Zeitgenössische visuelle Regime tendieren zu einem unendlichen Angebot an digital verdrehten, fiktiven und diskriminierenden visuellen Repräsentationen, die für politische, soziale und kulturelle Zwecke entwickelt wurden. Gesteuert von Algorithmen, die die Vorurteile und Schwächen ihrer Entwickler*innen widerspiegeln, wird unser Kulturkonsum zunehmend von nicht erkennbaren Kräften geprägt, die unsere Realität bestimmen.
Die Diskussionsrunde bringt Expert*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen, um unterschiedliche Formen von Bias innerhalb unserer vernetzten Bildkultur zu identifizieren. Was können wir der permanenten Aktualisierung von Bias entgegensetzen? Wie können wir die undurchsichtigen Mechanismen unterwandern, auf denen die technologischen Systeme aufgebaut sind? Welche innovativen Ansätze können wir entwickeln, um Inklusion, Diversität und Nachhaltigkeit in der Technologie zu stärken?
Mushon Zer-Aviv ist ein in Tel-Aviv lebender Designer, Wissenschaftler, Vermittler, und Medienaktivist. Seine Hassliebe zu Daten prägt seine Designs, Kunstwerke, Aktivismus, Forschung, Lehre, Workshops und sein Leben in der Stadt. Zu Mushons Projekten zählen: Shual.com – einem smarten Designstudio, YouAreNotHere.org, geführte Touren durch Gaza auf den Straßen Tel Avivs, War Game– eine Computerspielversion von The Situationist Game of War, The Normalizing Machine – die algorithmische Vorurteile erforscht; The AdNauseam Extension – clicking ads so you don’t have to … sowie eine Vielfalt an Initiativen zur Regierungstransparenz und zur Beteiligung von Bürger*innen mit dem Public Knowledge Workshops. Mushon entwarf außerdem Karten für Waze.com und leitet das Design für Localize.city an. Mushon ist ein Alumni von Eyebeam, einem Kunst- und Technologiezentrum in New York City. Er unterrichtet außerdem digitale Medien als Senior Professor an der Shenkar School of Engineering and Design. Zuvor lehrte Mushon Medienwissenschaft an der NYU und Open Source Design an der Parsons, The New School of Design und an der Bezalel Academy of Art & Design. Mehr über ihn unter Mushon.com und @mushon.
David Dao ist Doktorand der Informatik an der ETH Zürich und Gründer von GainForest, einer Non-Profit-Organisation, die dezentrale Technologien entwickelt, um die Abholzung von Wäldern mit Pilotprojekten in Südamerika und Südostasien rückgängig zu machen. Seine Forschung konzentriert sich auf eine ethische und nachhaltige KI zur Wiederherstellung der natürlichen Welt. David arbeitet mit den Vereinten Nationen und der indigenen Bevölkerung zusammen, um Machine Learning Algorithmen mitzugestalten. Seine Forschung wurde durch mehrere Microsoft AI for Earth Grants und Stipendien an der UC Berkeley und Oasis Labs unterstützt. David ist ein Kernmitglied von Climate Change AI, ein Global Shaper beim World Economic Forum und ein Climate Leader bei Climate Reality. Er ist ein ehemaliger Forscher an der UC Berkeley und der Stanford University.
Moderatorin:
Morgan G. Ames erforscht die ideologischen Ursprünge von Ungleichheiten in der Welt der Technologie, mit einem Fokus auf Utopismus, Kindheit und Lernen. Ihr Buch
The Charisma Machine: The Life, Death, and Legacy of One Laptop per Child (MIT Press, 2019) wurde 2020 mit dem Best Information Science Book Award ausgezeichnet. Morgan untersucht darin die Kulturgeschichte, Ergebnisse und das Vermächtnis des OLPC Projektes anhand von Archivrecherchen und ethnographischer Feldforschung in Paraguay. Darüber hinaus setzt sich die Wissenschaftlerin damit auseinander, was das Projekt über andere Technologieprojekte erzählt, die auf ähnliche utopische Ideale zurückgreifen. Morgan ist Assistant Adjunct Professor an der School of Information und Associate Director of Research am Center for Science, Technology, Medicine and Society an der University of California, Berkeley.