Nachhaltiger Tourismus
Konsumkritischer Spaziergang in Saarbrücken

Unverpackt-Laden in Saarbrücken
Unverpackt-Laden in Saarbrücken | © Beatrice Anton

Einkaufen war schon mal leichter. Das merkt jeder, der sich wie ich in der Gemüseabteilung eines Supermarkts gefragt hat, ob jetzt die Bio-Gurke in Plastikfolie oder das konventionell erzeugte, regionale Gemüse ohne Verpackung besser ist.

Wir werden alle überrollt von einer Unmenge an Angeboten, die wenig transparent sind hinsichtlich ihrer Rohstoffgewinnung, Erzeugung, Energieverbrauch, Lebensdauer oder Recyclingfähigkeit. Ob ich will oder nicht, treffe ich jeden Tag Kaufentscheidungen. Wenn ich mit meinem Konsum die Welt ein wenig besser machen möchte, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mich mit den Hintergründen der Produktion zu beschäftigen und über Alternativen nachzudenken.

Das geht viel leichter, wenn ich besser über die Entscheidungskriterien Bescheid weiss und mich darüber mit Gleichgesinnten austauschen kann. Deshalb war ich sehr neugierig darauf, welche neuen Erkenntnisse ich beim konsumkritischen Spaziergang in Saarbrücken gewinnen kann.

Rundgang mit vielen Impulsen über unser Einkaufsverhalten

„Saarbrücken weltbewusst erleben“ ist ein nicht-kommerzielles Angebot des Netzwerks Entwicklungspolitik im Saarland NES e.V. Von März bis Oktober findet jeden letzten Samstag im Monat ein öffentlicher Rundgang durch Saarbrücken statt.

In rund zwei Stunden wird gemeinsam diskutiert, überlegt, erklärt und besprochen, welche ökologischen und sozialen Faktoren bei bestimmten Produkten eine Rolle spielen und welche Handlungsspielräume es gibt. Dabei geht es nicht nur um Lebensmittel, denn Nachhaltigkeit betrifft alle Lebensbereiche. Die Teilnehmer können im Vorfeld entscheiden, für welche Themen sie sich interessieren. Das Angebot ist sehr breit gefächert von Fleisch, Kakao, Kaffee über Papier und Reisen bis hin zu Mobiltelefonen und Bankgeschäften – um nur einige Beispiele zu nennen.

Über den Austausch hinaus geht es auch darum, verschiedene Orte in Saarbrücken kennenzulernen, die alternativen Konsum ermöglichen. Ich bin angenehm überrascht, wie vielfältig die Angebote in der Hauptstadt des Saarlandes sind. Wir besuchen unter anderem einen gut sortierten Unverpackt-Shop, einige kleine Bio-Läden, ein veganes Bistro und ein sympathische, alternatives Café mit köstlichem Kuchen.
 
  • Alternatives Café Zing in Saarbrücken © Beatrice Anton

    Alternatives Café Zing in Saarbrücken

  • Gemüse im Unverpackt-Laden © Beatrice Anton

    Gemüse im Unverpackt-Laden

  • Bruchschokolade im Unverpackt-Laden © Beatrice Anton

    Bruchschokolade im Unverpackt-Laden

  • Naturkostladen Mutter Erde in Saarbrücken © Beatrice Anton

    Naturkostladen Mutter Erde in Saarbrücken

  • Unverpackt-Laden in Saarbrücken © Beatrice Anton

    Unverpackt-Laden in Saarbrücken

Fazit: Das gesamte Konzept ist sehr flexibel und orientiert sich an den Bedürfnissen der Teilnehmenden. Der Referent geht auf die Themenschwerpunkte und Interessen der Gruppe ein und berücksichtigt auch deren Wissenstand. Der Rundgang wird deshalb in drei Modulen angeboten: Wer gerade erst angefangen hat, sich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen, bekommt einen ersten Blick hinter die Kulissen. Bei Vorkenntnissen wird noch tiefer in das Thema eingestiegen. Und selbst Teilnehmer*innen, die sich wie ich schon relativ viel mit Nachhaltigkeit beschäftigt haben, erfahren noch neue Aspekte und Zusammenhänge.
 

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