Podiumsgespräch Die Ukraine in der Musikgeschichte

Gespräch mit der Musikexpertin Liubov Morozova

Die Ukraine hat eine reiche Musiktradition, die jedoch oft übersehen wurde. Die jüngste russische Invasion hat gezeigt, dass wir die ukrainische Kultur neu bewerten müssen. Die Musikexpertin Liubov Morozova erzählt, wie die Ukraine in die Musikgeschichte passt und wie sich ihre Musik in einem globalen Kontext einordnen lässt. Wir diskutieren auch, wie sich die Musikgeschichte einer Nation verändert, wenn sich ihre Grenzen verschieben und Identitäten vermischen. Wir betrachten die Rolle von Sprache, Ethnizität und Religion bei der Darstellung der ukrainischen Musikkultur und wie die Diaspora dazu beiträgt. Wir hinterfragen auch, welche musikalischen Kanons existieren und wie stabil sie sind. Schließlich wollen wir die Diskussion über Repertoires dekolonisieren, die bisher von imperialen Erzählungen geprägt wurden.

Mitbeteiligte

  • Liubov Morozova ist Programmleiterin am Ukrainischen Institut (seit Januar 2023). Musikwissenschaftlerin, Musikkritikerin. Seit 2005 schreibt sie in verschiedenen Massenmedien über klassische Musik. Seit 2014 ist sie auch als Kuratorin von Programmen
    für klassische und zeitgenössische Musik tätig. Insbesondere war sie Kuratorin der Musikprogramme der Festivals Bouquet Kyiv Stage, "Knyzhkovy Arsenal", "Donkult", "Galiciyakult", des Parallelprogramms des Festivals ODESSA CLASSICS und einer Reihe von Konzertzyklen. Von 2018 bis 2022 arbeitete sie als künstlerische Leiterin des Kiewer Symphonieorchesters. Sie war Moderatorin des Autoren-Radioprogramms "Mi-diez" im Öffentlichen Rundfunk und der Sendung #MuzLove / "Lecture. Musik" auf dem Sender UA: Kultur. Autorin und Dozentin mehrerer Kurse für ein breites Publikum über die Geschichte der ukrainischen Musik, Autorin des Buches "Verdrängte Musik".

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