Jazz
Goethe Musiklabor Ulan Bator
Mit dem Goethe Musiklabor Ulan Bator – kurz GMUB – fördert das Goethe-Institut seit 2014 den mongolischen Jazz-Nachwuchs am Staatlichen Konservatorium der Mongolei.
Die Mongolei ist in jeder Hinsicht ein Land im Wandel. Nach der politischen Wende im Jahr 1990 öffnete sich das Land für kulturelle Einflüsse aus dem Westen. In der Hauptstadt Ulan Bator entwickelten sich kleine, überaus lebendige Musikszenen: Pop, Rock, Hip-Hop, Jazz. Die traditionellen Ausbildungsstätten aber konnten mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten.
Deshalb fördert das Goethe-Institut Mongolei seit 2014 die Ausbildung des Jazz-Nachwuchses: Gemeinsam mit dem Staatlichen Konservatorium in Ulan Bator, der wichtigsten Ausbildungsstätte für klassische und traditionelle Musik in der Mongolei, eröffnete das Goethe-Institut zum Studienjahr 2014/15 das Goethe Musiklabor Ulan Bator (GMUB).
Unter der Leitung des deutschen Musikers Martin Zenker entstand mit dem GMUB erstmals ein Ausbildungszweig für Jazzmusik in der Mongolei – mit nachhaltiger Wirkung: Denn mit Beginn des Studienjahrs 2016/17 konnte die Ausbildung bereits als Jazz-Bachelorstudiengang am Staatlichen Konservatorium fest etabliert werden.
Die mongolischen Nachwuchsmusiker werden in zwei eigens dafür umgebauten Unterrichtsräumen in den Fächern Harmonie, Gehörbildung, Musikgeschichte und Instrumentalunterricht aus- und weitergebildet. Die Räume sind mit hochwertigen Instrumenten und technischen Anlagen ausgestattet. Insgesamt wurde eine knappe Tonne Material aus Deutschland in die Mongolei verschifft.
Das Goethe-Institut fördert außerdem die Übersetzung von Standardlehrwerken zu Jazzharmonielehre und Jazzgeschichte ins Mongolische. 2018 konnte mit Wolfgang Breuers „Jazzharmonielehre“ erstmals ein Fachbuch zu Jazzmusik in mongolischer Sprache veröffentlicht werden. Partner ist der Monsudar Verlag in Ulan Bator.
Den Unterricht übernehmen Gastdozenten: Lehrkräfte und fortgeschrittene Studierende deutscher Hochschulen kommen für die Dauer von vier bis sechs Wochen nach Ulan Bator und unterrichten am Staatlichen Konservatorium die Bachelorstudenten und Musiker am GMUB. Darüber hinaus geben deutsche und internationale Musikerinnen und Musiker mehrtägige Intensiv-Workshops.
Als Auftakt zu den Feierlichkeiten zum 10. Jubiläum des Goethe-Instituts Mongolei wurde am 15. Mai 2019 ein Kooperationsvertrag zwischen dem Staatlichen Konservatorium der Mongolei und der Hochschule für Musik und Theater München durch Professor Purevkhuu Tsogbadrakh, Direktor des Konservatoriums, und Professor Claus Reichstaller, Leiter der Jazzabteilung der Münchner Musikhochschule übergeben, welcher an den bereits bestehenden Austausch zwischen beiden Musikhochschulen anknüpft. Fünf Absolventen des GMUB studieren inzwischen an der Musikhochschule München.
Das Goethe Musiklabor Ulan Bator hat sich damit in den letzten Jahren zur wichtigsten Plattform für Austausch und Vernetzung der mongolischen Jazz-Szene entwickelt und eröffnet den Nachwuchsmusikermusikern akademische und berufliche Perspektiven – in der Mongolei genauso wie im Ausland.
Mehr Informationen in unserer GMUB-Broschüre:
© Goethe-Institut Mongolei/D. Bold