts | © Claudia Bögershausen Unsere Betreuer und Lehrerinnen haben alles getan, damit wir uns zu Hause fühlten und nie Langeweile aufkam: Wir haben verschiedene Städte, Schlösser und die besten Universitäten von Heilbronn besucht. Wir sind im Mercedes-Benz-Museum gewesen, auf dem Volksfest, im Schwimmbad, auf einem Konzert und mit dem Tretboot auf dem Neckar. In der letzten Woche haben wir in unterschiedlichen deutschen Firmen ein Praktikum gemacht. In diesen zwanzig Tagen habe ich mich wirklich zu Hause gefühlt, habe die besten Hamburger meines Lebens gegessen und mich in Deutschland verliebt, vor allem in Heilbronn, eine wunderschöne ruhige Stadt, überall Grün und voller Fahrräder, und ich hoffe wirklich, irgendwann dorthin zurückzukommen, auch um dort zu leben, vielleicht mit einer neuen Freundin. Diese Erfahrung hat mich wirklich verändert und bereichert. Ich würde sie noch tausend Mal machen wollen und kann sie nur jedem wünschen.        
Serena Volpicella (5.v.li.) mit ihrer Gruppe während des Besuchs der Experimente in Heilbronn Serena Volpicella (5.v.li.) mit ihrer Gruppe während des Besuchs der Experimente in Heilbronn | Foto: Privat  Mein Praktikum habe ich bei der Schwarz-Gruppe gemacht. Diese Gesellschaft umfasst die Supermarktketten Lidl und Kaufland, den Lebensmittelhersteller Schwarz Produktion und PreZero, zuständig für die Entsorgung von Abfällen und das Recycling von Wertstoffen. Ich bin sehr froh, dass ich diese große Gesellschaft kennengelernt habe, auch weil es in meinem Land einen kleinen Teil davon gibt, nämlich Lidl. Mein Praktikum hat fünf Tage gedauert und jeden Tag haben wir von jedem Unternehmen verschiedene Büros gesehen, die sich in anderen hübschen Orten in der Nähe von Heilbronn befinden. Man hat uns Vieles erklärt, unter anderem wie die Schwarz-Gruppe arbeitet und wofür die verschiedenen Mitarbeiter zuständig sind. (…)

Was mich am meisten beeindruckt hat, war die Präsenz von großen Testsupermärkten innerhalb der Unternehmen, wo die Ausstattung getestet wird und wo man uns alle Unterschiede zwischen den verschiedenen Supermärkten gezeigt hat. Alle, die uns in diesen Büros empfangen haben, waren wirklich sehr herzlich und haben sich große Mühe gegeben, uns alles bis ins kleinste Detail zu erklären und auf jede Frage einzugehen. Ich würde gerne in der Schwarz-Gruppe arbeiten, vor allem im Bereich Marketing, weil mir dieses Aufgabengebiet gefällt und eine Arbeit für dieses Unternehmen wirklich ein Traum für mich wäre.
Foto links: Serena mit ihrer Deutschlehrerin Claudia Bögershausen | Foto rechts: Serena, glücklich über ihre Sprachzertifizierung Foto links: Serena mit ihrer Deutschlehrerin Claudia Bögershausen | Foto rechts: Serena, glücklich über ihre Sprachzertifizierung | Foto links: privat; Foto rechts: © Anapaulina Gomez Ich danke vor allem meiner Lehrerin Claudia, weil sie mir immer mit Liebe und Zuneigung zur Seite gestanden und mich darin bestärkt hat, in der Kommunikation mit den anderen besser zu werden. Dieses Abenteuer wird immer eine unauslöschliche Erinnerung in meinem Herzen bleiben.“

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