Podiumsgespräch Dis:solutions — decolonial Encounters

Diskussion über Dekolonisierung und Postkolonialismus

Die Diskussionen über Dekolonisierung und Postkolonialismus erfahren weltweit eine beispiellose Intensivierung. Obwohl diese Themen nicht neu sind, hat der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine im "postsowjetischen" Raum eine verstärkte Auseinandersetzung angestoßen. In unserem Dialog mit Expertinnen aus der Ukraine, Kasachstan und Lettland erkunden wir diese Debatten, einschließlich dekolonialer und postkolonialer Diskurse in der Kultur sowie bisher ungehörter und marginalisierter Stimmen. Feministische, queere und andere bisher marginalisierte Perspektiven auf die Geschichte können als Basis für alternative Erzählungen dienen, die bisher dominante Narrative herausfordern.

Mitbeteiligte

  • Lia Dostlieva ist Künstlerin, Kulturanthropologin und Essayistin, geboren in Donezk, Ukraine. Ihre Kunst- und Forschungspraxis befasst sich mit dekolonialen Narrativen, die durch die Verflechtung mehrerer Arten, Sichtbarkeit gefährdeter Gruppen, kollektive Traumata und das Anthropozän entstehen. Sie arbeitet in verschiedenen Medien, darunter Fotografie, Installationen und Textilskulpturen. Ihre Werke wurden u. a. im Ludwig Museum (Budapest, Ungarn), in der Nationalen Kunstgalerie (Vilnius, Litauen), im Tifliser Fotografie- und Multimediamuseum (Tiflis, Sakartvelo), im Nationalen Museum der Schönen Künste (Bischkek, Kirgisistan) und im Lettischen Nationalmuseum für Kunst (Riga, Lettland) ausgestellt. Sie ist eine der Künstlerinnen, die die Ukraine auf der 60. Biennale von Venedig vertreten werden. Sie erhielt mehrere Stipendien, darunter die Jan van Eyck Academie A-i-R (2022/23, Maastricht, Niederlande).
  • Solvita Krese lebt in Riga und ist seit 2000 Kuratorin und Direktorin des Lettischen Zentrums für zeitgenössische Kunst (LCCA). Sie war Kuratorin und Co-Kuratorin einer Reihe großer internationaler Ausstellungen. Zuletzt kuratierte sie unter anderem die forschungsbasierte Ausstellung. Sie war Kuratorin des lettischen Pavillons auf der 59. Biennale von Venedig (2022) und Kommissarin des lettischen Pavillons auf der 56. und 58. Biennale von Venedig (2015 und 2019). Im Jahr 2009 initiierte sie das jährlich stattfindende Festival für zeitgenössische Kunst "Survival kit", das sie bis 2019 kuratiert und mitkuratiert.
  • Kamila Smagulova ist Forscherin zu Erinnerung, Zivilgesellschaft und Nationalismus in Kasachstan. Derzeit untersucht sie als Lane-Kirkland-Stipendiatin in Polen die Erinnerung an Proteste und ist Forschungsstipendiatin am Paperlab Public Policy Research Center in Kasachstan. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Überschneidungen von Dekolonialität, sozialen Bewegungen, nationaler Identität und Erinnerung. Sie war Mitautorin einer Studie über das kollektive Gedächtnis von 30 Jahren Unabhängigkeit in Kasachstan, Mitautorin einer Studie über zivilgesellschaftlichen Aktivismus während der Pandemie im Rahmen des Eurasia Lab and Fellowship Programme und Biografin und Erzählerin für Qazaq Roses. 
  • Volker Weichsel ist Osteuropa-Expert, studierte Politikwissenschaft und Slavistik in Mannheim und Kyjiw; er wurde mit einer Arbeit über nationalpolitische Traditionen und europapolitische Konzepte in der Tschechischen Republik promoviert.

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