Monumental Bag

Monumental Bag © Goethe-Institut e. V.

Aktuelle Debatten um Erinnerungskultur im städtischen Raum verlangen nach neuen Bildungsformaten, die junge Menschen zur Auseinandersetzung mit ihrer unmittelbaren Umgebung anregen. In diesem Kontext hat das Goethe-Institut Washington hat die ‚Monumental Bag‘ entwickelt. Diese große, orangene Tasche enthält Anleitungen und Werkzeuge, mit denen Denkmäler im öffentlichen Raum hinterfragt und um neue Perspektiven erweitert werden können. 

Konzept

Denkmäler werden ständig kritisch hinterfragt: Während in den USA Konföderierten-Denkmäler – zum Teil gewaltsam – aus dem öffentlichen Raum entfernt werden, setzen sich Aktivist*innen in Deutschland für die Umbenennung von Straßen ein, die bislang etwa Persönlichkeiten gewidmet sind, die an der kolonialen Unterdrückung beteiligt waren.

Neue Denkmäler sollen dagegen an Individuen oder Personengruppen erinnern, deren gesellschaftliche Bedeutung bisher wenig gewürdigt wurde. Die Erinnerungskultur berührt dabei sowohl politische Repräsentanz als auch das alltägliche Leben. Von öffentlichen Interesse ist dabei allerdings sowohl das, woran erinnert wird, als auch das, was unsichtbar bleibt.

Monuments of the Future? untersuchte und diskutierte die Prozesse, die mit dem Bau, dem Abriss oder der Aktualisierung von Denkmälern verbunden sind – Prozesse, die nicht immer transparent in der Öffentlichkeit ablaufen. Als Ergebnis des Projekts wurde ein Workshop-Toolkit – die 'Monumental Bag' – entwickelt. Diese dient den Partnerinstitutionen des Goethe-Instituts als Grundlage oder Ergänzung für die Durchführung eigener Workshops zu Denkmälern und Erinnerungskultur.

Impressionen

  • Inhalt der „Monumental Bag“ © Goethe-Institut e.V.

  • Monumental Bag © Goethe-Intitut e.V.

  • Monumental Bag © Goethe-Intitut e.V.

  • Monumental Bag © Goethe-Institut e.V.

  • Monumental Bag © Goethe-Intitut e.V.

  • Monumental Bag © Goethe-Intitut e.V.

Die ‚Monumental Bag‘ enthält ein Toolkit, das junge Menschen dabei unterstützt, nicht nur ein Denkmal zu konzipieren, sondern auch den Entstehungsprozess eines Denkmals an sich. Indem sie ihren Nutzern*innen die Möglichkeit gibt, ihre Umgebung zu beobachten und sich ihr durch eine Vielzahl von Medien zu nähern, ermöglicht die ‚Monumental Bag’ eine kritische Reflexion von Gedenkkultur sowie die Identifizierung von Wahrnehmungs-Lücken im unmittelbaren Umfeld der Teilnehmenden.

Der mit der ‚Monumental Bag‘ verbundene Workshop soll die Gruppe um eine Perspektive bereichern, die sich auf kollaborative kreative Prozesse sowie Interdisziplinarität konzentriert – und dabei Fragen der Geschichtsschreibung sowie der Verhandlung von Dissens und Konsens einbezieht. Durch die Auseinandersetzung mit bestehenden Denkmälern beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der jeweiligen Historie und können sie ergänzen, verändern, erneuern oder eine neue Haltung aus ihrer individuellen Perspektive festlegen.

Durch Übungen und Aufgabenstellungen – teils in Einzel-, teils in Gruppenarbeit – lernen die Teilnehmenden, sowohl selbstständig als auch kooperativ zu arbeiten. Die Moderation durch die jeweiligen Mediator*innen und Lehrkräfte der Partnerinstitutionen hilft dabei, Kompromisse zu finden und kreative Blockaden zu überwinden. Die Teilnehmenden können dabei ihren individuellen Interessen nachgehen: Sie können recherchieren und analysieren, aber auch zeichnen, entwerfen oder bauen.

 

Bestellen

Bitte beachten: Zurzeit verschicken wird keine ‚Monumental Bags‘, aber wir können Sie kontaktieren, sobald dies möglich ist. Bitte übermitteln Sie uns Ihre Kontaktdaten über unser Formular:
 

Hintergrund

Die ‚Monumental Bag‘ ist aus dem Projekt Monuments of the Future? hervorgegangen, in dem Studenten und Experten auf beiden Seiten des Atlantiks die Rolle von Kunst und Design in der Debatte um öffentliche Denkmäler hinterfragen. Mit Blick auf die Zukunft untersuchen sie, wie sich Erinnerungskultur(en) im Zuge des gesellschaftlichen Wandels verändern. 

Monuments of the Future? ist ein Projekt des Goethe-Instituts Washington, gefördert vom Auswärtigen Amt und von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Über die Designerinnen

Marlene Oeken und Martha Schwindling sind Produkt- und Ausstellungsdesignerinnen, die sich an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) kennengelernt haben. Von Berlin aus arbeiten sie hauptsächlich an Ausstellungsprojekten, bei denen sie neben der gestalterischen Leitung auch kuratorische und konzeptionelle Rollen übernehmen. Zu ihren jüngsten Projekten gehören Ausstellungs-Designs für das HKW Berlin und den Kunstverein München. Derzeit kuratieren und gestalten sie in Zusammenarbeit mit Tuan Do Duc eine Ausstellung, die den Prozess des geplanten Leipziger Denkmals für Freiheit und Einheit begleitet. Ihr gemeinsames Interesse an der Erforschung von in Design versteckter politischer Bedeutung führte zu ihrer Untersuchung von alltäglichen Begegnungen mit Denkmälern. Durch die Zusammenstellung von „Monumental Questions“ und deren Verwendung im Vermittlungskit ‚Monumental Bag‘ wollen sie den Dialog zwischen Experten und Nicht-Experten aus allen Bereichen und Orten fördern.

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