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Internationale Buchmesse Turin 2023
Deutsche Bücher auf dem Salone

Internationale Buchmesse Turin 2023 - Grafik
© Salone Internazionale del Libro di Torino 2023

Unter dem Slogan „Deutsche Geschichten“ stellen Frankfurter Buchmesse und Goethe-Institut anlässlich der Internationalen Buchmesse in Turin auch 2023 wieder ein gemeinsames Programm auf die Beine. Gäste sind in diesem Jahr Juergen Boos, Andreas Weber, Esther Kinsky (kandidiert mit „Rombo“ beim Premio Strega Europeo), Antje Rávik Strubel und Eva Menasse.

Eröffnet wird das vom Goethe-Institut und der Frankfurter Buchmesse organisierte Begegnungsprogramm vom Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, der am Donnerstag, den 18. Mai, auf dem Panel Dall’italiano al mondo (Aus dem Italienischen in die Welt) im Rahmen des Programms L’AutoreInvisibile sprechen wird. Nicola Lagioia, Ricardo Franco Levi und Vanni Santoni werden ebenfalls an der Podiumsdiskussion teilnehmen, einem festen Termin für alle literarischen Übersetzer*innen. Die Veranstaltung bietet auch die Gelegenheit, daran zu erinnern, dass Italien im Jahr 2024 Gastland in Frankfurt sein wird. Diese Teilnahme wird mit Spannung erwartet, da das Interesse an der literarischen Produktion des Belpaese groß ist. In Deutschland ist Italienisch nach Englisch, Japanisch (dank der Mangas) und Französisch die vierte Sprache, aus der übersetzt wird. 

Am Freitag, den 19. Mai, findet das Gespräch mit dem Philosophen Andreas Weber statt, dessen Essay Non vince il più forte. Elogio del compromesso (Lindau), die negative Bedeutung von Kompromissen in Frage stellt, die oft als Zeichen von Schwäche angesehen werden. Er hebt ganz im Gegenteil in seinem Essay die Stärke, nämlich die Fähigkeit, den Bedürfnissen mehrerer Parteien gerecht zu werden, sei es im privaten, politischen oder wirtschaftlichen Bereich. Nach Weber sind Kompromisse in der Tat Grundvoraussetzungen für ein ausgeglichenes und vorteilhaftes Leben, Motoren eines echten Wandels, die die Welt bereichern können. Weber, der zwischen Berlin und Ligurien lebt, wird mit der Philosophin und Aktivistin Maura Gancitano und dem Philosophen und Verleger Andrea Colamedici diskutieren.

Ebenfalls am Freitag erleben wir die Schriftstellerin Esther Kinsky, die mit ihrem Roman Rombo (Iperborea) zu den Finalist*innen des Literaturpreises Premio Strega Europeo gehört. Der Titel Rombo, der dank des Übersetzungsförderungsprogramms Litrix veröffentlicht wurde, erzählt eine italienische Geschichte, nämlich die des Erdbebens von 1976 im Friaul. In dem Roman, der in Deutschland mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet wurde und für den Deutschen Buchpreis 2022 nominiert war, beschwören die Bewohner*innen eines Tals im äußersten Nordosten der Region, einem Land der Legenden, jenen Tag herauf, in dem das Erdbeben durch ein gewaltiges Orkolat oder durch die Riba Faronika, eine mächtige Sirene mit zwei Monoflossen, ausgelöst wurde. Die menschlichen Stimmen, die von einer alten Welt erzählen, die plötzlich von der Angst überwältigt wurde, werden durch die Stimmen der Natur in der Karstlandschaft kontrapunktiert.

Am Samstag, den 20. Mai, sind zwei weitere Frauenstimmen die Protagonisten des deutschen Programms: Antje Rávik Strubel, Autorin von Blaue Frau (Donna Blu, Voland) und Eva Menasse mit Dunkelblum (Il paese dei fiori oscuri, Bompiani).
In Donna Blu (ebenfalls dank des Litrix-Beitrags erschienen) erzählt die Autorin die Geschichte der an der tschechisch-polnischen Grenze aufgewachsenen Adina, einer Studentin in Berlin, die nach einem gewalttätigen Überfall nach Helsinki flieht, um mit Leonides, einem Aktivisten und Europaparlamentarier, ihr Leben neu zu gestalten. Doch als ihr Angreifer wieder auftaucht, kehrt der Schrecken der Vergangenheit ebenso zurück, wie die Unmöglichkeit, zu vergessen.
Eva Menasses Roman hingegen zeichnet das Leben einer Gemeinschaft nach, die in Dunkelblum lebt, einem Dorf in den österreichischen Alpen, in dem die Bewohner*innen im Sommer 1989, noch vor dem Fall der Berliner Mauer, mit ihrer Vergangenheit fertig werden müssen, mit den Ereignissen in den Kriegsjahren, den getroffenen Entscheidungen und ihren verheerenden Folgen.

Am Sonntag, den 21. Mai, findet um 18.30 Uhr im Circolo dei Lettori die Proklamation des Gewinners oder der Gewinnerin des Literaturpreises Premio Strega Europeo statt. Der von der Stiftung Maria und Goffredo Bellonci geförderte Preis wird an ausländische Autor*innen verliehen, die kürzlich in Italien übersetzt und veröffentlicht wurden und in ihren Heimatländern Literaturpreise gewonnen haben. Der Preis geht nicht nur an die Autor*innen, sondern auch an ihre Übersetzer*innen. Unter den fünf Finalist*innen in diesem Jahr sind Esther Kinsky, Kleist-Preis mit dem Roman Rombo (Iperborea), und ihre Übersetzerin Silvia Albesano.

Deutsche Geschichten. Unsere Autor*innen auf dem SalTo23
 

Litrix.de

Litrix.de ist ein Programm des Goethe-Instituts, das bis 2024 Zuschüsse zu den Übersetzungs- und Rechtekosten einer Vielzahl von deutschsprachigen Titeln gewährt, die von einer Jury ausgewählt werden und auf dem Portal www.litrix.de abrufbar sind.

 

goethe.de/italia/letteraturatedesca

Ein neues Portal des Goethe-Instituts für die deutschsprachige Literatur ist online: Auf www.goethe.de/italia/letteraturatedesca präsentieren wir eine Auswahl von Werken, die aus dem Deutschen ins Italienische übersetzt wurden. Das Portal ist ein hervorragendes Nachschlagewerk für Insider, Germanistikstudent*innen und Literaturinteressierte. Die Bücher werden nach Titel, Autor oder Verlag präsentiert.

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