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19:00 Uhr

Menschliches, (nicht) Allzumenschliches. Wir und die Künstliche Intelligenz

Gespräch | im Rahmen von Geteilte Blicke: Dialoge zwischen Italien und Deutschland über die zeitgenössische Gesellschaft

  • Auditorium des Goethe-Instituts, Rom

  • Sprache Deutsch/Italienisch mit Simultanübersetzung
  • Preis Eintritt frei

Geteilte Blicke - Grafik © Goethe-Institut Italien

Geteilte Blicke - Grafik © Goethe-Institut Italien

Von Kreativität über Ethik bis hin zur Rechtswissenschaft: In welchen Bereichen bewegt sich die Forschung und Anwendung generativer künstlicher Intelligenz und wer zieht die Grenzen? 

In drei Vorträgen werden der Schriftsteller Nicola Lagioia, die Anwältin für digitales Recht Ramak Molavi Vasse'i und der Philosoph und Wissenschaftler Rainer Rehak darüber sprechen.

Nicola Lagioia analysiert die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Künste – narrativ, visuell und musikalisch – und fragt sich, inwieweit sie die politische und soziale Stabilität unserer Gesellschaften beeinflussen kann und ob es bei der noch enormen Kluft zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz bleibt.

Ramak Molavi Vasse'i, Anwältin und Expertin für digitales Recht, kritisiert die Implementierung von KI und hinterfragt die infrastrukturellen und politischen Entscheidungen und stellt sich die Frage, warum die Gesellschaft solche Entwicklungen akzeptiert.

Abschließend beleuchtet der Wissenschaftler Rainer Rehak irreführende Narrative über KI und lädt uns ein, über Datenkontrolle, Entscheidungsbefugnis und wünschenswerte Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie nachzudenken.

Moderiert werden die drei Vorträge von Paola Pica, stellvertretende Chefredakteurin der Wirtschaftsredaktion des Corriere della Sera und verantwortlich für das monatliche Innovationsmagazin LOGIN des Corriere.

Kurzbiografien

Nicola Lagioia wurde 1973 in Bari geboren. Von 2017 bis 2023 leitete er die Internationale Buchmesse Turin. Er arbeitete in mehreren Verlagen. Er leitet das multimediale Kulturmagazin Lucy. Er gehört zu den Autoren und Moderatoren von Pagina 3, der kulturellen Presseschau von Radio Rai 3. Er war zunächst Kurator und dann Juror bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Er arbeitete für mehrere Verlage. Mit dem Verlag Minimum fax veröffentlichte er Drei Systeme, um Tolstoi loszuwerden (2001) und mit Einaudi Westen für Anfänger (2004), Riportando tutto a casa (2009. Viareggio-Rèpaci-Preis, Vittorini-Preis, Volponi-Preis), La ferocia (2014. Strega-Preis, Mondello-Preis) und Die Stadt der Lebenden (2020, Alessandro-Leogrande-Preis, Preis Bottari Lattes, Napoli Award). Für Chora Media ist er außerdem der Autor des Podcasts Die Stadt der Lebenden. Er schreibt für mehrere Zeitungen, darunter die Zeitungen La Repubblica und La Stampa. Seine Bücher werden in 20 Ländern übersetzt.

Rainer Rehak ist Teil der Forschungsgruppen „Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Partizipation“ und „Technologie, Macht und Herrschaft“ am Weizenbaum-Institut für die Vernetzte Gesellschaft, er ist assoziierter Forscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und promoviert derzeit an der TU Berlin zum Thema systemische IT-Sicherheit und kollektiven Datenschutz. Er studierte Informatik und Philosophie in Berlin und Hongkong und beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit den Auswirkungen der Computerisierung der Gesellschaft. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Informatik und Ethik, Fiktionen der Technologie, Epistemologien der Datafizierung, digitaler Dekolonialismus, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, gesellige und demokratische digitale Technologie sowie die Implikationen und Grenzen der Automatisierung durch KI-Systeme. Darüber hinaus veröffentlicht er regelmäßig in nichtwissenschaftlichen Publikationen und ist Gutachter für Parlamente (z. B. den Deutschen Bundestag) und Gerichte (z. B. das Bundesverfassungsgericht). Gemeinsam mit anderen Digitalpolitik- und Umweltorganisationen initiierte er die Konferenz Bits & Bäume für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Vorsitzender des 1984 gegründeten Forum Computer Professionals for Peace and Societal Responsibility (FIfF).

Ramak Molavi Vasse’i (The Law Technologist) ist Anwältin für digitale Rechte und unabhängige KI-Forscherin. Sie ist Gastdozentin an der Universität Potsdam und Beraterin für AI Governance (Human in Command). Sie leitete diverse Forschungsprojekte, darunter das Meaningful AI Transparency Project bei Mozilla von September 2021 bis April 2024. Ihre Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind AI-Ethics & -Governance, Privacy und Datenschutz sowie die innovative Regulierung neuer Technologien. Im Jahr 2023 wurde sie als eine der 100 Brilliant Women in AI Ethics ausgezeichnet. Ihre interdisziplinäre Arbeit widmet sich der Entwicklung nachhaltiger und gemeinwohlorientierter Technologien.