Ein Residenz-Programm für Fotograf*innen aus Tamil Nadu und Sri Lanka. Die Teilnehmer*innen arbeiten mit lokalen Ressourcen, um mit den Linsen ihrer Kameras kulturübergreifende Werke zwischen dem Subkontinent und Sri Lanka zu erschaffen. Das Projekt wird vom Goethe-Institut Chennai und dem Goethe-Institut Sri Lanka unterstützt und in Zusammenarbeit mit der Chennai Photo Biennale Foundation und Kälam umgesetzt.
Das Konzept
Verbunden durch eine konfliktreiche Vergangenheit, aber auch durch den gemeinsamen Berührungspunkt mit dem Indischen Ozean und dessen Gezeiten, die geteilte Sprache, ähnliche Speisen, Bräuche, klimatische Bedingungen, Kunst- und Tanzformen - Tamil Nadu und Sri Lanka haben eine lange, gemeinsame Geschichte. Shared Tides ist der Versuch, die Ideologie bzw. den Begriff der Grenzen, der Staatsbürgerschaft und der Identität, die diese beiden Regionen teilen, aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Können wir als Nachbarn, die innerhalb ihrer jeweiligen Grenzen leben und atmen, die Gezeiten des Indischen Ozeans als geteiltes Phänomen betrachten - als einen Grund für gemeinsame Realitäten, Unterschiede und dennoch Hoffnung?
Gezeiten, die für Höhen und Tiefen sowie für die Grenzen, die sie berühren, stehen, existieren niemals isoliert. In diesem Sinne verdeutlichen sie wie viel wir miteinander Teilen und dass alle unsere Grundbedürfnisse aus gemeinsamen Quellen stammen. Sie stehen auch für die Gemeinsamkeiten zwischen den Unterschieden, die uns im Laufe der Zeit miteinander verbunden haben. Die Gezeiten, die Erinnerungen an Höhen und Tiefen in sich tragen, sind Archive der Vergangenheit. Geschichten lassen uns, wenn wir genau hinhören, zahlreiche Stimmen über diese Gemeinsamkeiten und das Leben hören - wie das Schlaflied eines Vaters, die Sehnsucht eines Fischers, die Sehnsucht eines Liebhabers, die Wut einer Mutter und vieles mehr!
"..in my broken voice
i also want to sing,
love-filled songs of sorrow." ( S.Bose )
Personal stories and narratives are rich sources of evidence to understand not just what happened, but also how it happened. This would lead to a collective retelling of history of the heard and unheard voices and lead to a better understanding of the past - initiating a conversation through art, language, culture and storytelling - of shared memories, histories and beliefs retold with a collective voice. By looking at the past, the hope is to start building a world of shared prosperity and social justice, of forgiveness and empathy.
"...at least in some moments
give permission to someone,
to ask some questions that
raise from within the
depth of their heart and
talk them out." ( S.Bose )
The poem was written by S. Bose, a Tamil writer-poet from Vavuniya, Sri Lanka. His poetry emphasised the need for voices and the want to be heard. ( 2000 )