Sensible Daten - Die Kunst der Überwachung

Kunst der Überwachung © Bennet Perez ©  © Bennet Perez Grafik_Kunst der Überwachung © Bennet Perez

Symposium

20.-22. Januar 2017
Ort: Münchner Kammerspiele

Seit Edward Snowden der Welt das Ausmaß der Überwachung ins Bewusstsein gepfi ffen hat, ist alles... gleich geblieben? Die meisten surfen ungeschützt und haben keine Zeit, meterweise Allgemeine Geschäftsbedingungen durchzulesen, bevor sie ihre Daten Dritten überlassen. Smarte Geräte beobachten unseren Haushalt, das Internet der Dinge bricht in die Wohnungen ein. Und im Lärm des Abhörverkehrs laufen die Geheimdienste Gefahr, das Flüstern des Bombenbauers zu überhören. Doch vieles ist dennoch anders geworden. Bestseller raten zu digitaler Vorsicht, die Bewegung Black Lives Matter nutzt öffentliche Kameras als Verteidigung gegen Polizeigewalt, in Indien hat sich der Staat gegen ein soziales Netzwerk gewehrt. In Deutschland entsteht derweil eine Diskussion über die Aufgaben des Geheimdienstes. Und im Zuge der US-Präsidentschaftswahl wird viel gestritten über die Rolle der geleakten Emails und der sozialen Medien. Mitten im Strudel der Gegenwart beleuchtet die internationale Konferenz, kuratiert von Tobi Müller (Journalist) und Sarah Harrison (WikiLeaks), auch die Geschichte von Privatheit und Öffentlichkeit. Bevor man über alle schimpft, die im Netz ihr Profil und mehr herzeigen, soll die Lust des Gesehenwerdens nicht verdrängt werden. Denn eins ist sicher: Irgendwer schaut uns immer zu. Sie?

Sensible Daten – Die Kunst der Überwachung ist Teil  von Sensible Daten, einem internationalen Langzeitprojekt des Goethe-Instituts in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, den Münchner Kammerspielen und dem Bard College.

Audio- und Videoaufnahmen beim Symposium

Bots, Fake News und Big Data: Das Ende der Demokratie? © Bundeszentrale für politische Bildung

Bots, Fake News und Big Data: Das Ende der Demokratie?

Die Meinungen überschlagen sich derzeit über den Einfluss von Bots, Fake News und Big Data auf Wahlen, die öffentliche Meinung und die Demokratie. Manche Experten sind sicher: Von Algorithmen gelenkte, Künstliche Intelligenz ist eine Gefahr für freiheitliche Gesellschaften. Andere geben Entwarnung: Der Mensch entscheide schließlich wie die Technik tickt. Yvonne Hofstetter führt ein Big Data Unternehmen und warnt gleichzeitig vor den Gefahren der Fremdsteuerung und Überwachung. Ein Widerspruch? Findet sie nicht.

10 Years of Wikileaks © bpb

10 Jahre Wikileaks: Kampf der Quellen (auf Englisch)

Für manche ist Julian Assange, der Gründer von WikiLeaks, eine Heldenfigur. Im Zuge des Wahlkampfs um die US- amerikanische Präsidentschaft hat WikiLeaks aber auch von linker Seite Kritik einstecken müssen. Was ist wichtiger: Die Wahrheit der Dokumente oder die Interessen der Quelle?

anama Papers und Wikileaks: Wie gehen Journalisten mit geheimen Informationen um? © Bundeszentrale für politische Bildung

Panama Papers und Wikileaks: Wie gehen Journalisten mit geheimen Informationen um?

Frederik Obermaier ist einer der Journalisten hinter der Veröffentlichung der Panama Papers. Dafür hat er, gemeinsam mit vielen anderen internationalen Journalist/-innen, unzählige Dokumente einer anonymen Quelle ausgewertet. Wir wollten von ihm wissen, wie man als Journalist mit so einer Quelle umgeht und wie man entscheidet, welche Informationen veröffentlicht werden.

Mit Überwachung gegen Rassismus © Bundeszentrale für politische Bildung

Mit der Handykamera gegen die Ungerechtigkeit: Überwachung, Rassismus & Black Lives Matter

Für die Black Lives Matter Bewegung in den USA spielt das Festhalten polizeilicher Übergriffe per Handykamera eine große Rolle im Kampf gegen den institutionalisierten Rassismus. Auch in Großbritannien erkennen zivilgesellschaftliche Bewegungen, dass sie die Werkzeuge der Überwachung für ihre eigenen Zwecke nutzen können. Adam Elliott-Cooper erforscht am Londoner King's College das Verhältnis von Polizei und Gesellschaft. Er warnt davor, dass rassistische Klischees auch in technischen Lösungen fortgeschrieben werden können.

Freunde vor dem Schlüsseloch © bpb

Freunde vor dem Schlüsseloch? Deutschland und die NSA

Seit März 2014 gibt es einen Untersuchungsausschuss im Bundestag zur NSA-Affäre. Im Kern schlummert die grundsätzliche Frage, inwiefern Geheimdienste demokratisch reguliert werden können, die eigenen wie die der anderen. Und welche Bedrohung größer ist: die durch die NSA oder die durch die Cyberangriffe?

Massenüberwachung vernhindert keine Anschläge © Bundeszentrale für politische Bildung

William Binney und die NSA: Warum ich zum Whistleblower wurde! (auf Englisch)

William "Bill" Binney ist einer der ersten und bekanntesten Whistleblower, die der NSA den Rücken gekehrt haben. Binney verließ die Agency kurz nach den Anschlägen vom 11. September und warnt seither vor den Gefahren grenzenloser und unkontrollierter Überwachung.

Future Shock: Big Cities, Smart Data © bpb

Future Shock: Big Cities, Smart Data (auf Englisch)

Wer regiert die Stadt der Zukunft: Wenn wir unsere Wohnungen online vermieten, um den Lebensstandard zu halten, wenn in Kleinstädten eine App den öffentlichen Verkehr ersetzt, und wenn unser digitaler Datenverkehr privaten Firmen nützt, die ehemals öffentliche Aufgaben übernehmen?

Future Shock: Big Cities, Smart Data © bpb

Gatekeeping Across Borders (auf Englisch)

In den Kindertagen des Internet träumten viele von einer schrankenlosen Gesellschaft. Heute kann man das nur gegen obszöne Honorare behaupten. Die sogenannten Gatekeeper, die Wächter über den Zugang und die Vorsortierung der Information, sind nicht weggefallen. Im Gegenteil, sie sind mächtiger denn je. Google oder Facebook entscheiden mit, was wir sehen.

Mit Überwachung gegen die Überwacher: Das Tactical Technology Collective © Bundeszentrale für politische Bildung

Mit Überwachung gegen die Überwacher: Das Tactical Technology Collective

Überwachung ist ein ziemlich technisches Thema. Das Tactical Technology Collective, kurz Tactical Tech, will das mit seinem interdisziplinären Ansatz ändern. Mit einer Mischung aus Künstlern, Hackern und Aktivisten will das Kollektiv das Thema sinnlicher erzählen

Sehen und gesehen werden © bpb

Sehen und gesehen werden: Überwachung als Selbstverteidigung

Der Lauschangriff erfolgt nicht immer im Geheimen. Können diese Blicke auch umgedreht werden? Welche Rolle spielen Kameras etwa im Kampf der Bewegung Black Lives Matter, um Polizeigewalt zu bezeugen? Beginnt die Handlungsmacht des Einzelnen gerade da, wo ihm seine Souveränität genommen wurde?

Erstelle dein Profil: Politische Kunst und Technologie © bpb

Erstelle dein Profil: Politische Kunst und Technologie

Wenn Kunst wieder politisch agiert und den goldenen Theaterrahmen verlässt, tritt sie dann selbst in den Fokus von geheimdienstlichen Interessen? Fragen wir die Regisseurin ANGELA RICHTER, die mit Whistleblowern auf der ganzen Welt gesprochen hat.

Kunst, Politik und Aktivismus © Bundeszentrale für politische Bildung

Mit Kunst gegen Überwachung? Politische Kunst und Aktivismus

Kann man mit Kunst etwas gegen Überwachung tun? Wie politisch kann und sollte Kunst sein? Und ab wann ist Kunst Aktivismus - und andersrum? Florian Malzacher ist Dramaturg und Kurator und beschäftigt sich in seiner Arbeit vor allem mit Kunst an der Schnittstelle zum Aktivismus.

Future Shock: Big Cities, Smart Data © bpb

Schlussrunde zu "Sensible Daten - Kunst der Überwachung" (auf Englisch)

Nishant Shah and Renata Avila lassen das Wochenende Revue passieren, bevor sie mit den KuratorInnen Sarah Harrison und Tobi Müller zur größten Frage vordringen wollen, die da lautet: Was tun?

Podiumsdiskussionen

Freitag, 20. Januar

Samstag, 21. Januar

Sonntag, 22. Januar

Top