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Der Thriller dreht sich um die in Südafrika noch immer bestehenden Rassenvorurteile. Die Handlung des Romans ist sehr konzentriert: alles geschieht an einem heißen Februartag innerhalb von zwei Stunden. Ein junger Mann namens Moses hat auf dem Heimweg eine Autopanne und auch der Akku seines Handys ist leer. Auf der Suche nach Hilfe schleicht sich der dunkelhäutige junge Mann in eine Gated Community, in dem hauptsächlich reiche Weiße leben. Doch anstelle von Hilfe trifft er dort auf ein wahres Horrorszenario – völlig unbegründet wird er von aggressiven Security-Leuten gejagt. Jeder Kontakt mit ihnen und den hinzugerufenen Zusatzkräften verschlimmert seine Situation nur. Die Häuser und Straßen der Gated Community sind unübersichtlich, hinter jeder Ecke drohen neue Gefahren und das ganze Gelände wird von einer hohen, unüberwindbaren Mauer umschlossen. Der junge Mann gerät in eine Falle, aus der er verzweifelt einen Ausweg sucht, wobei er sich, der Panik nahe, verstecken muss und auf eine wundersame Rettung hofft.
Während sich immer mehr bewaffnete Personen der Jagd auf Moses anschließen, geschehen in der Stadt echte Verbrechen, sowohl Diebstahl als auch Mord. Der Autor führt seine Leser in die Gesellschaft dieser Verbrecher und stellt mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humors die zynisch-sachliche Professionalität eines Diebespärchens und die immer komplizierteren Probleme, die sie lösen müssen, dar. Es wird immer spannender und die Situation gerät völlig außer Kontrolle, bis sie schließlich in einer absurden Schießerei endet. Die Erzählweise ist dynamisch und kinematografisch, der Leser irrt desorientiert mit der Hauptfigur durch die labyrinthartige Gated Community und fiebert mit dem Diebespärchen während seiner düsteren Entdeckungen in einem leerstehenden Haus mit. Lakonisch stellt der Autor überraschende Interpretationen des Geschehens und die fatalen Folgen spontaner Handlungen dar.
Max Annas, geboren 1963 in Köln, war lange Zeit als Journalist und Redakteur tätig und lebt derzeit in Berlin. Viele Jahre hat er in Südafrika gelebt und gearbeitet, wo er an der Universität von Fort Hare zu südafrikanischem Jazz geforscht hat. Dort hat er das vielseitige und an Widersprüchen reiche Leben so gut kennengelernt, dass er dessen Probleme in drei Romanen („Trilogie des Chaos“) thematisiert: „Die Farm“, „Die Mauer“ und „Die Stadt“.