Arman Paxad ist ein in Vancouver/Kanada lebender Sounddesigner und Medienkünstler. Seine Arbeit ist stark von der interaktiven Natur unserer Beziehung zur Technologie inspiriert. Er erforscht und hinterfragt aktiv die langfristigen Auswirkungen gegenwärtiger Technologien auf unsere Wahrnehmung des „Selbst“ und wie sie unsere Aktionen und Reaktionen auf unsere Umwelt, unser soziales Zusammenleben und die Gerechtigkeit sowie die Technologie selbst bestimmt.
Mit Einfachheit und Eleganz lädt Arman Paxads „White Shade“ die Betrachter*innen dazu ein, ihre Körper zu bewegen, dem Plakat nahe zu kommen und die Botschaft hinter dem Wort „white“ zu entschlüsseln. Diese verkörperte Begegnung mit BIPOC, dem Akronym, das für „Black, Indigenous and People of Color“ steht, ist offen für Interpretationen. Deutlich tritt die Trennung zwischen beiden Begriffen zutage – die Distanz zwischen denselben. Und wenn wir über Ebenen nachdenken, könnte eine Hierarchie impliziert werden, die BIPOC nach, unter, jenseits von „white“ erscheinen lässt.
Werden Menschen Opfer von Diskriminierungen, basiert dies auf dem Grundprinzip einer hierarchischen Unterscheidung zwischen „wir“ und „die Anderen“, welche deshalb funktioniert, weil sie die Unterschiede betont. Diese Arbeit fordert uns auf, zu untersuchen, wie diskriminierende Kategorien und Unterteilungen in die Technologien, die wir nutzen, die Bilder, die wir sehen und die Botschaften, die wir teilen, eingewoben sind. Sie lädt uns ein, zu sehen, wie Diskriminierung über Bilder sowie Bildschirme hinausreicht und unsere Interaktionen und das Leben der Menschen beeinflusst.
Der Begriff BIPOC hat sich in den Medien und in den Köpfen von Menschen etabliert, die besorgt sind über die langanhaltende Präsenz rassistischer und sozialer Ungerechtigkeiten in der westlichen Welt. Ich verstehe denselben aber selbst als einen unzureichenden Begriff, der nicht nur weiterhin Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe kategorisiert, sondern auch waghalsig versucht, alle Menschen, die nicht weiß sind, in einen einzigen Topf zu stecken. Dieser Begriff ist in der Tat nur eine weitere Instanz der alten „Wir und die Anderen“-Mentalität; und ich glaube nicht, dass die Verwendung solcher Begriffe tatsächlich dazu beitragen wird, die Spuren von „Bias“ aus unseren Kulturen zu tilgen. Im Gegenteil, sie werden die Kluft noch vergrößern.